Bis einschließlich Februar 2020 war bekanntermaßen der Tourismus in Deutschland über viele Jahre hinweg in einem stabilen Aufwärtstrend. Das änderte sich im Frühjahr letzten Jahres schlagartig mit der Ausbreitung der Pandemie. Die deutsche Tourismusbranche geriet in schwieriges Fahrwasser. Mit dem nun erweiterten „Tourismusatlas“ der amtlichen Statistik lassen sich über Geodaten erstmals kleinräumig Auswirkungen der Pandemie in diesem Wirtschaftsbereich darstellen.
Fürth/Schweinfurt. Das erste Corona-Jahr 2020 brachte für die Gäste-Beherbergung gravierende Einbußen und massive Schwankungen in den Übernachtungszahlen mit sich. Die Auswirkungen zeigten sich sowohl in – oft stark auf Geschäftstourismus ausgerichteten – städtischen Zentren, als auch im ländlichen Raum. Besucher aus dem Ausland blieben aufgrund von massiven Reisebeschränkungen bis hin zu komplett geschlossenen Grenzen und wegen pandemiebedingter Veränderungen des individuellen Reiseverhaltens deutschlandweit phasenweise nahezu vollständig aus.
Der jetzt erweiterte Tourismusatlas ist unter http://tourismusatlas.statistikportal.de zu finden und gibt unter anderem Antworten auf folgende Fragestellungen:
- Wo hat sich die Bedeutung der Hotellerie durch die Corona-Pandemie verändert?
- Welche normalerweise touristisch gleichmäßig ausgelasteten Gebiete waren plötzlich starken Schwankungen ausgesetzt?
- Welche Regionen wurden weniger stark als bisher von ausländischen Gästen geprägt?
- Welche Reiseziele wurden im Pandemiejahr von ausländischen Gästen aus tourismusrelevanten Herkunftsländern angesteuert?
Der Tourismusatlas ist ein Gemeinschaftsprodukt der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder. Er visualisiert regional tief gegliedert ausgewählte Jahresergebnisse der amtlichen Tourismusstatistik in Form von interaktiven Rasterkarten. Die Datenbasis der Karten bildet aggregierte und georeferenzierte Angaben der geöffneten, deutschen Beherbergungsbetriebe mit zehn oder mehr Schlafgelegenheiten. Der Atlas bietet verschiedene Auswertungsmöglichkeiten zu den Jahren 2017, 2018, 2019 und 2020 an und wird regelmäßig weiterentwickelt.
Bericht: Bayerisches Landesamt für Statistik
Foto: Andrea Major
Neu in dieser Version sind: Optimierte Darstellung, erweitertes Kartenangebot und Corona-Interpretationshinweise.