Rosemai M. Schmidt erhielt mit ihrer Geschichte „Die Zeitfalte“ den ersten Preis beim Aschauer Autorenwettbewerb. Zwölf Autorinnen bewarben sich um den Autorenpreis, die Jury war sich einig, dass die Autorin aus Grafenberg vom Fuß der Schwäbischen Alb die meisten Punkte bei diesem Wettbewerb verdient habe und setzte sie einstimmig auf den ersten Platz. Auf den weiteren Plätzen folgten Monja Luz mit ihrer Geschichte „Fremde Heimat“ und Barbara Danner Schmidt mit „Der schöne Toni“. Der Aschauer Autorenpreis wurde nach 2006/2007 in diesem Jahr zum dritten Mal vergeben. Die drei Sieger-Geschichten rund um Aschau, seine Menschen und seine Natur, die Prien und die Kampenwand werden zusammen mit vielen weiteren in einem neuen Büchlein zusammengefasst, das unter dem Titel „Schloss-G´schichten“ in diesem Jahr erscheinen soll.
Die Verleihung des Autorenpreises war der Höhepunkt der Aschauer Autorenwoche, zu der sich 27 vorwiegend weibliche Autorinnen mittlerweile zum dritten Male im Bankerldorf am Fuß der Kampenwand trafen. Unter der behutsamen Leitung von Marion Bischoff und Gabi Schmid nahmen sie an den angebotenen Seminaren teil, informierten sich von den grundlegenden handwerklichen Tätigkeiten, über die richtige Verwendung von Satzzeichen bis hin zur Herausgabe ihrer Texte in Buchform oder von der Durchführung von Autorenlesungen bis hin zum Einsatz entsprechenden Bildmaterials. Alle Angebote standen unter der Prämisse: „Alles kann – nichts muss“.
„Aschau bietet sehr viel an Ruhe und Entspannung, die ich den Seminarteilnehmern mit auf den Weg geben möchte“, so Marion Bischoff. „Was lag dann näher als die Autorenwoche zu einer festen Einrichtung in Aschau zu machen?“
Die Idee hinter der Autorenwoche sei es, allen Teilnehmern ein Rundum-Paket in allen wichtigen Fragen zum Schreiben und Veröffentlichen zu bieten. Dazu wurde ein Team von Experten eingeladen, die jahrelange Erfahrung auf ihrem Gebiet Rund um Schreiben, Veröffentlichen und Verkaufen mitbringen, Profis, die ihr Wissen weitergeben und all die vielen Fragen beantworten, die die Teilnehmer mitbringen.
„Dabei ist es ganz egal, in welchem Genre sie schreiben, ob die Autoren seit gestern oder seit Jahrzehnten schreiben, ob sie bereits veröffentlich haben oder nur für sich schreiben: jeder profitiert von dieser Woche. In dieser Woche sind Neulinge ebenso willkommen wie „alte Hasen“ Hier treffen sich Autoren, ganz egal ob Anfänger oder Profis, um gemeinsam zu schreiben. Der Austausch untereinander und das Lernen voneinander wird in diesen Tagen in Aschau groß geschrieben.“
An jedem Tag finden Vorträge oder Workshops aus der Praxis und für die Praxis statt. Dabei geht es sowohl um die Klippschule des Schreibens, zum Beispiel wie Schreibfehler erkannt und vermieden werden können, über die Technik und den Aufbau literarischer Werke bis hin zu so trivialen Fragen wie Lektorat, Verlagen und Veröffentlichungen. Zwischendurch bleibt auch genügend Zeit, um am eigenen Projekt zu arbeiten.
„Es muss nicht immer die große Welt sein“, so eine der Teilnehmerinnen aus dem Norden, „ich habe hier in Aschau zum ersten Mal im Leben gesehen, wie der Bärlauch, den wir gestern Abend gegessen haben, wie die Anemone und die Schlüsselblume wachsen – eine ganz neue Erfahrung“. Eine Woche Seminar liegt vor den Teilnehmerinnen, es wird eine Aschauer Literaturwoche. Am Ende dieser Woche steht es fest, es gibt eine Wiederholung: auch 2019 geht es zur vierten Autorenwoche nach Aschau in den Chiemgau. Das Thema für den Aschauer Autorenpreis 2019 steht bereits fest: das Motto im kommenden Jahr lautet „Die Prien“ –und kann alles umfassen, was alles entlang dem Wildbach, der dem Tal seinen Namen gibt, passiert ist, passieren kann oder passieren könnte.
Bericht und Bilder: Heinrich Rehberg