Wirtschaft

Bayern: mehr Geld für den Einzelhandel

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Bayerns Bürgerinnen und Bürger geben mehr Geld im Einzelhandel aus als im Bundesdurchschnitt. Das belegen aktuelle Zahlen zu den Struktur- und Marktdaten auf Basis des Wirtschaftsjahres 2023. Wirtschaftsstaatssekretär Tobias Gotthardt: „In allen Einzelhandelssegmenten liegt Bayern mit den Gesamt- und Pro-Kopf-Ausgaben über dem Bundesdurchschnitt. Dies zeigt die Stärke des Wirtschaftsstandorts Bayern und die Lebensfreude seiner Bewohner. Bayern ist nicht nur eine starke, sondern auch eine widerstandsfähige Wirtschaftsregion.“

Die vom Bayerischen Wirtschaftsministerium beauftragte Studie „Markt- und Strukturdaten des Einzelhandels“ wurde von den Handelsexperten der BBE Handelsberatung GmbH, der IPH Gruppe und dem IFH Köln erstellt. In Bayern wurden im vergangenen Jahr insgesamt 41,2 Milliarden Euro für Nahrungs- und Genussmittel ausgegeben, was einer Pro-Kopf-Ausgabe von 3.125 Euro entspricht. Die Pro-Kopf-Ausgaben in Bayern lagen damit 126 Euro über dem Bundesdurchschnitt.  Im Bereich Bekleidung wurden in Bayern 7,7 Milliarden Euro bzw. 585 Euro pro Person ausgegeben. Mit ca. 30 Prozent online Pro-Kopf-Umsatz im Jahr 2023 hat der Online-Handel während der Corona-Pandemie stark an Bedeutung gewonnen. Es zeigt sich jedoch auch, dass Konsumenten wieder gerne in Geschäften einkaufen. Gotthardt: „Unsere Maßnahmen zeigen positive Auswirkungen. Mit Initiativen wie der „Digitalen Einkaufsstadt Bayern“, unserer Händler-Coachingreihe „Erfolgreich handeln“ oder Fördermaßnahmen wie „Innenstadt neu erleben“  stärken wir den Einzelhandel und helfen bei der zukunftsorientierten Entwicklung der Innenstädte.“

Bayerische Bürgerinnen und Bürger gaben insgesamt 7,2 Milliarden Euro für Elektronik aus, also 550 Euro pro Kopf. Damit lagen die Pro-Kopf-Ausgaben 34 Euro über dem Bundesschnitt. Im Bereich Baumarkt wurden im vergangenen Jahr 438 Euro pro Person ausgegeben (13 Euro mehr als im Bundesdurchschnitt), was einem Gesamtkonsum in Höhe von 5,8 Milliarden Euro entspricht.

Die Zusammenfassung der zentralen Trends ausgewählter Segmente

Im Jahr 2023 verzeichneten Bau- und Gartenmärkte erstmals seit vielen Jahren einen Rückgang von etwa drei Prozent, obwohl das Interesse der Bürgerinnen und Bürger an individuellem Bauen und der Gestaltung ihres Wohnraums zunimmt. Der Markt für technische Konsumgüter und Unterhaltungselektronik durchlebte 2023 eine Phase des Wandels und der Anpassung, wobei einzelne Segmente ein Wachstum verzeichneten. Einzelhändler stehen weiterhin vor der Herausforderung, sich an sich rasch ändernde Verbrauchertrends und neue Technologien anzupassen, indem sie digitale und physische Verkaufskanäle integrieren. Der Sportmarkt ist in den vergangenen zwei Jahren gewachsen, Treiber waren Outdoor-Sportarten und Sportstyle. Der kleinstrukturierte Fachhandel ist vor allem durch die Nachfolgeproblematik, den Direktvertrieb der Hersteller und den digitalen Nachholbedarf gefährdet. Für 2024 versprechen der Gesundheitstrend und eine ältere, sportlich aktivere Bevölkerung weitere Wachstumspotenziale. In Zukunft muss sich die Branche unabhängiger vom Wintersport aufstellen.

Der Schuhmarkt konnte von Nachholeffekten profitieren und verzeichnete 2023 ein Wachstum von zehn Prozent. Eine Herausforderung für den Schuhhandel ist der tiefgreifende Strukturwandel in der Branche. Immer mehr Hersteller bieten ihre Produkte über eigene Kanäle an. Zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit ist der Schuhhandel auf eine Steigerung des Einkaufserlebnisses und der Nachhaltigkeit angewiesen. Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie beauftragt regelmäßig die Erstellung von Datengrundlagen aus dem Einzelhandel, um die Ausweisung von Verkaufsflächen in der Landesplanung zu steuern.

Die Studie „Struktur- und Marktdaten des Einzelhandels 2024“ ist ab sofort kostenfrei auf der Homepage unter dem Struktur- und Marktdaten des Einzelhandels 2024 (bayern.de)abrufbar.

Bericht und Foto: Bayer. Wirtschaftsministerium – Wirtschaftsstaatssekretär Gotthardt stellt Studie gemeinsam mit Hr. Wotruba (links) und Dr. Berentzen (rechts) von der BBE vor. Foto: StMWI

Redaktion

Toni Hötzelsperger

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