Am Mittwoch, 26. Juni 2019 wurde in Regensburg der Grundstein für ein herausragendes grenzübergreifendes Kulturprojekt gelegt: Für das Jahr 2023 arbeiten das Nationalmuseum Prag und das Haus der Bayerischen Geschichte an der Ausarbeitung einer gemeinschaftlichen tschechisch-bayerischen Landesausstellung. Im Zentrum steht die Barockzeit, ca. 1600 bis 1770, in der Böhmen und Bayern durch außerordentlich wirkmächtige grenzüberschreitende Beziehungen in Kunst, Kultur und Wirtschaft sowie durch politische und konfessionelle Erschütterungen verbunden waren. Die Unterzeichnung der Absichtserklärung für das große Ausstellungsprojekt läutet den Start für die gemeinschaftliche Konzeptarbeit ein, die auch die Festlegung auf die Standorte der Präsentation, den Ausstellungszeitraum und den konkreten Ausstellungstitel beinhaltet. Neben den zentralen Ausstellungen wird angestrebt, Denkmäler in den Regionen einzubeziehen.
Die Erklärung wurde im Beisein des bayerischen Kunstministers Bernd Sibler und des tschechischen Kulturministers Antonín Staněk von den für das Konzept verantwortlichen Direktoren des Nationalmuseums Prag und des Hauses der Bayerischen Geschichte unterzeichnet. Bayerns Kunstminister Bernd Sibler betonte bei der Unterzeichnung der Vereinbarung, dass die geplante Kombination von zentralen Ausstellungsorten und weiteren Schauplätzen in der Region eine herausragende Chance für das Format der Landesausstellungen, aber auch für die bilaterale Zusammenarbeit darstellt: „Die Jahrzehnte lange bayerisch-tschechische Freundschaft beschränkt sich nicht nur auf Metropolen wie München, Regensburg oder Prag, sondern erstreckt sich über alle Landesteile der beiden europäischen Nachbarn. Deshalb ist es nur richtig, dass wir mit der geplanten gemeinsamen Landesausstellung auch in die Regionen gehen. So machen wir unsere gemeinsame Geschichte und die Schönheit der barocken Kultur einem breiten Besucherkreis zugänglich.“
Für den tschechischen Kulturminister Antonin Staněk ist das bilaterale Projekt ein wichtiger Brückenschlag und füllt die bayerisch-tschechische Absichtserklärung vom 4. Mai 2015 zur Intensivierung der kulturellen Zusammenarbeit eindrucksvoll mit Leben: „Es freut mich wirklich sehr, dass ich heute mit meinem bayerischen Amtskollegen, dem Bayerischen Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Bernd Sibler, bei der Unterzeichnung des Memorandums zwischen dem Nationalmuseum und dem Haus der Bayerischen Geschichte dabei sein darf. Es ist ein weiterer Meilenstein in unserer tschechisch-bayerischen kulturellen Zusammenarbeit und ich freue mich auf ein weiteres wichtiges Ausstellungsprojekt zwischen Bayern und der Tschechischen Republik. Ich glaube, dass das letzte Ausstellungsprojekt der Bayerisch-Tschechischen Landesausstellung zu Karl IV. auf beiden Seiten außerordentliches Interesse gefunden hat und wir mit einer neuen Barockausstellung auf diesen Erfolg anknüpfen können.“
Besonders freuen sich über die nun zustande kommende Zusammenarbeit Dr. Michal Lukeš, Generaldirektor des Nationalmuseums Prag und Dr. Richard Loibl, Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte. Lukeš hob hervor, dass die Landesausstellung 2023 im Nationalmuseum in Prag das erste große grenzübergreifende Projekt sein wird, das im neu sanierten historischen Gebäude präsentiert werden kann: „Ich halte die Projektidee für großartig und ich glaube, dass das Nationalmuseum in Zusammenarbeit mit dem Haus der Bayerischen Geschichte ein einzigartiges Projekt entwickeln wird, das ein gemeinsames barockes Kulturerbe darstellt.“ Für Dr. Richard Loibl ist es wichtig, dass die bewährte Zusammenarbeit bei der Bayerisch-Tschechischen Landesausstellung Karl IV. im Jahr 2017 nun fortgesetzt werden kann: „Es ist uns eine große Ehre, mit dem Nationalmuseum Prag zusammenarbeiten zu dürfen. Das Projekt hat sich sehr gut angelassen und ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen in Tschechien eine herausragende Ausstellung konzipieren werden.“
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