Gesundheit & Corona

Bayernbund-PM: Krankenhaus 1i verdient den Namen „Krankenhaus“ nicht

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Bayernbund fordert den Erhalt ländlicher Krankenhäuser.

In der von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach geplanten Krankenhausstruktur wird als unterste Ebene das Krankenhaus Level 1i als Ersatz für Krankenhäuser im ländlichen Raum aufgeführt. Es verdient den Namen Krankenhaus nicht, weil dort keine Notaufnahme, keine Chirurgie und auch keine Ärzte rund um die Uhr vorgesehen sind. Es handelt sich vielmehr um eine Kurzzeitpflege. Die Konsequenzen des „Krankenhauses 1i“ reichen aber weit über die stationäre Versorgung hinaus: Die notärztliche Versorgung wird während der Wochentage tagsüber von Ärzten der Krankenhäuser gewährleistet. Nachts und am Wochenende übernehmen diesen Dienst meist niedergelassene Ärzte. Wenn keine Ärzte in den kleinen Kliniken in der Fläche mehr da sind, gefährdet dies massiv die notärztliche Bereitschaft.

Ein häufiger Diskussionspunkt ist, dass sich die Anfahrtszeiten zu zentralen Kliniken nur unwesentlich verlängern würden. Dabei wird aber tunlichst verschwiegen, dass sich auch die Rückfahrten ebenso verlängern und so die Notärzte und die Rettungswagen sehr wohl in ihrem Bereich längere Zeit nicht zur Verfügung stehen. In den letzten Tagen war zu lesen, dass der Rettungsdienst in zunehmendem Maß die gesetzlich vorgeschriebene Rettungsfrist von 12 Minuten nicht einhalten kann. Die Zahl der Einsätze, in denen die Retter länger als 12 Minuten brauchten, ist in den letzten Jahren in Bayern von 55.000 auf 120.000 gestiegen. Außerdem ist zu bedenken, dass in der Vergangenheit sehr häufig Haus- und Facharztpraxen von Ärzten aus den Krankenhäusern eingerichtet oder übernommen wurden. Gibt es in der Fläche keine Krankenhausärzte mehr, ist auch die Versorgung durch niedergelassene Ärzte deutlich erschwert. Daran ändern auch gut gemeinte Landarzt-Programme nichts.

Selbst in den Ballungsräumen mit den großen Kliniken stehen aus verschiedenen Gründen nicht immer die erforderlichen Betten zur Verfügung stehen. Geänderte Rahmenbedingungen für das Gesundheitswesen, Fachkräftemangel und Kostendruck schlagen sowohl auf dem Land als auch in den Metropolen zu. Die Menschen in Bayern erwarten zu Recht, dass die Politik parteiübergreifend ihre politische Verantwortung wahrnimmt und ein Konzept für die flächendeckende stationäre Gesundheitsversorgung entwickelt, das die aufgezeigten Probleme vermeidet. Sie sind durch die Coronapandemie, die Energiekrise und die Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine sensibel gegenüber den Ankündigungen der Politik und erwarten konkrete Beschlüsse und Maßnahmen, deren Gültigkeit über den nächsten Wahltermin hinaus Bestand haben.

Der Bayernbund

Der Bayernbund e.V. ist ein rechtsfähiger Verein, der keiner Partei oder Konfession verpflichtet ist. Er verfolgt ausschließlich gemeinnützige Zwecke i.S. der Abgabenordnung durch die Pflege der heimischen Sprache, Literatur und Geschichte sowie der Volkskultur und des Brauchtums in Altbayern, Franken und Schwaben. Er dient dem Erhalt und der Förderung des Staatsbewusstseins im bayerischen Volk und der darauf beruhenden politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Bedeutung Bayerns.

(Auszug aus der Satzung: https://www.bayernbund.de/wp-content/uploads/2018/06/bayernbund_satzung.pdf)

Bericht und Foto: Bayernbund e. V., Münchener Straße 41, 83022 Rosenheim  – Landesvorsitzender: Sebastian Friesinger:  sebastian.friesinger@bayernbund.de   – Email: postfach@bayernbund.de  – www.bayernbund.de

 

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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