Eines geht gar nicht: Wenn man zu einem Badmintonspiel „Federball“ sagt. Und doch ist genau das der Grund, wieso die meisten Mitglieder in der Badminton-Abteilung des SV DJK Kolbermoor gelandet sind. Auch Manuela Buchmeier, die Abteilungsleiterin, kam so im Jahr 1979 in den Verein. „Ich habe schon als Kind Federball geliebt und bin so zum Badminton gekommen“, erzählt sie. Dabei ist sie bis heute geblieben und sie sagt: „Ich habe den Sport als Jugendliche begonnen. Er war mein Leben.“ Was sie bis heute an der Abteilung in Kolbermoor so begeistert, ist die große Bandbreite. Ob jung oder alt, ob Freizeitspieler oder ambitionierter Sportler in der Punktspielmannschaft, ob Mann oder Frau – beim Badminton des SV DJK Kolbermoor findet jede und jeder seinen Platz. Dabei macht Manuela Buchmeier gleich auf eine Besonderheit der Sportart aufmerksam: „Badminton ist die einzige Mannschafts-Sportart, in der es gemischte Mannschaften gibt. In einem Team mit sechs Leuten spielen da vier Männer und zwei Frauen, oder fünf Männer und drei Frauen.“
Die Abteilung in Kolbermoor kann auf eine lange und interessante Geschichte zurückblicken. Im Jahr 1965 wollte der damalige Pfarrer Eugen Klaas von Wiederkunft Christi seinen Ministranten etwas Gutes tun und ihnen die Möglichkeit geben, sich sportlich zu betätigen. Also rief er die Badmintonabteilung ins Leben und ließ im Pfarrsaal zwei Badminton-Courts anlegen. Dort wurde rund 40 Jahre lang gespielt und trainiert, bis es dann in die heutigen Trainingsorte ging: die Turnhalle der Adolf-Rasp-Schule und die Turnhalle der Pauline-Thoma-Schule. Dort spielen die aktuell 69 Mitglieder an drei Tagen in der Woche.
Dienstags sind von 20.15 bis 22 Uhr in der Adolf-Rasp-Schule fast ausschließlich die Hobbyspieler auf dem Court, während in der Pauline-Thoma-Schule mittwochs von 20 bis 22 Uhr und freitags von 19 bis 22 Uhr sowohl Freizeitsportler als auch Mitglieder der Punktspielmannschaft trainieren. Gerade hier ist die Bandbreite der Badminton-Abteilung direkt erlebbar. „Unser jüngster Spieler ist 16 Jahre alt und schon ein Teil der Mannschaft“, sagt Manuela Buchmeier. „Und unser ältestes Mitglied ist bereits 80 Jahre alt und kommt zuverlässig zweimal in der Woche zum Training.“
Trainieren die Sportler in der Halle auf den Courts meist getrennt nach Freizeit- und Punktspielern, so ergibt sich nach dem Training ein ganz anderes Bild. Und auch das schätzt die Abteilungsleiterin so an den Badminton-Leuten: „Da geht man nach dem Training noch gemeinsam fort und ratscht über Badminton und Gott und die Welt.“ So entstehen durch den Sport oft Freundschaften fürs Leben. „Man trifft sich auch privat“, sagt Manuela Buchmeier. „Vor Corona gab es auch regelmäßig gemeinsame Schleiferlturniere, das wollen wir demnächst auch wieder aufleben lassen.“
Trotz dem überwiegenden Freizeit- und Hobbycharakter, den die Badminton-Abteilung hat, gibt es auch den sportlichen Stolz. Denn das Punktspielteam ist im vergangenen Jahr als Tabellenzweiter in die die A-Klasse aufgestiegen und konnte dort in der ersten Saison bereits den dritten Platz belegen. Das weckt natürlich den Ehrgeiz nach weiteren Erfolgen und hat außerdem Strahlkraft auf neue Mitglieder, die bei den ersten Schnuppertrainings am Anfang vielleicht noch Federball spielen und dann irgendwann doch leidenschaftliche Badminton-Spieler mit sportlichen Ambitionen werden.
Beitrag entstand in Kooperation mit dem Wendelstein Anzeiger – www.wendelstein-anzeiger.de