Wirtschaft

Bayern: fast 80 Prozent Erwerbstätige

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Nach den Ergebnissen des Mikrozensus 2021 waren in Bayern 79 Prozent der 15- bis 64-Jährigen erwerbstätig. Unter den Männern in Bayern ist die Erwerbstätigenquote während des gesamten Erwerbslebens höher als bei den Frauen. Über 80 Prozent der Erwerbstätigen verfügen über einen beruflichen Bildungsabschluss – am häufigsten über eine Lehre oder Berufsausbildung. Neun von zehn bayerischen Erwerbstätigen sind in einem Angestelltenverhältnis beschäftigt, während acht Prozent selbstständig tätig sind.

Fürth. 2021 sind in Bayern 6,8 Millionen Personen im Alter von 15 bis 64 Jahren erwerbstätig. Das entspricht einer Erwerbstätigenquote, die den Anteil der Erwerbstätigen an der Gesamtbevölkerung der gleichen Altersgruppe widerspiegelt, von 79 Prozent. Demgegenüber gibt es 19 Prozent Nichterwerbspersonen (1,6 Millionen) und zwei Prozent (0,2 Millionen) Erwerbslose.

Zu beachten: Personen zählen im Mikrozensus auch dann zu den Erwerbstätigen, wenn sie vorübergehend nicht arbeiten, zum Beispiel aufgrund von Elternzeit, sich jedoch weiterhin in einem Beschäftigungsverhältnis befinden.

Frauen sind seltener erwerbstätig als Männer

Bei der Erwerbstätigenquote zeigen sich geschlechtsspezifische Unterschiede: So liegt die Quote bei 15- bis 64-jährigen Männern insgesamt bei 83 Prozent. Bei Frauen beträgt sie 75 Prozent. Über das gesamte Erwerbsleben hinweg sind Frauen seltener erwerbstätig als Männer (siehe Abbildung 1). Die Differenz der Erwerbstätigenquote zwischen Männern und Frauen spiegelt sich in einem höheren Anteil von Nichterwerbspersonen wider. Bei Frauen liegt der Anteil bei 23 Prozent, bei Männern hingegen bei 14 Prozent. Noch größer ist diese Differenz, wenn Männer und Frauen im Alter von 30 bis 39 Jahren betrachtet werden: Frauen sind in diesem Lebensabschnitt zu 82 Prozent (30 bis 34-Jährige) bzw. 81 Prozent (35 bis 39-Jährige) erwerbstätig. Die Gruppe der Männer zeigt hier jeweils eine Erwerbstätigenquote von 93 Prozent. Damit wird deutlich, dass Frauen besonders im Alter von 30 bis 39 Jahren noch häufiger in keinem Arbeitsverhältnis stehen und somit zu den Nichterwerbspersonen zählen. Im Detail: 16 Prozent der 30 bis 34-jährigen bzw. 18 Prozent der 35 bis 39-jährigen Frauen stehen je fünf Prozent der Männer derselben Altersgruppen gegenüber.

Rund 82 Prozent der Erwerbstätigen mit Bildungsabschluss – abgeschlossene Lehre oder Berufsausbildung dominiert

Vier von fünf Erwerbstätige ab 15 Jahren in Bayern (82 Prozent) verfügen 2021 über einen beruflichen Bildungsabschluss. Mit 46 Prozent haben die meisten Erwerbstätigen eine Lehre oder Berufsausbildung abgeschlossen. Knapp ein Viertel weist einen akademischen Abschluss auf. Zwölf Prozent haben einen Fachschulabschluss, zum Beispiel eine Meisterausbildung (siehe Abbildung 2). Die Verteilung der beruflichen Bildungsabschlüsse unterscheidet sich zwischen Männern und Frauen kaum. Unterschiedliche Verteilungen des beruflichen Bildungsabschlusses liegen hingegen im Vergleich von jüngeren mit älteren Erwerbstätigen vor: 40 Prozent der 25- bis 34-Jährigen verfügen über eine Lehre oder Berufsausbildung, während es unter den 55- bis 64-Jährigen noch 54 Prozent sind. Jüngere Erwerbstätige, besonders Frauen, verfügen dagegen deutlich häufiger über einen akademischen Abschluss (33 Prozent insgesamt, 36 Prozent der Frauen und 30 Prozent der Männer) als Erwerbstätige im höheren Alter von 55 bis 64 Jahren (20 Prozent).

Erwerbstätige befinden sich am häufigsten in einem Angestelltenverhältnis

Von den 6,8 Millionen Erwerbstätigen im Alter von 15 bis 64 Jahren sind 2021 in Bayern 91 Prozent abhängig beschäftigt und acht Prozent selbstständig.* Die bei weitem größte Gruppe der abhängig Beschäftigten sind Angestellte (75 Prozent), gefolgt von Arbeiter/-innen (15 Prozent), Beamte/-innen (sechs Prozent) und Auszubildenden (vier Prozent). Bei der Gruppe der Selbstständigen halten sich Solo-Selbständige und Selbständige mit Beschäftigten die Waage. Erwerbstätige Frauen sind mit 64 Prozent weitaus häufiger solo-selbstständig als Männer mit 42 Prozent. Während abhängig Beschäftigte Männer mit 23 Prozent am häufigsten im Bereich der Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung angestellt sind, arbeiten Männer in Selbständigkeit mit 22 Prozent am häufigsten im Bereich der Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht und Verwaltung. Frauen führen sowohl in der Selbstständigkeit (43 Prozent) als auch im abhängigen Beschäftigungsverhältnis (30 Prozent) einen Beruf aus dem Bereich Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung aus.

* Ein Prozent entfällt auf Personen ohne Angabe oder mithelfende Familienangehörige, die nicht separat ausgewiesen werden.

Bericht: Bayerisches Landesamt für Statistik – Foto: Hötzelsperger

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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