Zu einem Runden Tisch kam Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber auf Einladung der Bundestagsabgeordneten Daniela Ludwig auf den Rinsersee-Hof der Familie Gschwendtner nach Rins in der Gemeinde Söchtenau. Ein bewusst klein gehaltenes Besprechungs-Format wurde dabei gewählt, um an einem Runden Tisch ausführlich Zeit zu haben, um aktuelle landwirtschaftliche Themen und Sorgen persönlich und ausführlich zu besprechen. Diese Besprechung begann, nachdem Klaus Gschwendnter eine Führung durch sein Hofgelände mit eigener Bauerneis-Erzeugung und mit neuen Fünf-Sterne-Wohnungen als Zweit- und Dritt-Standbeine gemacht hatte und seine Frau Claudia an eigenen Erfahrungen veranschaulichte, welche bürokratischen Hürden bei Baumaßnahmen und bei den Förderprogrammen zu erfahren waren.
Am Runden Tisch nahmen noch teil Kreisbäuerin Katharina Kern, BBV-Kreisobmann Sepp Bodmaier, Bezirksrat und RegRo-Vorsitzender Sebastian Friesinger sowie Kreisrat Josef Paul von der Aktionsgemeinschaft ELF (Ernährung, Landwirtschaft und Forsten). Themen, bei den zwischen der Bayerischen Staatsministerin Michaela Kaniber und ihren Gesprächspartner eindeutige Übereinstimmung herrschte, waren die Themen „Tierhaltung“, „Wolf“ und „Ausgleichsflächen“. Dazu die Ministerin: „Ein klares Bekenntnis zur Tierhaltung in Bayern ist ein klares Signal an die Bauernschaft, das wir auch in unser Wahlprogramm aus tiefer Überzeugung aufgenommen haben, denn noch regionaler, klarer und nachhaltiger als in Bayern werden Tiere nicht gehalten und entsprechend die Produkte regional erzeugt“. Und zum Thema Wolf sagte sie: „Bei ihren Forderungen nach wolfsfreien Zonen im bewirtschafteten Alpenraum bin ich zu 1000 Prozent bei Euch, der Steigerung der Population muss entgegengewirkt werden und zwar mit einem Monitoring nicht auf EU-Ebene, sondern auf Landesebene, da sind wir gerade mit Österreich und der Schweiz im Dialog“. Ergänzend sagte sie: „Erstens lassen sich nicht alle Gebiete schützen, zweitens muss der Schutzstatus reduziert werden und Drittens muss der Wolf Widerstand spüren“. Einigkeit herrscht auch bei der Beschaffung von Ausgleichsflächen, zum Beispiel beim Brenner-Nordzulauf indem sie sagte, dass eine Eins-zu-Eins-Regelung innerhalb der Region nicht möglich ist und dass im Zuge dessen auch an eine Produktions-Integration über die Landwirtschaft gesprochen werden muss. „Ausgleichsflächen müssen wir fortan multifunktional nutzen könen“. Schwierig wird es – so die Ministerin – bei der Anbindehaltung. Hier besteht noch viel Informationsbedarf und wichtig ist ihr vor allem ein individuelles Beratungsangebot mit Lösungen für Übergangszeiten und Übergangshilfen. Dazu die Ministerin: „Wir wollen keinen Betrieb zurücklassen!“. Als Bitte auf den Heimweg gab MdB Daniela Ludwig der Ministerin auf den Weg, die jüngst auch in Söchtenau und Halfing erfahrenen Wald-Sturmschäden auf staatliche Hilfen zu überprüfen.
Wohlschmeckend war für Michaela Kaniber das Rinser-Eis von eigener Milch und eigenen Früchten des Hofes, unbekannt war es ihr allerdings nicht, da sie Claudia und Klaus Gschwendtner bereits mit ihrem Eis-Angebot in der Bayernhalle auf der Grünen Woche kennengelernt hatte. „Hoffen wir, dass wir uns 2022 wieder auf der Grünen Woche gemeinsam betätigen können“ – so der gemeinsame Tenor beim Eis-Genuss.
Fotos: Hötzelsperger – Besuch von Landwirtschaftsminsiterin Michaela Kaniber beim Rinserhof in Rins in der Gemeinde Söchtenau