Kultur

Aschauer Kolpingtheater spielt wieder

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Was ist denn ein Gleisgeist? Ein Gleisgeist gehört zur gleichen Familie, wie die Klabautermänner und die Kutschenwichtel – er ist, wie der Name sagt, ein Spezialist für das Eisenbahnwesen, so wie der Klabautermann für Schiffe und der Kutschenwichtel für Kutschen und neuerdings auch für Autos.

Eines Nachts taucht solch ein Gleisgeist, namens Giacomo da Capo (Moritz Hecker) irgendwo aus Italien kommend, am stillgelegten Bahnhof von Niederhinterbergkirchenthalhausen auf und von da an geht es in der Komödie von Ralph Wallner turbulent zu auf der Bühne des Kolpingtheaters im Duxer Stadl. Der geheimnisvolle Fremde besitzt die Fähigkeit, in der Zeit zurückzuspringen. Dazu ist er auch noch zutiefst menschlich, charmant, etwas schräg und hat als italienischer Geist ein Faible für schöne Frauen und „Amore“.

So will er aus lauter Romantik dem Standl-Hans (Florian Thalhammer), der am verwaisten Bahnsteig einen Kiosk betreibt, helfen, sein Liebesglück zu finden. Durch einen dummen Zufall erkennt Hans, welch übersinnliche Fähigkeiten der Fremde besitzt. Er zwingt ihn, ihm zu helfen, seinen großen Fehler in der Vergangenheit zu korrigieren. Denn der Hans hat vor drei Jahren verpasst, seiner großen Liebe Mona (Marleen Graf) seine wahren Gefühle einzugestehen. So wurde sie damals die Frau des Bürgermeisters (Markus Aicher). Aber hätte Hans noch mal die Chance von damals, dann würde bestimmt alles ganz anders werden. Zahlreiche Personen tummeln sich beim Standl und auf dem Bahnhof: Der Weichen-Wastl (Wolfgang Grill) und die Schranken-Susi (Kathi Steiner), zwei Landstreicher, denen es vor gar nichts graust, suchen immer wieder die Station heim. Dazu kommen die Ursl (Alexandra Frank) und die Brunhilde (Gitti Pelzl), die beide unterschiedliche Interessen am Hans haben. Und da ist auch noch das Radieserl-Reserl (Regina Hündl-Gruber), eine leicht vergessliche Witwe. Als der Hans dann tatsächlich die Chance bekommt, seinen Fehler von damals auszumerzen, wirbelt der Zeitsprung noch viel mehr Schicksale durcheinander. Und das hat halt Konsequenzen für alle auf der Bühne.

Gespielt wird die „Gleisgeisterei“ unter der Regie von Marianne Neumüller und Markus Aicher am 10., 11., 12., 14., 15., 17., 20., 22., 23. und 24. Juni jeweils um 20 Uhr im Duxer Stadl. Kartenvorverkauf bei der Tourist Info Aschau und Sachrang, Restkarten gibt es außerdem – soweit vorhanden – an der Abendkasse.

Bericht und Bilder: Heinrich Rehberg – Am Bahnhofsstandl von Niederhinterbergkirchenthalhausen: von links Bürgermeister Flitzmeier (Markus Aicher) – Mona (Marleen Graf) – Giacomo da Capo (Moritz Hecker) – Standl-Hans (Florian Thalhammer) – Ursl Summwiesler (Alexandra Frank) – Brunhilde Bremsbichler (Gitti Pelzl) – Schranken-Susi (Kathi Steiner) – Weichen-Wastl (Wolfgang Grill)


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich geschützt!