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Bayerischer Innovationspreis Ehrenamt 2024

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf hat in München den Bayerischen Innovationspreis Ehrenamt 2024 verliehen: „Vorbildcharakter, Ideen und Innovationskraft: Das kennzeichnet das ehrenamtliche Engagement in Bayern. Unsere ehrenamtlich Aktiven sprühen nur so vor Ideen und Engagement. Mit dem Bayerischen Innovationspreis Ehrenamt wollen wir diese Kreativität in besonderer Weise ehren.“

Unter dem Motto „Ehrenamt schafft Zusammenhalt – gemeinsam Zukunft gestalten“ hat die Bayerische Staatsregierung zum fünften Mal Personen, Initiativen und Organisationen mit innovativen Projekten und neuen Ideen rund ums Ehrenamt für den Bayerischen Innovationspreis Ehrenamt gesucht. Insgesamt sind über 430 Bewerbungen eingegangen. Sechs Preisträgerinnen und Preisträger erhalten jeweils 10.000 Euro in der Kategorie ‚Innovative Projekte‘. In der Kategorie ‚Neue Ideen‘ können sich fünf Preisträgerinnen und Preisträger über je 3.000 Euro freuen.

„Ehrenamt schafft Zusammenhalt und gestaltet Zukunft“, betonte Scharf: „Ich bin beeindruckt von der Vielzahl und der Vielfältigkeit der Bewerbungen und voller Respekt für die vielen Menschen, die sich in Bayern für andere einsetzen und damit das Miteinander stärken. Was Menschen bewirken, ist großartig und nicht selbstverständlich. Das ist unser ‚Ehrenamtsland Bayern‘. Mein Dank gilt allen ehrenamtlich Engagierten, die unser Bayern gemeinsam stark und menschlich machen. Ihnen gebührt höchste Anerkennung für ihren Einsatz.“

In der Kategorie „Innovative Projekte“ wurden ausgezeichnet:

„Jugendfeuerwehr trifft Handwerk“ der Bezirksjugendfeuerwehr Niederbayern, durchgeführt im Kreisjugendfeuerwehrverband Passau

Dieses Projekt der Bezirksjugendfeuerwehr Niederbayern, das im Kreisjugendfeuerwehrverband Passau durchgeführt wurde, schlägt beim Thema Nachwuchsgewinnung gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Bei einem Aktionstag in einem Handwerksbetrieb lernen junge Menschen der Freiwilligen Feuerwehr Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten vor Ort kennen. Gleichzeitig wecken gemeinsame handwerkliche und feuerwehrtechnische Übungen bei den Auszubildenden das Interesse am ehrenamtlichen Engagement in der Feuerwehr. Die Pilotveranstaltung bei der Firma Waldbauer in Büchlberg war ein voller Erfolg. Die Firma hat dadurch einen neuen Auszubildenden gefunden. Und die Freiwillige Feuerwehr konnte bereits bei dieser ersten Veranstaltung neue Mitglieder gewinnen. Kein Wunder, dass dieses Projekt schnell das Interesse anderer Firmen geweckt hat. Scharf meinte anerkennend: „Dieses Projekt ist über das Ehrenamt hinaus ein Vorbild für uns. Alle, die an diesem Projekt beteiligt waren, haben erkannt, dass wir Probleme am besten gemeinsam lösen. Wir brauchen kreative Köpfe, die über den Tellerrand hinausschauen, und Menschen, die gemeinsam anpacken. Solche Menschen machen ihre Region stark und unsere Heimat lebens- und liebenswert. Deshalb sage ich ‚Weiter so!‘ und gratuliere von Herzen.“

„Team Vorstand statt Einzel-Vorstand“ des Wintersportvereins Patersdorf e. V. im Landkreis Regen

Wie viele Vereine hatte der Wintersportverein Patersdorf e. V. im Landkreis Regen das Problem, einen Nachfolger bzw. eine Nachfolgerin für seinen langjährigen Vorsitzenden zu finden. Die Lösung war, die Aufgaben des Vorsitzenden auf mehrere Schultern zu verteilen. Die bisherige Vereinshierarchie wurde in einen zukunftsorientierten, modernen und jungen Teamvorstand umstrukturiert. Alle Aufgaben wurden detailliert und transparent dokumentiert. Nun freut sich der Verein über eine moderne Vereinsführung mit flachen Hierarchien, durch die sich auch junge Menschen fürs Mitmachen begeistern können. „Das Ehrenamt in Bayern lebt zu einem großen Teil vom Engagement in den Vereinen. Ohne Frage stehen auch sie vor vielfältigen Herausforderungen. Dieses Projekt zeigt eindrücklich, dass man gemeinsam stärker ist. Und es beweist, dass es sich lohnt, neue Wege zu gehen. So lassen sich auch junge Menschen für ein Ehrenamt in Vereinen gewinnen. Ich hoffe, dass sich viele Vereine von diesem Preisträger inspirieren lassen“, sagte Scharf.

