Bayerische Landkreise bauen digitalen Service für die Bürger weiter aus
„Wir haben bei der Digitalisierung der Verwaltung kein Erkenntnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem. Das gelingt aber nur gemeinsam. Wir brauchen digitaltaugliche Gesetze, nutzerfreundliche Identifizierungslösungen und mehr Pragmatismus am Beispiel von Spitzenreitern wie Dänemark“, gab der Leiter des Bayerischen Innovationsrings, Landrat Josef Niedermaier als Ziel bei den Bayerischen Innovationstagen in Landshut aus. „Unsere Bürger und vor allem auch unsere Unternehmer erwarten mehr Digitalisierung und damit eine Verschlankung von Verwaltungsdienstleistungen. Für unsere Landkreise gibt es nur den digitalen Weg in die Zukunft. Mit dem Projekt Digitalen Werkzeugkasten stellen wir bereits jetzt über 100 digitale Verwaltungsleistungen zur weiteren Nachnutzung bereit. Dieses Angebot werden wir weiter ausbauen. Wir wollen nicht weniger als die durchgängige digitale Verwaltung. Die Corona-Pandemie hat uns die Handlungsbedarfe bei der Digitalisierung in vielfältiger Weise vor Augen geführt. Daneben stellen uns die angespannten Kommunalfinanzen und der Fachkräftemangel vor große Herausforderungen, die digital beantwortet werden können“, so Niedermaier weiter.
Die Digitalisierung durchdringt längst alle Bereiche des menschlichen Daseins. Gerade im Bereich der Verwaltung ist sie eine echte Möglichmacherin und vereinfacht das Leben von Bürgern und Mitarbeitern gleichermaßen. In der täglichen
Lebenswirklichkeit der bayerischen Landkreise geht es heute deswegen mehr denn je darum, den digitalen Service weiter auszubauen. Das wurde auch bei den Bayerischen Innovationstagen in Landshut deutlich.
Im Bayerischen Innovationsring, einem Gremium des Bayerischen Landkreistags, haben sich 26 Landkreise zusammengeschlossen, um die aktuellen und künftigen Herausforderungen der Verwaltungen gemeinsam zu bewältigen. Überzeugender Service für die Bürgerinnen und Bürger ist einer der wichtigsten Leitgedanken der 1997 gegründeten Innovationsschmiede. Ganz oben auf der Agenda stehen heute die Digitalisierung, die Bewältigung des Fachkräftemangels und die Kommunalfinanzen. Dass sich die Bürger den Gang in die Amtsstube sparen und alles von ihrem eigenen PC aus erledigen können, war einst nur ein ferner Traum. Bei den Bayerischen Innovationstagen in Landshut wurde in diesem Jahr deutlich, wie viel bereits geschafft wurde.
Über 110 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus zahlreichen bayerischen Behörden nutzen das Forum, um unter Einbezug von renommierten Experten Lösungsansätze zu erarbeiten, von denen alle Landratsämter profitieren. Neben zahlreichen renommierten Fachleuten waren auch das Königlich Dänische Generalkonsulat und die Bayerische Staatsministerin für Digitales Judith Gerlach, MdL, nach Landshut gereist, um sich mit den Vertretern der bayerischen Landkreise über die aktuellen Herausforderungen auszutauschen. Dänemark ist Vorreiter im Bereich der Digitalisierung. Die anschließenden Innovationsforen wurden für einen intensiven Austausch mit Experten und Praktikern genutzt. Parallel zu den Innovationsforen bot die Innovationswerkstatt „Gemeinsam in die Zukunft“ Gelegenheit, mit einem externen Moderatorenteam kreative Lösungen zur Bewältigung des Fachkräftemangels zu erarbeiten. Daneben stand der Digitalplan Bayern, ein Onlinevortrag von Prof. Dr. Peter Parycek zu den Erfolgsfaktoren für die digitale Transformation in der öffentlichen Verwaltung sowie ein interaktiver Vortrag von Frau Dr. med. Claudia Croos-Müller zu der hierfür notwendigen Kraft des „Faktors Mensch“ im Mittelpunkt der Tagung.
Bericht und Foto: Bayerischer Landkreistag
Landrat Ben Schwarz (Landkreis Roth), Landrat Matthias Dießl (Landkreis Fürth), Landrat Josef Niedermaier (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen und Leiter des Innovationsrings des Bayerischen Landkreistags), Bayerische Digitalministerin Judith Gerlach, MdL, Landrat Robert Niedergesäß (Landkreis Ebersberg) und Klaus Geiger, Referent beim Bayerischen Landkreistag im Austausch bei den Bayerischen Innovationstagen 2023 in Landshut.