Welche Schätze schlummern in Bayerns nichtstaatlichen Museen? Welche Zeugen der Vergangenheit warten darauf, ihre einzigartigen Geschichten zu erzählen, von besonderen Momenten und weichenstellenden Entscheidungen? Das bayerische Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat sowie das bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst suchen „Heimatschätze“ – regionaltypische Kleinode, die „mit besonderen Bezügen“ mit der bayerischen Heimat verbunden sind.
Auf Initiative von Kreisheimatpfleger Michael Stratbücker erfolgte die Bewerbung der Leibl-Stube: „Sie hat Unikats-Charakter und ist zugleich Kunstgeschichte.“ Sie sei das Glanzstück unter den Exponaten im Aiblinger Heimatmuseum. Denn – und da stimmt Stratbücker den Ministerien und den Verantwortlichen der Verbände zu: Museen sammeln und bewahren identitätsstiftende Kulturgüter.
Die Leibl-Stube, auch Kutterlinger Stube genannt, ist im Heimatmuseum originalgetreu eingebaut. Wilhelm Leibl arbeitete von 1878 bis 1882 in Berbling und dann bis 1891 in Bad Aibling, wo er sich ein eigenes Atelier eingerichtet hatte. Zusammen mit seinem Malerfreund Johann Sperl zog er 1891 in das „Oberwalch“-Anwesen in Kutterling (Gemeinde Bad Feilnbach). Dieses wurde von Familie Kolb angemietet. Dort entstanden laut Kunsthistorikern besonders stimmungsvolle Bilder.
1932 schenkte der damalige Oberbürgermeister der Stadt Köln und spätere Bundeskanzler, Konrad Adenauer, diese Stube dem Aiblinger Heimatmuseum.
Als Preisgeld gab es im Rahmen eines Festaktes mit Urkundenübergabe 1000 Euro. Diese werden zweckgebunden für das Heimatmuseum verwendet. Finanz- und Heimatminister Albert Füracker und Kunstministerin Prof. Dr. Marion Kiechle betonten beim Festakt in München: „Unsere bayerische Museumslandschaft mit ihren über 1300 Museen ist eine wahre Schatztruhe. Die nichtstaatlichen Museen leisten einen entscheidenden Beitrag zum Erhalt unserer unverwechselbaren bayerischen Heimat.“ Alle diese Einrichtungen würden die reiche Geschichte und das kulturelle Erbe des Freistaats Bayern widerspiegeln.
Bericht: Silvia Mischi – Foto: Bayerisches Staatsministerium für Finanzen und Heimat
Finanz- und Heimatminister Albert Füracker (li.) und Kunstministerin Prof. Dr. Marion Kiechle(re.) überreichten die Auszeichnung an Bürgermeister Felix Schwaller und Kreisheimatpfleger Michael Stratbücker.