„Auszeit – Erholungswochen für pflegende Angehörige und Menschen mit Demenz“ der Bildungs- und Erholungsstätte Langau e. V. in Steingaden im Landkreis Weilheim-Schongau

Die Bildungs- und Erholungsstätte Langau e. V. in Steingaden im Landkreis Weilheim-Schongau unterbreitet pflegenden Angehörigen und Menschen mit Demenz ein besonderes Urlaubsangebot: Durch Erfahrungsaustausch und eigene Freiräume können sich pflegende Angehörige eine Auszeit vom Alltag nehmen. Gleichzeitig wissen sie ihre Lieben gut betreut. Getragen wird dieses Angebot nicht zuletzt durch ehrenamtliches Engagement: zum einen in der Betreuung der Gäste, zum anderen bei Leitungsaufgaben im Projekt selbst. Außerdem wird das Projekt durch die „Mensch und Schöpfung, Otto und Therese Stumpf Stiftung“ aus der Region und durch Schulungen des Bürgervereins am Lech e. V. gefördert. Eine große Nachfrage und Wartelisten machen deutlich, wie wichtig dieses Angebot für die Zielgruppe ist. „Das gemeinsame Engagement der Haupt- und Ehrenamtlichen in der Bildungs- und Erholungsstätte Langau ist ein Segen für die Menschen, die hier durchschnaufen können und eine wertvolle Abwechslung zum anstrengenden und belastenden Alltag finden. Demenz ist ein Thema, das unsere Gesellschaft zukünftig noch mehr herausfordern wird. Deshalb ist es gut, dass es Menschen gibt, die dieses Thema ins allgemeine Bewusstsein rücken und unter Beweis stellen, wie echte Hilfe und gelebte Nächstenliebe aussehen können“, lobte Scharf.

„Hilfebüro“ der Stiftung Sozialidee gGmbH in Nürnberg

Die Stiftung Sozialidee gGmbH in Nürnberg wird für ihr „Hilfebüro“ ausgezeichnet, das seit Oktober 2022 arme und benachteiligte Menschen dabei unterstützt, ihre Handlungskompetenzen zu stärken und Selbsthilfestrategien zu entwickeln. Die Institution bietet eine breite Palette an Unterstützung an, darunter Hilfe beim Lesen und Schreiben, beim Verstehen komplizierter Briefe, beim Anmelden in Portalen, beim Ausfüllen von Formularen, beim Drucken und Scannen sowie bei Online-Terminen. Das mehrsprachige Angebot wird zweimal wöchentlich bereitgestellt und hat schon mehr als 2.000 Menschen erreicht. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer aller Altersstufen ermutigen die Ratsuchenden, ihre eigenen Fähigkeiten zu stärken, um selber Ideen für Lösungen zu entwickeln. „Hilfe zur Selbsthilfe und gelebte Solidarität auf Augenhöhe – das ist ein wichtiger Schritt hin zu einer integrativeren und inklusiveren Gesellschaft und gestärkter Selbstwirksamkeit. Wenn Hilfesuchende sogar selbst zu Helfenden werden, ist das nicht nur für sie ein persönlicher Gewinn. Es ist genau das, was unsere Gesellschaft braucht, um Ausgrenzung oder Spaltung zu verhindern. Dieses Projekt ist ein Paradebeispiel dafür, dass Bayern gemeinsam stark ist“, freute sich Scharf.

„Schwer Okay – Trauerevents für junge Erwachsene“ der Initiative „Schwer Okay“ in Augsburg und Bamberg

