Gemeinsam mit der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern hat die Bayerische Sparkassenstiftung den Förderpreis „Vermittlung im Museum“ erneut vergeben. Bei der Vermittlung von kulturellen Inhalten sowohl im Bereich der personalen wie der medialen Vermittlung ist es mehr denn je erforderlich, neue Ideen zu entwickeln. In der Stadthalle Friedberg / Schw. wurden die Preisträger bekanntgegeben.
Mit dem Hauptpreis von 10.000 € ehrt die Jury das Kooperationsprojekt der Fränkischen Freilandmuseen in Bad Windsheim und Fladungen. Beide Einrichtungen haben zusammen Ideen entwickelt, wie man das für Freilichtmuseen grundlegende Thema der Translozierung – d.h. des Abbaus eines historischen Gebäudes und dessen Wiederaufbau im Museumsgelände – nachvollziehbar machen kann. Inklusive Hands-on-Stationen, bei denen man grundlegende Informationen mittels Filmclips in Handlegetechnik erhält, aber auch interaktiv mit 3-D-Modellen von Museumsgebäuden oder Bauteilen tätig werden kann, sollen allen Museumsgästen einen Zugang zu diesem komplexen Thema ermöglichen. Beiden Museen ist wichtig, dass neben dem selbstentdeckenden Lernen auch das Verständnis für die Freilandmuseen und deren Aufgaben gefördert wird.
Neben diesem Hauptpreis gibt es zwei weitere gleichwertige Preise, die mit jeweils 5.000 € dotiert sind. Einen dieser beiden Preise erhält das Museum Oberschönenfeld im Lkr. Augsburg. Dessen Idee ist es, durch die Arbeit mit einer Gruppe von Personen aus möglichst unterschiedlichen Alters- und Lebensbereichen neue Blickwinkel auf die Leitobjekte des Museums zu gewinnen. Anhand der gemeinsam gewonnenen Erkenntnisse möchte das Museum sein bisheriges Vermittlungsprogramm mit innovativen medialen Formaten bereichern.
Der zweite Nebenpreis wandert gar nicht weit entfernt in das Jüdische Museum Augsburg für das neue Vermittlungskonzept eines „Museums auf der Straße“. Das ist wörtlich gemeint, denn das Jüdische Museum plant, mit einer Pop-up-Ausstellung per Lastenrad zu den Menschen zu fahren, auf Schulhöfe und öffentliche Plätze. Dort wollen die Kurator*innen mit der Stadtgesellschaft ins Gespräch kommen – ein wichtiges Angebot, gerade in Zeiten wachsender antisemitischer Vorurteile.
Bericht: Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern
Anhang: Laudatio Herr Kränzler