Tourismus

Bad Gögging: Eintauchen in römische Geschichten

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Zwischen Regensburg und Ingolstadt bietet Bad Gögging Wellness und Gesundheit in und mitsamt römischem Ambiente. Immerhin nutzten hier die Römer schon vor 2.000 Jahren die gesundheitsfördernde Wirkung des legendären Gögginger Schwefelwassers! Fließen ließen es die Römer in der wahrscheinlich größten Heiltherme nördlich der Alpen. Nun ist sie Teil des UNESCO Welterbe Donaulimes – und einen Besuch wert.

Den Römern sei Dank! Schließlich entdeckten sie vor mehr als 2000 Jahren die warmen Schwefelquellen rund um den Gesundheitsort Bad Gögging. Die Legionäre nahmen sich in den heilenden Quellen eine „Wellness-Auszeit“ vom anstrengenden Dienst am Limes, dem Grenzwall des Römischen Reiches. Auch heute schwören Gesundheitsurlauber und speziell Arthrose- und Rheumapatienten auf dieses natürliche und jahrtausendealte Heilmittel. Die nachgewiesen therapeutische Wirkung der Bad Gögginger Schwefelbäder, gespeist aus sieben Quellen mit unterschiedlich hoher Schwefelkonzentration, macht den idyllischen Gesundheitsort an der Donau zum Ort der Wahl, besonders für Rheumatiker. Denn bei einem Bad wird der Schwefel über die Haut aufgenommen, dient als Schmiermittel und zur Regeneration der Knorpel. Außerdem ist Schwefel ein begehrtes Schönheitsmittel: Er strafft die Haut, fördert die Durchblutung und sorgt für glänzendes Haar und schöne Nägel.

Zeitreise zu den Römern

Gut, dass die Römer seinerzeit so überaus ordentlich gebaut hatten. Denn in und um Bad Gögging lassen sich zahlreiche Zeugnisse ihres Imperiums entdecken. Auf den Spuren der Römer folgt zum Beispiel der 20 Kilometer lange Rundwanderweg Römer-Schlaufe am Jurasteig. Von Bad Gögging aus führt er vorbei an milchig-blauen Schwefelquellen bis nach Eining an der Abens, die hier in die Donau mündet. In Eining fasziniert das Römerkastell „Abusina“, einst Sitz einer römischen Kohorte. Hunderte Soldaten sicherten von diesem Militärlager aus die Grenze des Römischen Imperiums. Jetzt ist es mit der neuen App „LIMES mobil“ sogar möglich, die Bauwerke und Funde dieses Kohortenkastells in Form von virtuellen Rekonstruktionen zu studieren. Heute ist es Bestandteil des UNESCO Welterbe Limes und im August Schauplatz des Römerfestes Salve Abusina. Und einen Kilometer weiter entlang der Donau lässt sich das römische „Heiligtum auf dem Weinberg“ – 2021 ins UNESCO Welterbe Donaulimes aufgenommen – ebenfalls per Limes App virtuell erleben. Ein lohnenswerter Besuch, denn von hier aus genießt man wunderbare Ausblicke über die Donau. Zurück in Bad Gögging empfiehlt sich ein Besuch der romanischen Kirche St. Andreas im alten Ortskern. Beherbergt sie doch das sehenswerte Römische Museum für Kur- und Badewesen. Dort geben Teile einer römischen Badeanlage einen Einblick, welchen Wellness-Genüssen die Römer frönten. Die Überreste des ältesten römischen Staatsbades nördlich der Alpen gelten als das Heilbad der „legio III Italica“, die ab 179 n.Chr. in Regensburg stationiert waren.

Heilende Schwefelbäder

Die Römer schufen mit der Entdeckung der heilenden Schwefelquellen den Grundstein für die heutige Limes-Therme im Ortszentrum. Dort, in Hotels und auch in Kliniken kommt das natürliche Heilmittel in Wannenbädern zum Einsatz und sorgt bereits nach wenigen Anwendungen für Linderung bei Gelenkschmerzen und Hautproblemen.

Bayerns größtes Römerfest

Bereits zum zehnten Mal findet Bayerns größtes Römerfest „Salve Abusina“ in Eining statt.  Dann nehmen vom 19. bis 21. August 2022 Legionäre, Gladiatoren, Germanen, und Handwerker die Besucher mit auf eine authentische Zeitreise in die Antike. Einfach spannend, wenn das Römerkastell Abusina wieder zum Leben erwacht und mit reichhaltigen Programmen für kleine bis große Römerfans lockt.

Das ehemalige Römerkastell Abusina ist heute Bestandteil des UNESCO Welterbe Limes.

Bericht: TI Bad Gögging

Foto:  Die Römer kehren zurück in das Kastell Abusina – vom 19. bis 21. August 2022 bei den  Römertagen Salve Abusina. Foto: Pieknik photo

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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