Vor 10 Jahren produzierte Klaus Bichlmeier seinen Film Zeitreise München. Er beinhaltet verschiedene Themen. Ein Artikel bezog sich auf die Sendlinger Mordweihnacht. Im Laufe der Jahre kamen viele Besucher ins Kino. Doch eines Tages kam ein Besucher aus dem Kreis Weyarn. Und von da ab änderte sich einiges.
„Grias di god, i bin da Kaspar Riesenberger“ – meldeet sich ein Besucher. Das sagte dem Filmmacher zunächst gar nichts. Aber er erzählte dann, dass er immer öfters angesprochen wird, ob er mit den Namen des Schmid von Bach bei Weyarn, Balthasar Riesenberger was zu tun hat. Er wußte es selber nicht. Aber ein gemeinsames Thema war entstanden. Was hat der Schmid von Bach mit der Sendlinger Mordweihnacht zu tun. Niemand weiß etwas darüber. Also machte man sich gemeinsam in das Archiv der Erzdiözese München-Freising. Da nun bereits alles digitalisiert ist, hat man einen leichten Zugriff. Und siehe da, der Name Riesenberger war in den Archiven einige Male genannt
Darauf begann Bichlmeier auch in den Archiven der Gemeinden Valley zu recherchieren. Welche Erleichterung. Er konzentrierte er sich auf Einträge zwischen den Jahren 1650 und 1710. Es stellte sich folgendes heraus: In der Gemeinde Bach heiratet der Schmid Balthasar Riesenberger 1695 eine Anna Meyer. In Ihrem Haus richtet er die eigene Schmiede ein. Sie bekommen 8 Kinder, wobei das letzte geboren wurde, als der Schmid schon tot war. Der Schmied selbst starb am 25. Dezember 1705 in der Sendlinger Mordweihnacht. eine Woche zuvor hatte er noch einen Bayerische Fahne vereidigt, die er zur Mordweihnacht nach Sendling führte.
Diese Recherchen lassen sich jederzeit in den Matrikeln der Kirchen nachlesen. Im Augenblick forscht Klaus Bichlmeier im Archiv des Klosters Benediktbeuren. Dies stand 1705 unter dem Schutz der Gemeinde Kochel. Eventuell gibt es dazu Neuigkeiten aus der betroffenen Zeit. Wir müssen abwarten.
Text und Bilder: Klaus Bichlmeier – eine Aufnahme aus dem Gemeindearchiv Neukirchen