Kultur

Aschauer erinnern an Künstler Max Baur

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„So zaubert das Licht“ heißt die Ausstellung mit Fotografien von Max Baur, die noch bis zum 24. Juni in der Alpenfabrik Hohenaschau zu sehen ist. Bei der Vernissage in der voll besetzten Alten Orangerie von Schloss Hohenaschau erklärte der Vorsitzende des Aschauer Heimat- und Geschichtsvereins Dr. Ulrich Feldmann Aschau und das Priental habe drei geniale Fotografen gehabt: den Pionier der Fotografie Max Hickl, den handwerklich geschickten Willi Ziegler und den Künstler Max Baur. Alle drei hätten Aschau zu ihrer Zeit geprägt und dafür gesorgt, dass vieles aus dem alten Aschau in unsere Zeit gekommen sei. Die dritte Bürgermeisterin Monika Schmid sprach das Grußwort der Gemeinde, viele Aschauer hätten Max Baur noch persönlich gekannt und die Teilnahme vieler an der Ausstellung „Kennst as no“ im Rathaus, um einige dargestellte Personen zuidentifizieren, hätten gezeigt, dass Aschau großes Interesse an seiner Vergangenheit und an den Bildern von Max Baur habe.

Die Enkelin Antonia Gottwald erzählte allerhand aus dem bewegten Leben ihrer Großeltern bis sie schließlich endgültig nach Aschau kamen. Max Baur (1898-1988), geboren in Günzburg, zog schon als Bub 1906 mit seiner Familie in die damals noch selbständige Stadt Pasing bei München. Dort lernt er später seine zukünftige Frau kennen: Marianne Ernsberger aus Aschau. Nach Stationen in Innsbruck, Trier und Wernigerode wird die preußische Residenzstadt Potsdam „zu einem Paradies für meine Kamera“, wie er in seinen Erinnerungen schreibt. Alle Bauten des königlichen Preußen nimmt er aus allen Blickwinkeln auf, so dass sie beim Wiederaufbau der schwer zerstörten Stadt als Vorbild dienen konnten. Von April bis August zeigt das Potsdam-Museum eine umfassende Werkschau mit Schwerpunkt Potsdam. Anekdoten aus der Russenzeit in Potsdam zeigen, wie schwer das Leben damals für die Bevölkerung war, auch wenn man wie Marianne Baur unter dem Schutz der Besatzungsmacht stand. Nach langen Trennungsjahren aber regem Brief- und Paketverkehr um das Archiv in den Westen zu retten kam die ganze Familie schließlich wieder in Aschau unter. So ist die Werkperiode, die ab 1953 nach der Rückkehr in die bayerische Heimat beginnt genauso eindrucksvoll wie die Potsdamer Zeit. „Wir sahen noch nie ein so technisch, bildmäßig und kulturgeschichtlich klug zusammenraffendes Bildmaterial über das eigentliche Wesen unseres Chiemgaus“, heißt es in einer Rezension zum 1967 bei Dumont erscheinenden Chiemgau-Buch.

Die Ausstellung in der Alpenfabrik Hohenaschau konzentriert sich auf diese letzte Schaffensphase und gibt darüber hinaus Einblick in den Facettenreichtum eines großen fotografischen Werkes: Landschaftsaufnahmen, Stadtansichten und Architektur, Blumen, Stillleben, Wolken- und Winterbilder, Werbefotografie, Portaitaufnahmen und Detailstudien zeigen auf eindrucksvolle Weise, wie Max Baur als wahrer „Licht-Bildner“ mit dem Licht zu zaubern vermochte.

Die Ausstellung ist noch bis zum 24. Juni täglich von 15 bis 20 Uhr in der Alpenfabrik Hohenaschau, Zellerhornstraße73 zu sehen.

Bericht und Bilder: Heinrich Rehberg

Viele Aschauer kannten Max Baur noch persönlich

Die Enkelin Antonia Gottwald erzählte allerhand aus dem bewegten Leben ihrer Großeltern bis sie schließlich endgültig nach Aschau kamen

Bürgermeisterin Monika Schmid bedankt sich bei Antonia Gottwald für die umfangreichen Vorbereitungsarbeiten der Ausstellung

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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