Nußdorf – Die Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung im Kirchwald steht vor einem umfangreichen Sanierungsprojekt, das sowohl das Dach der Kirche als auch die angrenzende Klause umfasst. Nach der erfolgreichen Renovierung des Kirchturms im Jahr 2023 rückt nun der marode Zustand der Dächer in den Fokus. Besonders die Schäden nach einem Hagelsturm im August 2023 erfordern laut Kirchenpfleger Dr. Hans Hausner schnelles Handeln, um die historische Substanz und die kunsthistorischen Schätze des Bauwerks zu bewahren.
Die letzte Erneuerung der Holzschindeldächer liegt mehr als drei Jahrzehnte zurück, und bereits vor dem Hagelsturm waren viele Bereiche witterungsbedingt stark angegriffen. Drohnenaufnahmen zeigten das Ausmaß der Schäden in zuvor nicht einsehbaren Zonen. Dr. Hausner warnte, dass Wasser in den Dachstuhl eindringen und das Kirchenschiff in Mitleidenschaft ziehen könnte. Die Renovierungsarbeiten sind so geplant, dass sie im Herbst 2024 beginnen können – früherer Baubeginn wurde durch den Schutz der Fledermausart Kleine Hufeisennase untersagt, da diese im Dachstuhl lebt.
Die Kosten für das Projekt sind beträchtlich: Etwa 350.000 Euro entfallen auf die Sanierung des Kirchendachs, inklusive Teilen der Fassade und des Turms. Weitere 85.000 Euro werden für das Klause-Dach veranschlagt, das ebenfalls altersbedingt ersetzt werden muss. Die hohen Kosten entstehen durch die aufwendige Bauweise der Kirche mit ihrer Zwiebelhaube, den Vorbauten und den komplexen Gerüstkonstruktionen. Erfreulicherweise konnte die Pfarrkirchenstiftung bereits wesentliche Zuschüsse sicherstellen. Die Hagelschutzversicherung übernimmt einen Großteil der Sanierungskosten, und auch die Erzbischöfliche Finanzkammer hat Unterstützung zugesagt – nicht zuletzt wegen der überregionalen Bedeutung der Wallfahrtskirche als Pilgerstätte. Dennoch bleibt ein Eigenanteil von etwa 45.000 Euro für die Kirche, der aus Rücklagen gedeckt werden soll. Für die Klause hingegen fehlen bislang Fördermittel, was eine zusätzliche Belastung für die Stiftung darstellt.
„Das Ensemble in Kirchwald ist nicht nur für unsere Gemeinde von Bedeutung, sondern zieht jedes Jahr zahlreiche Pilger an, die mit ihren Anliegen zur Gottesmutter Maria kommen“, erklärte Dr. Hausner. Die Wallfahrtskirche sei ein Ort des Glaubens und der Hoffnung, dessen Erhalt eine Verpflichtung für künftige Generationen darstelle. Neben der Sanierung bleibt auch die Geschichte des Bauwerks ein wichtiger Teil des Projekts. In der Klause ist eine Festschrift erhältlich, die anlässlich des 300-jährigen Jubiläums der Kirche erschienen ist. Diese dokumentiert die lange Tradition und die spirituelle Bedeutung der Wallfahrtsstätte.
Die Pfarrkirchenstiftung ruft zu Spenden auf, um die notwendigen Arbeiten realisieren zu können. Interessierte können direkt im Opferstock der Kirche oder per Überweisung an die Stiftung St. Vitus spenden. Vorgedruckte Überweisungsträger liegen in den Nußdorfer Kirchen aus. Für Beträge bis 300 Euro genügt ein einfacher Überweisungsbeleg für die steuerliche Absetzbarkeit; auf Wunsch werden Spendenbescheinigungen ausgestellt.
Kontodaten für Spenden:
Pfarrkirchenstiftung St. Vitus
IBAN: DE98 7509 0300 0002 1206 23
Verwendungszweck: Spende Renovierung Kirchwald
„Unsere Kirche ist ein Denkmal des Glaubens und ein Zeugnis der Geschichte. Ihr Erhalt liegt in der Hand aller, die diesen besonderen Ort schätzen“, betonte Hausner und dankte allen Spenderinnen und Spendern. Die Pfarrkirchenstiftung zeigt sich zuversichtlich, dass das Projekt mit Unterstützung der Gemeinschaft erfolgreich umgesetzt werden kann.
Bericht: Volkhard Steffenhagen – Fotos: Dr. Hans Hausner