Land- & Forstwirtschaft

Bayern zur Agrarministerkonferenz

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Bayern setzt sich bei der Frühjahrs-Agrarministerkonferenz in Baden-Baden für langfristige Planungssicherheit ein. Zudem fordert der Freistaat faire Wettbewerbsbedingungen für die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe.

„Deutschlands Betriebe müssen mit einer Vielzahl von ökonomischen und ökologischen Herausforderungen zurechtkommen. Gleichzeitig brauchen wir für eine unabhängige und regionale Lebensmittelversorgung starke und wirtschaftlich erfolgreiche Betriebe. Daher wollen wir unsere Betriebe nicht allein lassen und die Wettbewerbsfähigkeit des Agrarstandorts sichern“, sagte Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber mit Blick auf die anstehende Konferenz. Deshalb fordert Bayern nicht nur eine verlässliche Finanzierung der GAK. Auch ein tragfähiges Gesamtkonzept zum Umbau der Tierhaltung mit einer langfristig angelegten Finanzierung ist aus bayerischer Sicht unerlässlich. Ein starkes und eigenständiges Agrarbudget auf EU-Ebene muss aus Sicht des Freistaats dringend erhalten bleiben. Gleichzeitig braucht es noch größere Anstrengungen beim Bürokratieabbau auf Bundes- und EU-Ebene. Und bei der Ausgestaltung der künftigen GAP sind deutliche Vereinfachungen notwendig.

Die Land- und Forstwirtschaft braucht intakte Naturräume. Die EU-Verordnung über die Wiederherstellung der Natur muss die Landnutzung berücksichtigen. Deshalb fordert Bayern, die EU-Verordnung rasch zu überarbeiten, der Bund müsse auf EU-Ebene den Impuls dazu geben. „Wir wollen die Schöpfung, die Vielfalt der Arten und Lebensräume erhalten – keine Frage! Die aktuelle Form der Wiederherstellungsverordnung ist jedoch faktisch nicht umsetzbar. Und sie ist fachlich definitiv nicht durchdacht. Außerdem bezieht sie die Menschen nicht mit ein, die unsere Heimat und unsere Natur seit Jahrhunderten pflegen und erhalten. Es braucht einen Realitätscheck, klare Inhalte, leistbare Aufgaben sowie entsprechend Zeit und Geld. Bei der Umsetzung der Verordnung müssen sowohl Landwirte und Waldbesitzer als auch die Länder eng beteiligt werden. Und es braucht eine finanzielle Unterstützung“, so Kaniber.

Im vergangenen Jahr stellte die Bundesregierung die Ergebnisse der vierten Bundeswaldinventur vor. Deutschlands Wälder werden demnach naturnäher und vielfältiger, Waldnutzung und Waldnaturschutz gehen erfolgreich Hand in Hand. Um Wald und Holz aber weiterhin als Kohlenstoffsenke und -speicher zu erhalten, ist die nachhaltige Waldbewirtschaftung unabdingbar. „Forderungen nach großflächigen Stilllegungen und Bewirtschaftungseinschränkungen sind ein Bärendienst für Klimaschutz und Wirtschaftskraft. Nur durch die aktive Waldpflege schaffen wir deutschlandweit stabile, zukunftsfähige Mischwälder und stärken die Holzverwendung als langfristigen Kohlenstoffspeicher. Im Interesse der gesamten Gesellschaft muss der Bund die Waldbesitzer beim aktiven Waldumbau im Rahmen der GAK verstärkt unterstützen“, fordert Bayerns Forstministerin.

Bericht: Bayerisches Landwirtschaftsministerium – Foto: Rainer Nitzsche


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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