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Atzinger Feuerwehr nötiger denn je – JHV

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„Ihr seid immer da, wenn wir Euch in Prien brauchen, Ihr seid echt wichtig und Ihr seid ein toller Verein“ – dies war das Resümee von Priens Feuerwehrvorstand Bodo Sagebiel bei dessen Grußwort anlässlich der Jahresversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Atzing im dortigen Gasthaus Stocker. Noch in den 70er-Jahren gab es mehrfache Überlegungen, die „kleine“ Atzinger Feuerwehr in die „große“ Priener Wehr einzugliedern, doch inzwischen hat sich wegen vieler notwendiger Einsätze gezeigt, dass sich diese damaligen Gedanken nicht bewährt haben.

Bewährt hat sich hingegen die Feuerwehr selbst, die seit zwölf Jahren gemeinsam mit dem örtlichen Trachtenverein in einem neuen Vereinshaus untergebracht ist und die seit fünfzehn Jahren vom Förderverein „Vereinshaus“ maßgeblich unterstützt wird. Wie notwendig heute die Feuerwehr Atzing über ihren eigenen Standort Atzing hinaus ist, zeigten die Rechenschaftsberichte von Vorstand Martin Loferer, von Kommandant Paul Huber, von Schriftführer Werner Vietz und von Kassier Wilhelm Feichtner (mit den Kassenprüfern Florian Rauch und Markus Kalal). Insgesamt 45 Einsätze mit achtmaligem Brand als Ursache, 17 technische Hilfeleistungen und Verkehrs-Maßnahmen, 20 mal ein Brandmelde-Alarm und 21 Übungen ergaben zusammen 1.600 Mann-Stunden im Einsatz inklusive der Übungen. Daran beteiligt waren 49 Aktive mit 18 Atemschutzträgern, 13 Maschinisten, fünf Gruppenführern und fünf Sanitätern. Besonders hervorgehoben wurde die mehrfache Teilnahme am Motorsägekurs und am Atemschutzlehrgang. Längst in die Jahre gekommen ist – so Kommandant Paul Huber zum wiederholten Male    – das Einsatzfahrzeug LF8/6 aus dem Jahr 1997. „Rost und schwierige Ersatzteilfindung machten es einmal notwendig, dass wir das Fahrzeug acht Wochen in der Werkstatt und nicht für den Einsatz zur Verfügung hatten“ – so der Kommandant, der dieses Malheur bereits im Vorjahr an die gemeindlichen Vertreter mitgeteilt hatte. Dritter Bürgermeister Alfred Schelhas versprach, das Anliegen weiter zu geben und er sagte weiter: „Die 45 Ausrück-Einsätze der 49 Aktiven kann man nicht nur mit einer Brotzeit allein würdigen, sie verdienen unser aller Respekt. Besonders erfreulich ist, dass in der Aktiven-Mannschaft zukünftig zwei junge Frauen aus Atzing ihren Dienst tun werden“. Mit Georg Müller (Riepertinger) und Anton Hötzelsperger junior wurde die männliche Aktiven-Mannschaft verstärkt, die sich 2019 mit neun Teilnehmern an einer Modularen Truppenausbildung beteiligen wird.

„Tages-Alarm-Sicherheit“ ist in Atzing sehr hoch

Wenn in Atzing eine Alarmierung ankam, z. B. mit den Stichworten „Küchen-Brand“, „Person unter Zug“, „Ölspur“, „Eingeklemmtes Kind“ oder „Verpuffung Güllegrube“, dann hieß es, sofort auszurücken. Besonders wichtig: die Tages-Einsatzbereitschaft bzw. die Tages-Alarm-Sicherheit während der Berufszeiten. Dank der feuerwehrhaus-nahen Betriebe Gerhard Fischer und Rinser waren die Atzinger nicht nur schnell, sondern durchschnittlich mit 10 bis 15 Mann auch werktags am Einsatzort. Dafür und auch für den aktiven Ausbildungswillen und für die Übungen mit den Nachbarswehren überbrachte den Dank der Kreisinspektion vom Landkreis Rosenheim Kreisbrandmeister Rainer Tippel. Dieser kündigte an, dass im kommenden Jahr im Bereich der Feuerwehr Atzing und Umgebung die Feuerwehr-Einrichtungen besichtigt und begutachtet werden, um das hohe Niveau bei Material und Personal zu halten und zu fördern. Ein Extra-Dank galt den Atzinger Aktiven für deren Mithilfe bei der Schneebekämpfung auf Sachranger Dächern. „Dort waren täglich bis zu 750 Feuerwehrleute im Einsatz, doch immer war die Stimmung trotz der Hundsarbeit gut, auch weil es ohne Unfall verlief“.