Das Projekt „Schwer Okay – Trauerevents für junge Erwachsene“, ehrenamtlich initiiert und geleitet von den zertifizierten Trauerbegleiterinnen Chiara Sterzl und Lena Daur, bietet eine einzigartige Plattform für junge Menschen zwischen 16 und 30 Jahren, um mit dem Thema Tod und Trauer umzugehen. Seit Beginn im Jahr 2022 hat das Projekt bereits 14 Veranstaltungen in Augsburg und Bamberg organisiert. Die Events finden monatlich in geschützten und einladenden Umgebungen wie der Natur oder gemütlichen Wohnzimmern statt. Unterschiedliche Formate bieten eine inspirierende Mischung aus Denkanstößen, Materialien, Musik und Bewegung. Beispiele hierfür sind die Pflanzentauschparty, das Dinner der Erinnerungen, die Erinnerungsschneiderei und die Homemade Pasta Party. Das Projekt wird durch Spenden finanziert und ermöglicht somit eine kostenlose Teilnahme. Durch ihre Social-Media-Präsenz teilt die Initiative Wissen über Trauer und fördert einen natürlichen Umgang mit Trauergefühlen. Die hohe Nachfrage und Empfehlungsrate unterstreichen die Bedeutung und den Erfolg des Projekts. Scharf würdigte das Projekt: „Schwer Okay ist ein mutiges und wichtiges Projekt. Es ermöglicht jungen Erwachsenen einen Raum, in dem sie ihre Trauer offen und kreativ ausdrücken können. Es ist ein Projekt, das die Gesellschaft braucht. Herzlichen Dank für dieses Engagement und weiterhin viel Erfolg.“

„Kleiner Kitabrief und Kleiner Wirtebrief“ des Vereins Zukunft trotz Handicap e. V. aus Höhenkirchen-Siegertsbrunn im Landkreis München

Das Projekt „Kleiner Kitabrief und Kleiner Wirtebrief“ des Vereins „Zukunft trotz Handicap e. V.“ aus Höhenkirchen-Siegertsbrunn im Landkreis München bietet Menschen mit Behinderungen neue berufliche Perspektiven. Mit diesen Kursen betritt der Verein Berufsfelder mit hohem Fachkräftebedarf und ermöglicht so die Inklusion im Arbeitsleben. Die Zertifikatskurse umfassen sowohl theoretische als auch praktische Module, die innerhalb eines Jahres durchlaufen werden. Mit einer Abschlussprüfung wird das erlernte Wissen überprüft. Die Pilotprojekte haben sich als sehr erfolgreich erwiesen, denn viele Absolventinnen und Absolventen sind bereits in Betrieben tätig oder absolvieren ein Praktikum in den entsprechenden Berufsfeldern. Der Verein „Zukunft trotz Handicap e. V.“ unterstützt die Teilnehmenden dabei individuell und hilft bei der Auswahl passender Betriebe. Mittlerweile startete im September 2024 eine neue Qualifizierungsrunde für den kleinen Kita-brief. „Inklusion im Arbeitsleben stärkt unsere Gesellschaft. Sie fördert die soziale Interaktion, stärkt das Miteinander und mindert Berührungsängste und Vorurteile. Die erfolgreiche Umsetzung der Pilotprojekte zeigt, welch wertvollen Beitrag Menschen mit Behinderungen in unserem Arbeitsleben leisten können. Und es erinnert uns daran: Das Miteinander unterschiedlicher Menschen ist immer eine Bereicherung für eine Gesellschaft“, betonte Scharf.

In der Kategorie „Ideen“ wurden ausgezeichnet:

„Behinderte besuchen Senioren“ des Vereins Arche Landsberg e. V. in Stadt und Landkreis Landsberg am Lech

Der Verein Arche Landsberg e. V. wird für seine innovative Idee „Behinderte besuchen Senioren“ ausgezeichnet, die er in Kooperation mit dem Seniorenheim Greifenberg ins Leben gerufen hat. Am Wochenende, wenn keine betreute Beschäftigung angeboten wird, treffen sich Menschen mit Behinderungen und Senioren zur gemeinsamen Freizeitgestaltung – zum Beispiel mit Brettspielen oder zum Vorlesen. Mittlerweile haben erste Treffen stattgefunden, von denen alle Beteiligten begeistert waren. Die Initiatoren lagen mit ihren Gedanken also goldrichtig, dass sich diese Initiative sowohl auf die Selbstwahrnehmung der Menschen mit Behinderung als auch auf das Erlebnis der Senioren positiv ausgewirkt. Scharf würdigte die Idee als einen „Sieg für Inklusion und gegen Einsamkeit. Hier gelingt auf großartige Weise, das Selbstwertgefühl der Menschen mit Behinderung durch ihr ehrenamtliches Engagement zu stärken und ihnen, wie auch den Senioren, eine bereichernde Abwechslung und soziale Kontakte zu bieten. Zugleich ist dieses Projekt eine Win-Win-Idee für unsere Gesellschaft, denn sie fördert den Geist der Inklusion und des sozialen Miteinanders. Ich wünsche allen Beteiligten weiterhin viel Erfolg und hoffe, diese Idee ist eine Inspiration für viele andere.“

„Ausbildung ehrenamtlicher Schwimmlehrer Basis I zur Unterstützung im Schulsport“ der Stiftung Deutschland Schwimmt mit Sitz im Landkreis Nürnberger Land

