Der langjährige Münchner Europaabgeordnete Bernd Posselt besuchte mit einer Delegation der von ihm geleiteten Paneuropa-Union Deutschland das westungarische Veszprém, das derzeit Kulturhauptstadt Europas ist. Die von Franken gegründete Siedlung wurde vom ersten Herrscher des Königreiches Ungarn, Stephan I., zur „Stadt der Königinnen“ erklärt, weil er sie seiner Gattin, der bayerischen Prinzessin Gisela, zueignete. Diesen Titel behielt die Stadt bis 1945.
Bei einer kleinen Feierstunde vor dem Stephan und Gisela gewidmeten Monument neben dem Dom von Veszprém wies Posselt darauf hin, daß die bayerisch-ungarische Freundschaft vor mehr als tausend Jahren mit dem Gründungsakt Ungarns begonnen habe und daher auch durch aktuelle politische Entwicklungen nicht gefährdet werden dürfe. Gerade wegen der Fehlentwicklungen in der ungarischen Politik gelte es den Kontakt auf der Ebene der Zivilgesellschaft zu intensivieren. Die überparteiliche Paneuropa-Union als 1922 gegründete älteste europäische Einigungsbewegung sei entschlossen, darauf einen Schwerpunkt ihrer Arbeit zu legen. Passau, wo die Selige Gisela begraben sei, und die europäische Kulturhauptstadt Veszprém stünden für ein uraltes und gefestigtes Europäertum in beiden Ländern. Das von der Paneuropa-Union am 19. August 1989 unter der Schirmherrschaft des bayerischen Europapolitikers und ungarischen Königssohns Otto von Habsburg gemeinsam mit ungarischen Partnern organisierte Paneuropa-Picknick habe erstmals den Eisernen Vorhang geöffnet und als Auslöser für die deutsche und gesamteuropäische Vereinigung gedient.
Posselt sprach anläßlich seines Ungarn-Besuches auch bei einer öffentlichen Veranstaltung an der Budapester Verwaltungsuniversität Ludovika zum 250. Jahrestag der Geburt des habsburgischen Staatskanzlers Clemens von Metternich, der 1815 als Lenker des Wiener Kongresses der wohl bedeutendste europäische Staatsmann war.
Bericht und Foto: Paneuropa-Union – Vor dem Stephan-und-Gisela-Denkmal von Veszprém: v.r.n.l. Paneuropa-Präsident Bernd Posselt, Pressereferentin Stephanie Waldburg und Bundesgeschäftsführer Johannes Kijas.