Zu Beginn der vierzigtägigen Fastenzeit am Aschermittwoch führt Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg die Zuschauer der Videoreihe „Mittwochsminuten“ in die Pfarrkirche St. Ursula in München-Schwabing. Im Kircheninneren erläutert er die zentrale geistliche Bedeutung des Tages und spendet das Aschekreuz. Außerdem gewährt er einen Blick hinter die Kulissen und beantwortet die Frage: „Woher kommt eigentlich die Asche, die dabei verwendet wird?“ Die neue Folge der Mittwochsminuten wird am 17. Februar 2021 ausgespielt.
Im Film sieht man, wie der Mesner von St. Ursula die Palmbuschen des Vorjahres, die er in einem Korb im Keller des Pfarrhauses aufbewahrt hatte, in eine Feuerschale legt und im Pfarrgarten verbrennt. Die daraus gewonnene Asche wird fein gesiebt und in Schalen gefüllt. Es ist die Asche, die anschließend von Weihbischof zu Stolberg am Altar in St. Ursula gesegnet und dann an Gläubige in Form des Aschekreuzes ausgeteilt wird. „Das Verbrennen der Palmzweige erinnert daran, wie schnell das Leben zu Ende gehen kann“, so der Weihbischof. Die Pfarrei St. Ursula steht beispielhaft für die Vorbereitungen, die in allen Pfarreien des Erzbistums vor dem Beginn der Fastenzeit durchgeführt worden sind. Die Architektur der Kirche St. Ursula, eine im Baustil an die Florentiner Renaissance angelehnte dreischiffige Basilika, unterstreicht die hervorgehobene Bedeutung von Aschermittwoch. Es wird erkennbar, wenn der Weihbischof im Film an den Hauptaltar unter der lichtdurchfluteten Kuppel tritt, eine Kniebeuge macht und eindringlich darlegt: „,Du wirst sterben‘ – das ist die zentrale Botschaft des Aschermittwochs.“ Für ihn persönlich sei dieser Tag „jedes Mal ein Moment, der geht mir durch und durch“.
In diesem Jahr müssen beim Aschermittwochsgottesdienst aufgrund der Hygieneregeln Mund und Nase bedeckt bleiben. Der Priester spricht die Formel „Gedenke, Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehren wirst“ nicht zu jedem Einzelnen, sondern flicht den Satz in das Segensgebet ein. Das schmälert die sakramentale Bedeutung der Aschenauflegung nicht. Weihbischof zu Stolberg sagt, die Fastenzeit lade ein, „auf das zu schauen, was den Tod überdauert“. Und weiter: „Die Fastenzeit endet nicht mit dem Karfreitag, sondern mit Ostern.“
Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat
Foto: Hötzelsperger – Blick zur Kirchendecke in Prien „Maria Himmelfahrt“