Die Stiftung Deutschland Schwimmt mit Sitz im Landkreis Nürnberger Land hat das innovative Konzept „Ausbildung ehrenamtlicher Schwimmlehrer Basis I zur Unterstützung im Schulsport“ entwickelt. Hintergrund dieser Initiative ist die Tatsache, dass viele Kinder heute nicht mehr schwimmen können. Die Idee der Stiftung ist es, mehr Kindern das Schwimmen zu ermöglichen, indem das Schulschwimmen gestärkt wird. Die Initiative sieht vor, Lehrerinnen und Lehrern eine Assistenz zur Seite zu stellen. Da das Lehrpersonal die Aufsichtspflicht hat und nicht mit den Kindern ins Wasser darf, können die ausgebildeten Schwimmlehrerinnen und -lehrer im Wasser assistieren. Dabei will die Stiftung erreichen, dass Assistentinnen und Assistenten nicht zusätzlich ein Rettungsschwimmabzeichen benötigen. Dieser Aspekt habe in der Vergangenheit viele von einem entsprechenden ehrenamtlichen Engagement abgehalten. Scharf würdigte die Idee und betonte die Bedeutung des Projekts für die Gesellschaft: „Ich finde es großartig, wenn durch ehrenamtliche Schwimmlehrerinnen und Schwimmlehrer mehr Kinder dazu befähigt werden, im Wasser sicher zu sein. Dies ist ein wichtiger Schritt gegen soziale Ausgrenzung. Die Stiftung Deutschland Schwimmt verfolgt seit langem mit vielfältigen und kreativen Ideen und viel Herzblut ihr Ziel, allen Menschen –  klein und groß, mit Einschränkungen und ohne – das Schwimmen zu ermöglichen. Sie zeigt damit immer wieder auf, wie Ehrenamtliche eine wesentliche Rolle in der Bildung und Entwicklung der Gesellschaft spielen können. Deshalb wünsche ich der Stiftung auch mit ihrer neuen Idee im Bereich Schulsport viel Erfolg.“

Die Stiftung Deutschland Schwimmt hatte zum Festakt auch ihren Botschafter der Stiftung, Janis McDavid, mitgebracht. McDavid ist ohne Arme und Beine auf die Welt gekommen, ist begeisterter Rennfahrer im Motorsport, hat den Gipfel des Kilimandscharo erklommen und ist nun auch enthusiastischer Schwimmer im Para-Sport. Beim Festakt hielt er ein Plädoyer für Ehrenamt und Inklusion und betonte: „Ich will in einer Welt leben, in der Merkmale, die uns unterscheiden, nicht zur Unterscheidung führen.“

„3K-Projekt: Sport und Bildung im Verein ‚Kegeln, KI, Klarblick‘“ des Vereins Bayreuther Sportkegler e. V. in der Region Bayreuth und Oberfranken

Der Verein Bayreuther Sportkegler e. V. wurde für seine Idee ausgezeichnet, Sport und Bildung auf innovative Weise zu verbinden. Die Idee für das diesjährige „3K-Projekt: Sport und Bildung im Verein ‚Kegeln, KI, Klarblick‘“ ist Teil eines vom Verein entwickelten pädagogisch-didaktischen Gesamtkonzepts, das über den Sport hinausgeht. Es rückt die mentale Stärke in Alltag und Sport in den Fokus und fördert körperliche, geistige und soziale Gesundheit gleichermaßen. Dieses Jahr stehen Themen wie Künstliche Intelligenz und Demokratieförderung sowie die Förderung mentaler Stärke im Zentrum.   Im Sommer gab es Workshops, die das Selbstkonzept und die sozialen Kompetenzen der Teilnehmenden stärken sollten. Zudem wurde Medienkompetenz vermittelt. Für die Zukunft ist außerdem die Ausbildung zu Demokratiebotschaftern in Sportklubs geplant. Dabei soll  ein Aktionspaket zu Demokratieverständnis mit entsprechenden Materialien angeboten werden. Der Verein hat sein Projekt für andere Sportclubs in der Region Bayreuth und Oberfranken geöffnet und will dadurch einen Multiplikatoren-Effekt erzielen.