Bei der Feuerwehr Atzing wird neben der Einsatzbereitschaft auch das Vereinsleben hochgehalten. Die Vorstände Martin Loferer und Hans Fischer sagten dies mit den Worten: „Was wären wir Vorstände oder die Kommandanten Paul Huber junior und Bernhard Summerer ohne Euch Aktiven, Mitglieder und ohne den Förderverein“. Damit meinten sie unter anderem die Durchführung des traditionellen Frühschoppens am Pfingstmontag mit der Blaskapelle Wildenwart (heuer am 10. Juni ohne Ausweichtermin) und der wood-party im Buchenwald mit neuem Licht-Konzept (am 3. August mit Ausweichtermin 9./10. August) sowie die Erstellung einer neuen, professionellen homepage (www.feuerwehr-atzing.de). In diesem Zusammenhang dankten sie den Bauersfamilien von Munzing und Arbing für die Grundstücke bei der wood-party und Yvonne Jell für die Sauberhaltung des Florianstüberls, Christian Hauser für Bemalung der Vereinshausfassade mit den Vereinswappen sowie dem Förderverein für die finanzielle Unterstützung. Erinnert wurde auch an eine Dankes-Fahrt für Ehrenmitglied Hans Riepertinger für dessen über 40jährige Tätigkeit als Fähnrich nach Hamburg und an das Weisertweckenfahren für die Familie von Vorstand Loferer. Zweiter Vorstand Konrad Huber vom Trachtenverein „Daxenwinkler“ Atzing dankte für das gute Miteinander im gemeinsamen Haus, bei Veranstaltungen und beim demnächst wieder angesetzten Rama-Dama rund um das Vereinshaus. Bodo Sagebiel lud mit Zweitem Kommandant Samuel Witt von der Priener Feuerwehr zu den Priener Festwochen vom 23. Mai bis 3. Juni ein, die Atzinger ihrerseits werden zur Pflege der guten Nachbarschaft nicht nur das Priener Fest, sondern am Sonntag, 16. Juni das Feuerwehrfest in Gstadt-Gollenshausen, am 7. Juli das Fest der FFW Halfing und am Sonntag, 22. September das Jubiläum der Rimstinger Wehr besuchen. Die Versammlung endete mit einem von der Gemeinde Prien spendiertem Schnitzelessen. Vor der Versammlung war noch zusammen mit der Wildenwarter Feuerwehr der gemeinsame Gedenkjahrtag für die verstorbenen Feuerwehrkameraden mit Pater Joshy in der Pfarrkirche „Christkönig“ Wildenwart.

Ehrung und Beförderung

Für inzwischen 25 Jahre aktiven Dienst konnten Kreisbrandmeister Rainer Tippel und Dritter Bürgermeister Alfred Schelhas Michael Wallner auszeichnen. Wallner hat 1993 mit dem ersten Leistungsabzeichen begonnen und diese Fortbildung mit der höchsten Stufe Gold-Rot abgeschlossen. Dafür gab es eine von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann unterschriebene Urkunde. Eine weitere Urkunde erhielt der vormalige Kommandant Hans-Peter Riepertinger, er wurde aufgrund seiner Fortbildungs- und Übungsfreuden zum Oberlöschmeister ernannt, auch er bekam eine Urkunde.

Foto/s: Hötzelsperger – Eindrücke von der JHV der Feuerwehr Atzing

  1. Von links: Vorstand Martin Loferer, 1. Kommandant Paul Huber junior, Michael Wallner (Ehrung für 25 Jahre aktiven Dienst), 3. Bürgermeister Alfred Schelhas, 2. Kommandant Bernhard Summerer und Kreisbrandmeister Rainer Tippel.
  2. Hans-Peter Riepertinger (li.) bei der Ernennung zum Oberlöschmeister durch die Kommandanten Paul Huber junior (re.) und Bernhard Summerer
  3. Vorstand Bodo Sagebiel von der Feuerwehr Prien mit Drittem Bürgermeister Alfred Schelhas und mit Ehrenmitglied Anton Harntasch

 

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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