„Die Tragwerkssanierung an der Festhalle Hohenaschau wurde planmäßig abgeschlossen und ist mittlerweile abgerechnet“, gab Bürgermeister Simon Frank bei der Sitzung des Aschauer Gemeinderates bekannt. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 116000 Euro.
Der Eigentümer der Festhalle Ludwig Baron von Cramer-Klett erklärte sich außerhalb seiner vertraglichen Verpflichtungen dazu bereit, ein Drittel der Kosten freiwillig zu übernehmen. Der Zuschuss wurde auf einen Betrag von 35000 Euro aufgerundet. Der Anteil für die Gemeinde verringert sich um diesen Betrag, damit entfallen auf die Gemeinde rund 81000 Euro.
Die Aschauer Festhalle ist die ehemalige Reithalle der Freiherren von Cramer-Klett. Sie wurde 1894/95 von Theodor von Cramer-Klett gebaut und wird seit 1935 von der Gemeinde Aschau als großer Festsaal genutzt. Bürgermeister Simon Frank bedankte sich im Namen der Gemeinde Aschau für dieses großzügige Entgegenkommen bei Ludwig Freiherr von Cramer-Klett.
Der zweite Bürgermeister Michael Andrelang beaufsichtigte die Arbeiten als Projektbeauftragter und informierte den Gemeinderat in den vergangenen Sitzungen regelmäßig über den jeweiligen Baufortschritt.
Die Arbeiten waren sehr umfänglich, seit dem Bau der Halle wurde nach 125 Jahren erstmals das gesamte Stahltragwerk saniert. Die Bauarbeiten wurden von einem Fachingenieurbüro begleitet, das die erbrachten Leistungen der Korrosionsschutzfirma jeweils sofort überprüfte und nach dieser Qualitätsprüfung die Freigabe für das Schließen der jeweiligen Maueröffnung genehmigte. Als erstes mussten in der gesamten Halle nach dem Abbau der Bühnentechnik und der Vorhänge elf staubdichte Einhausungen innen und elf windgeschützten Einhausungen außen mit einem Arbeitsgerüst zum Öffnen des Mauerwerks und zum Freilegen der tragenden Eisenteile eingebaut werden. Danach wurden die eisernen Stützenfußpunkte bis zu einer Höhe von rund zwei Metern freigelegt, das umgebende Mauerwerk wurde dazu entfernt. Die Stützen wurden sandgestrahlt, von Rost und Korrosion befreit und anschließend wieder beschichtet. Nach dem Abschluss eines Abschnitts wurden die Mauerwerksöffnungen nach der Freigabe durch das Ingenieurbüro sofort wieder verschlossen.
Nach dem Abschluss der Arbeiten am Stahltragwerk wurde die Halle innen und außen neu verputzt und gestrichen. Schließlich wurde die Festhalle mit dem Tragwerk, den Lüfterrohren, den Techniktraversen und den Fenstern komplett gereinigt. In einem letzten Schritt kamen die Bühnen-, Kulissen und Verdunkelungsvorhänge sowie die gesamte Bühnentechnik zurück an Ort und Stelle. Damit steht die Aschauer Festhalle nach der Generalsanierung wieder für alle kommenden Veranstaltungen im Ort vom Heimatabend der Trachtenvereine im Sommer, über große Hochzeiten, Kongresse oder Versammlungen bis hin zu den Faschingsbällen im kommenden Winter zur Verfügung.
Bericht und Fotos: Heinrich Rehberg