Zum ersten Ausflug in der Corona-Pandemie ging es für den Bayernbund Kreisverband Rosenheim zur Wallfahrtskirche in Mariastein nach Tirol. Die Hauptverbindungsstraße von Innsbruck nach Rosenheim führte seinerzeit direkt an Mariastein vorbei, weshalb dort eine Ritterburg auf einem Felsen errichtet wurde. Die Wegführung war erforderlich, da das Innthal damals noch sehr sumpfig war. Nach 100 Jahren war mit der Erfindung des Schießpulvers die Burg nicht mehr von Nöten und wurde deshalb zur Kirche umgewandelt. So wurde aus der Ritterburg eine Gottesburg und der Ortsname von „von dem Stayn“ zum heutigen „Mariastein“ umbenannt. Mariastein gehörte bis 1820 dem Dekanat Aibling an. Am Gottesdienst im Innenhof bei schönstem Wetter nahmen 25 Bayernmitglieder teil. Der ortsansässigen Ruhestandspfarrer Mag. Matthias Oberascher zelebrierte das Amt sehr schön und sympathisch. Er regte in seiner Predigt an sich in der momentanen Zeit vermehrt über die wahren Werte im Leben Gedanken zu machen. In seiner Schilderung einer wahren Geschichte nannte er das eines Mannes, welcher sich bei einer amerikanischen Firma um einen Managerposten bewarb. Da er aber schon viele Jahr mit seiner Frau verheirate war, bekam er die Stelle nicht. Die langjährige Treue wurde ihm von der Firmenvorstandschaft negativ ausgelegt, da er ihrer Ansicht nach die notwendige Mobilität und Flexibilität nicht aufbringen könne. Diese eheliche Treue sollte eigentlich als gutes Beispiel dienen. Die Fürbitten wurden von Ehrenmitglied Elfriede Göppelhuber zusammengestellt und vorgetragen. Norbert Zehrer bedankte sich als Stellvertreter für Kreisvorsitzenden Christian Glas bei Pfarrer Mag. Oberascher und begrüßte Landesvorsitzenden Sebastian Friesinger.
Zum Mittagsessen ging es in den Mariasteiner Hof der Familie Radinger. Der Wirt Thomas Radinger ist schon seit vielen Jahren Bayernbundmitglied im Kreisverband. Nach dem Mittagessen spielte die Wirtin Maria Radinger zur Freude aller mit ihrer Harfe ein paar Stücke. Pastoralassisten Michael Klauser lud im Anschluss zur Kirchenführung der beliebten Wallfahrtskirche in den Turm ein. Die Besonderheit dieses Kirchengebäudes liegt darin, dass die Altarkirche sich im obersten Stockwerk des Turms befindet. 150 Treppenstufen sind nötig, um sie betreten zu können. In den unteren Stockwerken sind mit mehrere Kapellen, Grippen, das Heilige Grabmahl und ein Museum viele Sehenswürdigkeiten zum Besichtigen.
Als besonderer Anziehungspunkt gelten der Fürstenhut und das Zepter der Trioler Landesfürsten. Diese zeigten sich seit 1477 mit diesen Landesinsignien und wurden 1602 an Marienstein übergeben. Im Abschluss an die Führung genoss man wieder im Mariensteiner Hof Kaffee und Kuchen und lauschte dem Mitglied Sigi Sperber, der ein paar seiner unterhaltsamen Verserl vortrug ehe es mig dem Bus wieder nach Hause ging.
Bericht und Fotos: Norbert Zehrer / Bayernbund