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Bayerische Naturschutzmedaille an Alfred Ringler aus Rosenheim

Der Landschaftsökologe Alfred Ringler aus Rosenheim erhielt am Samstag, den 26. Oktober 2019, die Bayerische Naturschutzmedaille des Bund Naturschutzes in Bayern. Im Beisein von etwa 100 Gästen, die die Bootshalle des Naturschutz- und Jugendzentrums Wartaweil komplett füllten, fand die Übergabe im Rahmen der Veranstaltung „Wartaweiler Gespräche & Verleihung der Bayerischen Naturschutzmedaille“ statt.

Der Bund Naturschutz in Bayern verleiht seit 1970 die Bayerische Naturschutzmedaille für besonderes Engagement im BUND und für Umwelt und Naturschutz. Mit der diesjährigen Verleihung hat der Bund Naturschutz voll ins Schwarze getroffen. Mit dem Diplom-Biologen Alfred Ringler wurde eine Persönlichkeit ausgezeichnet, die sich von Kindesbeinen in der Natur bewegt hat und sich bis heute mit höchstem Engagement für sie einsetzt. Bereits mit drei Jahren hat der kleine Alfred einen Vogelstimmenwettbewerb gewonnen. Da er damals noch nicht alle Vogelarten aussprechen konnte, zeichnete er den Vogel auf Papier, den er an der Stimme erkannte. Der Sieger stand damit fest. Alfred Ringler, der in Erding in einer naturverbundenen Lehrer-Familie aufwuchs, die ihn von Anfang an mit der Natur vertraut machte und sicher viel dazu beitrug, dass aus dem kleinen Alfred ein bedeutender Ansprechpartner für Behörden,  Fachleute, staatliche Fachstellen des Umwelt und Naturschutzes sowie der breiten Gesellschaft wurde. Sein Buch“Gefährdete Landschaft – Lebensräume auf der Roten Liste“ (1987 im BLV Verlag herausgegeben)  errang auch besonders deswegen große Aufmerksamkeit in der Fachwelt und der Öffentlichkeit, da es über Bildvergleiche, oftmals über mehrere Generationen, deutlich machte, wie sich die Landschaft um uns herum veränderte – leider in den meisten Fällen zum Negativen. Durch diese Bilder wurden jedem klar, was in unseren Landschaften passierte.

In der Laudatio zur Verleihung der Bayerischen Naturschutzmedaille wurde von der Diplom-Biologin Beate Rutkowski, Mitglied im Vorstand des BN Bayern und Kreisvorsitzende der BN Kreisgruppe Traunstein, treffend deutlich gemacht, was Alfred Ringler bisher für den Naturschutz getan hat und – so wie es aussieht – noch tun wird. Mit großem Charme und Humor griff Beate Rutkowski temperamentvoll sowohl voll in die Kiste der Historie des Preisträgers, als auch in das Fahrwasser seiner Aktivitäten im derzeitigen Geschehen. Es war intensiv zu spüren – wie auch in der ganzen Veranstaltung – dass die Verleihung der Medaille an Alfred Ringler von den Gästen und den Repräsentanten des Bund Naturschutzes mit großem Respekt und Freude mit dem Medaillenempfänger gesehen wird.

Die Überreichung der bayerischen Naturschutzmedaille erfolgte dann im Beisein von einigen Mitgliedern des Vorstandes und Gremien des Bund Naturschutzes, durch den aktuellen ersten Vorsitzenden Richard Mergner.

Bei seinem anschließenden Vortrag “Nach dem Volksbegehren – Landschaft neu denken – was lernen wir aus den Fehlern der Vergangenheit für einen neuen Umgang mit der Landschaft? “ zeigte Alfred Ringler die Veränderung der Natur und die Entwicklung der Landschaft anhand  unterschiedlichster Beispiele von Bildpaaren aus ganz Bayern. Das Aufnahmedatum der Bilder lag zum Teil Jahrzehnte auseinander und konnte auf diese Weise für jedermann belegen, was sich geändert hat. Auch wenn die Mehrzahl der Bilder bei den Gästen Stirnrunzeln über die negative Naturentwicklung auslöste, so gab es auch solche, die ein Lächeln hervorriefen. So etwa das Bild aus der Sauna der Erdinger Therme, die sich heute dort befindet, wo Alfred Ringler vor Jahrzehnten stand, als er ein Landschaftsfoto machte. Für die Gäste der Veranstaltung war die Art, wie Alfred Ringler die Bilder fachlich und kurzweilig präsentierte, etwas ganz Besonderes und ein Höhepunkt der Veranstaltung. Zumal er auch immer wieder seinen Vortrag mit humorvollen Bemerkungen garnierte. Und das immer auf fachlich festem Boden und ohne jeden Stress.

Für die Bildschätze von Alfred Ringler wurde inzwischen zusammen mit erfahrenen Experten eine professionelle Lösung gefunden. So werden mit der Unterstützung des Bund Naturschutzes Bayern seine Bilder digital so aufbereitet, dass sie Eingang in ein nationales Bundesarchiv finden werden und damit auch auf nationaler und internationaler Ebene für Forschung, Entwicklung und Naturschutzaktivitäten zur Verfügung stehen.

Auch der Ausgang der Veranstaltung war ein gelungener Schlußakkord. So konnten die Gäste auf der dem Ammersee zugewandten Seite des neugestalteten Gebäudes des Natur- und Jugendzentrums Wartaweil die Veranstaltung ausklingen lassen.

Bericht und Fotos: Wolfgang Dietzen


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

1 Kommentar

  • Auch ich gratuliere Alfred RINGLER aus Rosenheim sehr herzlich zu dieser Ehrung und Auszeichnung durch den Bund Naturschutz Bayern.
    Ein flott und heiter geschriebener Bericht, dazu mit szenisch markanten Bilder – auch an Herrn Wolfgang Dietzen ein herzliches Danke für diese Nachricht!

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