Zusammen mit 15 Unternehmen der bayerischen Ernährungswirtschaft hat Landwirtschaftsminister Helmut Brunner in Rom die Werbetrommel für weißblaue Spezialitäten gerührt. „Die italienischen Lebensmittel-Importeure haben großes Interesse an einem Ausbau der Handelsbeziehungen mit Bayern“, sagte der Minister nach einer gemeinsamen Produktpräsentation für potenzielle Handelspartner. Besonders erfreulich sei die nach einer Schwächephase wieder anziehende Nachfrage nach Milch, Milchprodukten und Käse aus dem Freistaat. Laut Brunner ist Italien das mit Abstand wichtigste Exportland für bayerische Lebensmittel. Allein im vergangenen Jahr lag der Ausfuhrwert bei 1,6 Milliarden Euro – auf den Plätzen zwei und drei folgen Österreich mit 1,2 Milliarden und die Niederlande mit 900 Millionen Euro. „Unsere Spezialitäten sind in Italien wegen ihrer Qualität und Vielfalt bestens bekannt und hoch geschätzt“, sagte der Minister. Umso wichtiger sei es, bestehende Kontakte zu italienischen Importeuren zu intensivieren und neue aufzubauen. Trotz des zuletzt rückläufigen Absatzes – Gründe waren Preisdruck und internationale Konkurrenz – ist vor allem bayerischer Käse in Italien beliebt: der Ausfuhrwert lag im vergangenen Jahr bei 444 Millionen Euro, gefolgt von sonstigen Milcherzeugnissen und Fleischwaren mit jeweils 226 Millionen Euro. Insgesamt wurden 2016 laut Brunner bayerische Agrar- und Ernährungsgüter im Rekordwert von 8,9 Milliarden Euro ins Ausland exportiert.
Der Minister nutzte die Romreise auch für Gespräche mit Agrarexperten der Welternährungsorganisation FAO und des italienischen Landwirtschaftsministeriums. Themen waren die wachsende Volatilität der Agrarmärkte, die künftige Ausrichtung der EU-Agrarpolitik und mögliche Auswirkungen des Brexit auf die Finanzausstattung der Europäischen Union.
Foto: Andrea Di Lorenzo