Hans Hager aus Audorf hatte beim Bataillonsschiessen der Gebirgsschützenkompanien des Bataillons Inn-Chiemgau auf der Schiessstätte in Wössen den besten Treffer und wurde damit Bataillonsschützenkönig; zugleich erhielt er die Ehrenscheibe. Bei der Bataillonsversammlung der 17 Gebirgsschützenkompanien zwischen Bad Aibling und Bad Reichenhall im Cafe Pauli in Aschau-Höhenberg bedankte sich Gauhauptmann Hans Rucker bei allen, die in den vergangenen Jahren das wehrhafte Brauchtum aufrecht erhielten „und sei es auch nur auf Sparflamme gewesen“.
Das Gauschiessen der Marketenderinnen entschied Christine Perl aus Bernau für sich vor Gabi Haslberger, Wössen und Marion Sarson, Aibling. Bei den Schützen siegte Willi Berger, Rosenheim vor Hans Fischbacher junior Raubling und Ivo Oberauer, Wössen. In dieser Klasse waren die Ergebnisse besonders gut: die ersten zehn Schützen erreichten mehr als 94 von 100 möglichen Ringen, die ersten 20 lagen alle über 90 von 100 Ringen. Bei den Senioren erzielte Hans Schallinger Traunstein die beste Serie vor Oskar Landenhammer, Wössen und Karl-Heinz Unger, Endorf. Die Mannschaftswertung entschieden die Hausherrn aus Wössen für sich vor den Kompanien aus Traunstein und Reit im Winkl.Das erste Vorderladerschießen des Bataillons fand auf der Schießanlage der königlich privilegierten Feuerschützen Prien statt. 34 Schützen und eine Marketenderin nahmen daran teil. Es gewann Oskar Landenhammer aus Wössen vor Olaf Ebecke, Raubling und Rüdiger Wolfenstätter, Wössen. In der Mannschaftswertung holte sich die Kompanie Wössen-Achental den Sieg vor Raubling und Aschau I.
In seinem Rückblick gedachte Hauptmann Rucker des verstorbenen Ehren-Gauhauptmannes Anton Greimel; Greimel war 30 Jahre lang Gauhauptmann des Bataillons Inn-Chiemgau und stand nach dieser Zeit seinen Nachfolgern mit Rat und Tat zur Seite. Ausführlich ging Rucker auf die neuen und verschärften Bestimmungen zum Waffenrecht ein, besonders auf die waffenrechtliche Zuverlässigkeit. Der Erwerb von Waffen ist nur mit einem Voreintrag möglich, dieser ist vor dem Erwerb zwingend beim Landratsamt einzuholen. Der Kauf von „Kompanie-Waffen“ für die Ausrüstung der Kompanie, sei es Karabiner, Kleinkaliber oder Vorderlader, ist nur mit dem entsprechenden Bedürfnis-Nachweis möglich. Die Erlaubnis zum Führen und Erwerb von Schwarzpulver nach dem Sprengstoffgesetz für die Vorderlader- und Böllerschützen läuft nun über die zuständigen Gemeinden, nicht mehr direkt über das Landratsamt. Die aktuelle Erlaubnis ist beim Gebrauch von Schwarzpulver mitzuführen.
Ausführlich ging Gauhauptmann Rucker auf die Neuigkeiten aus der Bundesgeneralversammlung ein, Interesse fanden bei den anwesenden Hauptleuten vor allem die Personalnachrichten aus allen Gauen. Hermann Ruhland, Oberleutnant der GSK Endorf berichtete vom erstmalig durchgeführten Schießen für „Taferlbuam“. Dieses wurde gut angenommen, 16 Buben waren eifrig und ehrgeizig bei der Sache. Im nächsten Jahr soll dieses Schießen erneut stattfinden. Hans Rucker wies darauf hin, dass sich auch die Gebirgsschützen – wie die anderen Vereine im Ort – frühzeitig um den Nachwuchs in den Kompanien kümmern müssen. Er dankte der GSK Endorf ausdrücklich für die Durchführung dieser Veranstaltung.
Abschließend gab Rucker die Ausrichter der kommenden Bataillonsfeste bekannt: 2024 richtet es die GSK Raubling aus, 2025 Aibling, 2027 Samerberg und 2028 Flintsbach. Für 2026 wird noch ein Ausrichter gesucht. Der Terminkalender der Gebirgsschützen ist in diesem Jahr wieder gut gefüllt mit Terminen des Bundes, des Schützengaues und der einzelnen Kompanien. Der Patronatstag als höchster Feiertag ist am 7. Mai in Gmund. Die Kompanien von Reichenhall und Flintsbach feiern die Jubiläen ihrer Wiedergründung. In Kufstein und Ohlstadt sind große Bataillonsfeste vorgesehen, die GSK Inzell weiht ihre neue Fahne. Mit verschiedenen Schiessvorhaben erhalten die Schützen ihre Fertigkeiten beim Umgang mit Karabiner und Vorderladergewehren. „Wir Gebirgsschützen bezeichnen uns als Hüter und Verteidiger bayerischer Volkskultur. Unsere historischen Waffen sollen die Bereitschaft zur Verteidigung der Güter unserer bayerischen Volkskultur signalisieren. Wir Gebirgsschützen betreiben regelmäßig das sportliche Schießen, um im Gebrauch des Gewehrs in Übung zu bleiben und uns im Wettbewerb zu messen. Die Fertigkeit beim Schießen war früher die Voraussetzung für den Einsatz in der Landesverteidigung – sie steht noch heute für die Wehrhaftigkeit von uns Gebirgsschützen“. Mit den Gedenkfeiern am Magdalenenberg und in Waakirchen beenden die Gebirgsschützen ihr Jahr.
Bundesschatzmeister Günter Reichelt überbrachte die Grüße von Landeshauptmann Martin Haberfellner, der sich für das stets saubere Ausrücken der Bataillons-Führung und der Aschauer Kompanie bedankte. Er dankt der GSK Aschau für die vorbildliche Ausrichtung des Patronatstages 2022 und betonte, dass dies wegen der damals noch geltenden Pandemie-Bestimmungen wahrlich kein leichtes Unterfangen war.
Termine des Gebirgsschützenbataillons Inn-Chiemgau
- April Gedenkmesse für Papst Benedikt in St. Peter, München
- April 40 Jahre GSK Reichenhall
- Mai Patronatstag in Gmund
- Mai Bataillonsfest Kufstein
20./21. Mai Armbrustschießen der GSK Aibling
- Juni Bataillonsfest Werdenfels in Ohlstadt
- August 70 Jahre GSK Flintsbach
- August Fahnenweihe GSK Inzell
- September Gästeschießen GSK Rosenheim
- bis 24. September – Bundesschießen in Kreuth, Bad Tölz und Garmisch
- Oktober Marketenderinnenschießen Audorf
20./21. Oktober Bataillonsschießen Rosenheim
- November Gedenkfeier Magdalenenberg Wasserburg
- Dezember Reisacher Advent Audorf
- Dezember Adventssingen Aibling
- Dezember Adventssingen BBGSK Traunstein
- Dezember Gedenkfeier 1705 Waakirchen
Fotos & Text: Heinrich Rehberg