Ausstellung: Frauen.Alpen.Himalaya. von Erika und Irmtraud Hubatschek – Freitag 14.06.2024 19:30 Uhr, TAURISKA-Kammerlanderstall, 5741 Neukirchen, Künstlergasse 15 A – Einführung: DI Walter Merlin, Villach – Die Fotografien geben Einblick in das berg-bäuerliche Lebensumfeld unterschiedlicher Kulturen in zeitversetzter Dimension.
Für Erika Hubatschek lag das Ziel in den Alpen, für Irmtraud Hubatschek in den verschiedenen Ländern des Himalaya, aber auch in Korsika, Marokko, Slowakei. Beiden ist das Eintauchen, das Von-innen-heraus-Erleben wichtig: sie interessieren sich nicht nur für Arbeitsaspekte oder -geräte, sondern (mindestens) genauso für die Menschen, die Frauen, die dahinterstehen. Die Bilder von Erika Hubatschek sind alle zwischen 1939 und 1959 in den Alpen entstanden; diejenigen von Irmtraud Hubatschek zwischen 1984 und 2016 im indischen Himalaya in Nepal sowie in Tibet.
Diese Doppelausstellung ist einer gemeinsamen Leidenschaft von Mutter und Tochter entsprungen: das bergbäuerliche Lebensumfeld zu erforschen und im Bild festzuhalten. Die Bilder von Erika Hubatschek (1917-2010) sind alle zwischen 1939 und 1959 entstanden, also auch in einer Zeit, in der sie durchaus eine opportunistische Haltung zum NS-Regime hatte. Die Tochter, Irmtraud Hubatschek (*1960) zeigt Fotografien zwischen 1984 und 2016 im indischen Himalaya in Nepal sowie in Tibet.
Irmtraud Hubatschek übt verschiedenste künstlerische Tätigkeiten aus: als Musikerin gründete sie auf Korsika das Ensemble Orfeo Isulanu, seit 2015 ist sie vorwiegend als Buchautorin, Filmemacherin, Ausstellungskuratorin und Verlegerin tätig und konzeptierte diese Ausstellung.
Was haben nun Frauen in den Alpen und Frauen im Himalaya gemeinsam? Vielleicht mehr, als man auf den ersten Blick glauben könnte… Quer durch beide Kulturkreise – den katholisch geprägten alpinen und den buddhistisch geprägten des Himalaya – ziehen sich zeit- und ortsversetzte Parallelen, die gerade in der bildlichen Gegenüberstellung förmlich ins Auge springen.
Das kulturelle Umfeld mag visuell sehr andersartig aussehen, die Lebensweisen allerdings sind sich sehr nahe – natürlich um etwa ein halbes Jahrhundert zeitversetzt: der alpine bergbäuerliche Alltag aus der Mitte des 20. Jahrhunderts ist im Himalaya auch um die Jahrtausendwende und sogar danach für viele Frauen Realität und oft ganz erstaunlich ähnlich. Die großen Veränderungen, die bei uns um die Mitte des 20. Jahrhunderts geschahen (Stromzuleitung, Maschineneinsatz, Telefon, Zufahrtsstraßen, Neubauten…) haben im Himalaya viel später bzw. in vergleichsweise kürzeren Zeiträumen stattgefunden – bzw. mancherorts auch noch gar nicht! Oder eine Etappe wurde einfach übersprungen und heute sind Solarlösungen und Mobiltelefone bis in ganz versteckte Falten des großen Gebirges im Einsatz, ohne dass je Elektro- oder Telefonkabel bis dorthin verlegt worden wären.
Öffnungszeiten auf Anfrage Mobil.: ++43(0)664 5205203, E-Mail: office@tauriska.at
Ausstellung bis Mitte Oktober 24 geöffnet
Fotos: Irmtraud Hubatschek
Text: Tauriska