Freizeit

Ausstellung der Eisenbahnfreunde Chiemgau

Veröffentlicht von Christina Rechl

Aschau . „Wenn die Verantwortlichen von der Bahn nicht mehr wissen, wie die Bahnsteigüberdachung in Prien früher vor dem Abbruch einmal ausgeschaut hat, müssen sie nur zu uns in die Ausstellung kommen, wir zeigen ihnen den Originalzustand des Daches, wie es über 100 Jahre am Bahnhof in Prien zum Schutz der Reisenden bestand“, schmunzelten die Männer von den „Eisenbahnfreunden Chiemgau“ bei der großen Ausstellung in der Aula der Aschauer Preysing-Grundschule. Trotz aller Bemühungen der Eisenbahnfreunde haben immer noch keine Frauen aktiv zum Verein gefunden.

Am Aschauer Marktsonntag stellten die Eisenbahnfreunde Chiemgau zum dritten Mal ihr großes Geländemodell der Eisenbahnen zwischen Aschau, Prien, Rosenheim, Bad Endorf und Obing in der Aschauer Schule vor. Wenn es auch nur Ausschnitte des ganz großen Modells waren, so konnten sich die Besucher die restlichen Bauteile gut vorstellen. Die Eisenbahnfreunde sind mit ihrem gesamten Inventar im alten Bahnhof untergekommen und konnten auch in diesem Jahr neben dem Aschauer und dem Priener Bahnhof einen Teil der großen Anlage in der Aula der Schule aufbauen und den Besuchern vorführen.

Nach dem Rückbau der ausgedehnten Bahnanlagen in Aschau und der Umgestaltung und Umbenennung des Aschauer Bahnhofsplatzes zum Hans-Clarin-Platz stellt das Modell mit seinem Rückblick auf den Zustand vor 50 Jahren bereits ein wertvolles historisches Denkmal dar. „Die gesamte Anlage ist angewandte Heimatkunde“, so die Ausstellungsbetreuer; „Schwierigkeiten bereiten manchen Besuchern bei der Orientierung die fehlenden Geländeteile beiderseits der Strecke, Häuser die im Abstand von über 100 Metern stehen, konnten natürlich nicht mehr aufgenommen werden. Die großen Bauten entlang der Trasse, wie Schloss Hohenaschau, die Kirche von Niederaschau oder das Wildenwarter Schloss fehlen naturgemäß, die Modellbahn fährt – wie ihr großes Vorbild – vorwiegend „mitten durch die Botanik“. In „Prien und Aschau“ sind die Häuser und Gebäude unmittelbar am Bahnhof detailgetreu aufgebaut, sei es die „alte Baywa“, der Garten des Hotel Chiemsee, das Cafe Reiter, das Vogler-Haus und der Radl-Volk am Friedhof in Prien oder die Bahnhofsgaststätte mit dem Filser Saal und das Sägewerk Huber in Aschau. Der Bau dieser Modellbahn ist – im Gegensatz zu ihrem großen Vorbild zwischen Aschau und Prien, das in knapp zwei Jahren von 1877 bis 1878 gebaut wurde – immer noch nicht abgeschlossen. Ob das Modell jemals fertig wird ist für Modellbauer und Eisenbahnfreunde sowieso keine Frage.

Fotos & Text: Heinrich Rehberg

 

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Christina Rechl

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