Kultur

„Aufbruch im Alpenvorland“ an der Glentleiten

Einen literarisch-musikalischen Abend erwartet die Besucher des Freilichtmuseums Glentleiten am Dienstag, 4. Juni, ab 19.00 Uhr. Elisabeth Tworek, Leiterin der Kulturabteilung des Bezirks Oberbayern, liest aus ihrem jüngsten Buch „Sehnsucht Oberbayern“. Darin geht es um das Alpenvorland rund um die Glentleiten, das in den 1920er Jahren Treffpunkt internationaler Künstler, Musiker und Schriftsteller war. Die Veranstaltung „Aufbruch im Alpenvorland“ ist Teil des Rahmenprogramms zur aktuellen Sonderschau EINE NEUE ZEIT – Die „Goldenen Zwanziger“ in Oberbayern. Um 18.00 Uhr findet zur Einstimmung auf den Abend eine kostenfreie Führung durch die Ausstellung statt.

Schriftsteller, Musiker und Künstler gaben sich in der Gegend rund um die Glentleiten in den 1920er ein Stelldichein: Der deutschsprachig-ungarische Schriftsteller Ödön von Horváth schrieb in Murnau seine berühmten Volksstücke „Italienische Nacht“ und „Kasimir und Karoline“ und eroberte damit die zeitgenössischen Bühnen in Berlin. Der russische Komponist Sergej Prokofjev schuf in Ettal im Angesicht der imposanten Klosteranlage seine Oper „Der feurige Engel“. Die Malerin Gabriele Münter kam zurück in ihr Haus in Murnau, das sie von 1909 bis 1914 gemeinsam mit Wassily Kandinsky bewohnt hatte. Häufig bekam sie Besuch von ihrer Malerfreundin Maria Marc, die nach dem Tod ihres Mannes Franz Marc (1916) in der Villa Ried bei Kochel bis zu ihrem Tod wohnen blieb. Der Berliner Maler Lovis Corinth fand in Urfeld am Walchensee den idealen Platz, die schnell wechselnden Stimmungen am See auf seiner Leinwand festzuhalten. Was machte das Alpenvorland so attraktiv für Künstler, Schriftsteller und Musiker von überall her? Die Kulturwissenschaftlerin Dr. Elisabeth Tworek folgt in ihrem Buch „Sehnsucht Oberbayern“ (Allitera Verlag München 2018) ihren Spuren. Den Abend umrahmt Klaus Tworek auf dem Akkordeon mit passender zeitgenössischer Musik von Kurt Weill über Richard Strauß bis hin zu Sergej Prokofjev.

Reservierungen für die Veranstaltung werden gern per E-Mail an freilichtmuseum@glentleiten.de entgegengenommen. Der Eintritt beträgt 7 Euro.

Bericht und Bilder: Bezirk Oberbayern, Archiv Glentleiten

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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