Die Theatergesellschaft Bad Endorf besteht bereits seit dem Jahr 1790. Unter den zahlreichen Laienspielgruppen Bayerns nimmt sie eine Sonderstellung ein. Alljährlich im Frühsommer lädt sie ein zum religiösen Schauspiel in das Theaterhaus an der Rosenheimer Straße. Premiere ist stets am Pfingstmontag, dann folgen mehrere Aufführungen über zirka fünf Wochen. Heuer wurde mit großem Erfolg unter Spielleiter Werner Hofmann, Gemeindereferent im Pfarrverband Westliches Chiemseeufer „Irmengard vom Chiemsee“ zur Aufführung gebracht. Für das Jahr 2024 wird es einen wiederum weit bekannten Heiligen in der Glaubensregion Oberbayern geben. Paula Aiblinger, langjährige Darstellerin und mehrfache Autorin hat sich dem Heiligen Bruder Konrad von Altötting gewidmet – und freut sich, dass das Stück bzw. das Manuskript jetzt fertig ist.
Bruder Konrad war ein Kapuziner-Laienbruder, der am 22. Dezember 1818 auf dem „Venushof“ in Parzham, der rund 60 Kilometer von Altötting entfernt liegt, als Johannes Birndorfer zur Welt kam. Er trat 1849 in das Kloster St. Anna in Altötting ein, das seit 1961 seinen Namen trägt. Dort versah er von 1852 an bis zu seinem Tod am 21. April 1894 den Dienst eines Pförtners. Am Pfingstsonntag des Jahres 1934 wurde er heilig gesprochen. Im Jahr 2024 kann also sowohl seines 130. Todestages gedacht, als auch seine Heiligsprechung vor 90 Jahren gefeiert werden. Grund genug, diesen bekannten und beliebten Heiligen, der zuletzt 2004 gespielt wurde, wieder auf die Bühne der Theatergesellschaft Bad Endorf zu bringen.
Paula Aiblinger, die 2024 als Spielleiterin fungieren wird, hat dazu eine Neufassung erarbeitet. Die Stimmigkeit des Stückes mit dem historischen Hintergrund war ihr dabei sehr wichtig. Dabei halfen der Autorin viele neue Publikationen, die anlässlich des 200ten Geburtstages des Heiligen im Jahr 2018 erschienen sind. Ein Besuch des Venushofes in Parzham und des St. Anna Klosters in Altötting standen selbstverständlich ebenfalls auf dem Vorbereitungs-Programm.
So aus dem „Vollen“ schöpfend, sind viele neue Szenen entstanden, darunter auch – soviel sei schon einmal verraten – eine Wallfahrt, die um ein Haar aus dem Ruder gelaufen wäre. Was geblieben ist und immer auch den Reiz dieses besonderen Stückes ausmacht hat, sind der volkstümliche Charakter und der bayerische Dialekt, der sicher noch so manchen Spieler/Spielerin besonders fordern wird.
Theologisch begleitet wurde Paula Aiblinger, aus deren Feder bereits die Neufassungen von „Hildegard von Bingen“, „Theresa von Avila“ und „Hedwig von Andechs“, stammen, vom geistlichen Begleiter der Theatergesellschaft Bad Endorf, Gemeindereferent Werner Hofmann.
Männliche Mitwirkende werden noch gesucht
Insgesamt fordert dieses Stück über 70 Mitwirkende auf der Bühne, weshalb die Spielleiterin noch auf der Suche nach männlichen Spielern ist. Interessierte können sich gerne melden unter Telefon 08053-2362 oder per Mail über paula.aiblinger@gmx.de.
Ein Stück mit so vielen Mitwirkenden auf der Theaterbühne umzusetzen ist eine große Aufgabe. Paula Aiblinger vertraut dabei auf ihre eigenen Bühnenerfahrungen in Rollen wie „Irmengard vom Chiemsee“, „Elisabeth von Thüringen“, oder „Hildegard von Bingen“. Daneben war sie 2019 schon einmal als Spielleiterin für das Stück „Hedwig von Andechs“ und seit 2021 auch als Spielleiterin von „Lustigen Stücken“ tätig.
Im übrigen hält sie es mit Bruder Konrad`s geläufigem Spruch
„In Gott`s Nam, es wird scho wern!“
Weitere Informationen: Theatergesellschaft Bad Endorf, Telefon 08053-3743, www.theater-endorf.de
Foto: Hötzelsperger – Spielleiterin und Autorin Paula Aiblinger zusammen mit ihrem theologischen Berater Werner Hofmann mit den ersten Manuskripten für das nächstjährige Stück „Bruder Konrad“.