Die Schreiner-Innung Rosenheim hielt am 24. März 2025 ihre jährliche Innungsversammlung im Unternehmen Hoteleinrichtungen Schuster in Bernau ab. Neben den turnusgemäßen Wahlen standen aktuelle Themen wie Nachwuchsförderung, Tarifänderungen und betriebliche Weiterbildung im Mittelpunkt.
Obermeister Peter Moser eröffnete die Versammlung und freute sich zahlreiche Ehrengäste, darunter Josef Oberniedermeier von der Staatlichen Fachschule Rosenheim, Fachlehrer Hans Widmann und den Vorsitzenden des Prüfungsausschusses, Wast Fischer begrüßen zu können. Zu Beginn der Sitzung wurde den Verstorbenen mit einer Schweigeminute gedacht, insbesondere dem verstorbenen Ehrenobermeister Hans Weigl, der sich um die Schreiner-Innung besonders engagierte.
Ein zentrales Thema der Versammlung war die Nachwuchsförderung. Laut aktuellen Umfragen bilden in Bayern nur noch 20 % der Betriebe aus. „Wir müssen aktiv gegensteuern und junge Menschen wieder für das Schreinerhandwerk begeistern. Gleichzeitig appelliere ich an alle Betriebe, wieder auszubilden und damit den Fortbestand unseres traditionsreichen Handwerks zu sichern,“ betonte Moser. Die Innung setzt verstärkt auf Werbemaßnahmen und Ausbildungsmessen für die Ausbildung und richtet den Wettbewerb „Die Gute Form“ aus. „Dank der guten Zusammenarbeit mit der Berufsschule Rosenheim kann die Ausstellung länger zugänglich gemacht werden. Nun gilt es, sie auch medienwirksam zu präsentieren,“ so Moser weiter. Er forderte die Betriebe in der Region auf, sich am „Tag des Schreiners“ zu beteiligen. Die beste Werbung für das Schreinerhandwerk erfolgt hier bereits über den Schreiner Verband. Neben Plakatwerbung wird hier offensiv Radiowerbung betrieben. Die Betriebe müssen tatsächlich nur noch die Türen für die Öffentlichkeit öffnen, um ihren Betrieb und gleichzeitig das Handwerk zu bewerben. Die Finanzlage der Innung ist solide. Geschäftsführerin Mirjana Berndanner legte die Jahresrechnung vor und verwies auf einen Überschuss. Der Haushaltsplan für 2025 wurde einstimmig genehmigt. Zudem wurde diskutiert, einen Teil des Überschusses als Innungszuschuss zu den Prüfungsgebühren für Ausbildungsbetriebe zu verwenden, um die ausbildenden Betriebe zu „belohnen“. Eine Entscheidung hierzu soll in der Herbstversammlung getroffen werden.
Bei den Neuwahlen wurde Peter Moser aus Nußdorf einstimmig als Obermeister bestätigt. Sein Stellvertreter bleibt Martin Impler aus Bad Feilnbach. In den Vorstand wurden gewählt: Florian Bauer (Raubling), Christian Deml (Aschau), Sebastian Grandl (Edling), Peter Hanslmaier (Tuntenhausen), Martin Lampersberger (Schnaitsee), Josef Mayr (Bad Feilnbach), Günther Sedlmeier (Rott), Stürzlhamer Georg (Wasserburg) und Richard Schauer (Rohrdorf) gewählt. „Ich freue mich über das Vertrauen der Mitglieder und bin überzeugt, dass wir gemeinsam weiterhin wieder viel bewegen können,“ sagte Moser nach seiner Wiederwahl. Obgleich er auch erwähnte, dass er eine „Verjüngung“ auf absehbare Zeit sehr willkommen heißen würde.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf den aktuellen Schulungsangeboten der Kreishandwerkerschaft. Diese sind rechtlich erforderlich und umfassen Arbeitssicherheit, Brandschutz und Ersthelferschulungen. „Gut ausgebildete Mitarbeiter sind das Rückgrat unseres Handwerks. Daher sollten die Betriebe diese Angebote aktiv nutzen,“ betonte Moser. Nach der offiziellen Sitzung führte Hausherr Michael Schuster die Teilnehmer durch die Produktionshallen seines Unternehmens. „Unsere 100-jährige Familientradition zeigt, wie wichtig handwerkliche Qualität und Innovationsgeist sind,“ erklärte Schuster stolz. Die Schreiner-Innung Rosenheim setzt mit ihrer engagierten Arbeit klare Signale für die Zukunft des Handwerks in der Region. Nach dem offiziellen Teil nutzten die Mitglieder die Gelegenheit, sich in angenehmer Atmosphäre auszutauschen und den Abend gesellig ausklingen zu lassen.
Bericht und Bilder: Kreishandwerkerschaft Rosenheim