Scharf würdigte das Projekt: „Ein Sportverein, der Bildung fördert, ist ein Vorreiter in unserer Gesellschaft. Das ‚3K-Projekt‘ des Bayreuther Sportkegler e. V. ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie Sport und Bildung Hand in Hand gehen können, um gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und wichtige Kompetenzen zu vermitteln. Menschen und Organisationen, die über den eigenen Tellerrand hinaussehen, sind ein Gewinn und ein Vorbild für uns all e.“

„Mobiler Treffpunkt des Nachbarschaftstreffs im Hasenbergl München“ der Diakonie Hasenbergl e. V. in München

Der Preisträger Diakonie Hasenbergl e. V. geht mit seiner innovativen Idee des „Mobilen Treffpunkts des Nachbarschaftstreffs im Hasenbergl München“ neue Wege, um die soziale Integration und kulturelle Vielfalt im Stadtteil zu fördern. Als mobiler Knotenpunkt, ausgeführt in Form eines Lastenrads, soll der Treffpunkt flexibel innerhalb des Stadtteils eingesetzt werden und Anwohnern und Anwohnerinnen eine Plattform für Dialog, Informationsaustausch und Planung eigener Veranstaltungen bieten. Die Initiative, hauptsächlich getragen von freiwillig Engagierten des Nachbarschaftstreffs der Diakonie Hasenbergl und aus dem Bürgerrat, will diverse Angebote direkt zu den Bürgerinnen und Bürgern bringen. Beispiele hierfür sind Informationsveranstaltungen, ein mobiles Sprach-Café, Bücher- und Spieleausleihe, Kulturveranstaltungen oder Freiluftkino. Zusätzlich ist ein Workshop- und Schulungsprogramm für die freiwillig Engagierten geplant, um weitere Projekte im Stadtteil zu initiieren. Scharf betonte die Bedeutung des Projekts: „Der Mobile Treffpunkt ist ein Meilenstein für die soziale Integration und kulturelle Vielfalt im Stadtteil Hasenbergl in München. Nach dem Motto ,Zu den Menschen gehen‘ ermöglicht er einen aktiven und direkten Austausch zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern und fördert das Gemeinschaftsgefühl. So entsteht sozialer Zusammenhalt. Ob in einem Stadtteil oder in einer Gemeinde auf dem Land – unsere Zivilgesellschaft lebt vom Mitmachen und der aktiven Mitgestaltung der Menschen vor Ort. Das ist Ausdruck unserer Demokratie und zugleich ihre Voraussetzung.“

„Kinderfeuerwehr mit Bee-Bot stärken“ der Bücherei BuchCafé und der Kinderfeuerwehr in Üchtelhausen im Landkreis Schweinfurt

Die Bücherei BuchCafé und die Kinderfeuerwehr Üchtelhausen sind Preisträger für ihre innovative Idee „Kinderfeuerwehr mit Bee-Bot stärken“. Ziel des Projekts ist es, Kindern spielerisch die Aufgaben und Einsätze der Feuerwehr zu vermitteln und ihre Problemlösungskompetenzen zu fördern. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen der Kinderfeuerwehr in Üchtelhausen im Landkreis Schweinfurt, die 2023 gegründet wurde, und der Bücherei BuchCafé. Es beinhaltet die Entwicklung eines Spielplans, bei dem Kinder gemeinsame Lösungen durch das Programmieren von Bee-Bots finden. Dabei handelt es sich um kleine Roboter in Form einer Biene, die sich auf Rädern fortbewegen und durch Tasten auf ihrem Rücken programmiert werden können. In verschiedenen kindgerechten Geschichten und Szenarien auf einem Spielplan erfahren die Kinder, wie sie anderen aus Notsituationen helfen können. Sie erarbeiten gemeinschaftlich Lösungen und programmieren die Bee-Bots so, dass sie auf schnellstem Weg zum Einsatzort gelangen. „Dieses Projekt demonstriert auf innovative Weise, wie wir Technologie nutzen können, um unseren Kindern auf spielerische Weise wichtige Fähigkeiten und Wissen zu vermitteln. Es ist ein beeindruckendes Beispiel, wie kreative Köpfe moderne Technologie und traditionelle Institutionen gewinnbringend zusammenbringen“, sagte Scharf. „Das Projekt trägt dazu bei, die Arbeit der Feuerwehr besser zu verstehen und die Wichtigkeit von Gemeinschaft und Zusammenarbeit zu erkennen. Ich hoffe, dass viele der in Bayern gerade in letzter Zeit neu gegründeten Kinderfeuerwehren auf diese großartige Idee aufmerksam werden. Nachmachen ist ausdrücklich erwünscht.“

Foto: Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf (vorne links) verleiht gemeinsam mit der Ehrenamtsbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung, Gabi Schmidt (vorne rechts), den Bayerischen Innovationspreis Ehrenamt im Schloss Nymphenburg.

Fotoquelle: StMAS/Nötel

 

Redaktion

Toni Hötzelsperger

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