Brauchtum

Bayerischer Trachtenverband bei Regierungspräsident der Oberpfalz

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Trachten, Tradition, Volksmusik und Brauchtumspflege: Zu einem Gespräch über „das, was unsere bayerische Heimat besonders ausmacht“, empfing Regierungspräsident Axel Bartelt den 1. Landesvorsitzenden des Bayerischen Trachtenverbands, Max Bertl, aus dem Landkreis Weilheim-Schongau. Begleitet wurde er vom Sprecher des Verbands, Anton Hötzelsperger, aus dem Chiemgau, sowie von Erich Tahedl, Geschäftsführer des Bayerischen Trachtenverbands und 1. Vorstand Gauverband Oberpfalz, Peter Kurzwart, 1. Vorstand Oberpfälzer Gauverband und Christian Preuß, Vorsitzender der Oberpfälzer Volksmusikfreunde.

„Tracht und Tradition gehören zu Bayern und der Oberpfalz genauso wie High-Tech und Fortschritt. Das zeichnet unsere Heimat aus und macht uns so einzigartig und erfolgreich“, stellte Regierungspräsident Axel Bartelt fest. Er betonte seine hohe Wertschätzung gegenüber der Leistung des Bayerischen Trachtenverbands. „Sie setzen sich aktiv ein für das gelebte Brauchtum, für die Heimat- und Trachtenpflege. Damit leisten Sie einen außerordentlich wichtigen Beitrag zum Erhalt der Kultur und der Identität Bayerns. Ihr Engagement verdient besondere Anerkennung.“ Mit seinen 22 Gauverbänden und mehreren hundert Vereinen zählt der Bayerische Trachtenverband als Dachverband insgesamt rund 165.000 erwachsene Mitglieder. Dazu kommen rund 100.000 Kinder und Jugendliche. „Die Zahlen zeigen deutlich, dass es sich bei Trachtenvereinen um Familienvereine handelt“, so der 1. Vorsitzende Max Bertl. „Sie bereichern damit nicht nur das kulturelle Leben, sondern tragen auch entscheidend zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei.“

Strukturelle Unterschiede in den Regionen seien dennoch vorhanden. Während beispielsweise im bayerischen Alpenraum die Mitgliedschaft im örtlichen Trachtenverein und das Tragen der regionalen Tracht eine Selbstverständlichkeit sei, würde in der Oberpfalz ein Trachtenverein oft als „ein Verein von vielen“ angesehen, so der 1. Vorstand des Gauverbands Oberpfalz, Erich Tahedl. „Es wird zum Beispiel auch immer schwieriger, Schneider zu finden, die die Herstellung der Oberpfälzer Tracht beherrschen.“ Zudem würden Trachtenvereine in der öffentlichen Wahrnehmung, insbesondere auch in Teilen der Medien, meist nur noch als Hobby angesehen – und nicht als fester Teil des kulturellen Lebens. Doch genau dieses werde mit zahlreichen Projekten und Festen, wie zum Beispiel diversen Trachtenfesten und dem im Zwei-Jahres-Rhythmus vom Oberpfälzer Kulturbund veranstalteten Nordgautag, bereichert. Regierungspräsident Axel Bartelt sicherte den Oberpfälzer Vertretern des Bayerischen Trachtenverbands seine volle Unterstützung zu: „Die Pflege von Tradition und Brauchtum ist eine typische Oberpfälzer Stärke. Ihr Wirken ist ein fester Bestandteil unseres Kulturlebens und soll in der Öffentlichkeit auch als solcher wertgeschätzt und wahrgenommen werden. Gerade die Unterschiedlichkeit ist das Interessante. Daher ist es für die Regionen und für ganz Bayern besonders wichtig, die verschiedenen Trachtentraditionen zu erhalten.“

Um sich ein Bild von der Vielfalt regionaler Volks- und Gebirgstrachten machen zu können, lud Max Bertl den Regierungspräsidenten in das 2015 eröffnete Trachtenkulturzentrum des Bayerischen Trachtenverbands im niederbayerischen Holzhausen ein. Neben modernen Veranstaltungsräumen befindet sich in dem aufwendig sanierten Vierseithof auch das Trachtenkulturmuseum mit rund 70.000 Exponaten. Besucher erwartet eine beeindruckende Sammlung an Trachten, Brauchtumsgegenständen, Texten und Bildern zu Mundart, Brauchtum, Volkstanz und Volksmusik, aber auch Wissenswertes zur Entstehung und Geschichte der Bayerischen Trachtenvereine. Regierungspräsident Axel Bartelt nahm die Einladung gerne an.

Pressemitteilung der Regierung Oberpfalz


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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