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Aschau: Licht aus – Stimmung an

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Die afrikanische Trommlergruppe aus dem Weißbräu spielte vor dem Cafe Rosa und die Jugendkapelle der Aschauer Preysingschule zog mit ihren Instrumenten die Straße entlang, machte immer wieder Halt und brachte mitten auf der Fahrbahn weihnachtliche Weisen. Nur noch die Ampel in der Ortmitte erinnerte mit ihrem Wechselspiel an den Straßenverkehr und schaltete geschäftig von rot über gelb nach grün und wieder zurück, aber sonst gehörte die Aschauer Hauptstraße voll den Fußgängern. Ganz Aschau war auf den Beinen. „Licht aus – Stimmung an“: gemütlich ging es zu: die großen Lichter in den Geschäften gingen aus, dafür erhellten Hunderte von Kerzen und Laternen, Windlichter und Sturmlampen die Dunkelheit, dazu waren alle Bäume mit Lichterketten geschmückt, der Autoverkehr war von der Hauptstraße verbannt, die Fußgänger und vor allem die Kinder nahmen Besitz von der Straße. Dazwischen fuhr immer wieder der Nikolaus mit dem Pferdegespann durch den Ort. Obwohl erst vor gut zehn Jahren neu eingeführt, ist es nun schon ein gerne geübter Brauch in Aschau: die Lichter gehen aus – und mit den Kerzen und den Lichterketten kommt die Stimmung ins Dorf. Kerzen, offenes Licht und lodernde Feuerstellen ziehen die Menschen an, Kessel voller heißer Suppe oder voller Glühwein auf den offenen Feuern, Gulasch und heiße Bratwürste aus der Hand an hell brennenden Schwedenfeuern vertrieben die Kälte und tauchten alles in ein romantisches Licht. Das ruhige Leuchten im Dorfkern bringt eine besinnliche Stimmung, ganz bewusst im Gegensatz zum grellen Neonlicht der Leuchtreklamen. In beschaulichem Kerzenglanz, mit musikalischer Untermalung und kulinarischen Leckerbissen öffneten viele Geschäfte und Betriebe ein bissel länger –, teilweise auch „noch a bisserl länger – weil´s grad so schön ist“. Im ganzen Ort bestand die Möglichkeit, bei einem Ratsch, ein wenig Musik, einem Glas Glühwein und ein paar Schmankerln einen gemütlichen Abend zu verbringen und nebenbei noch entspannt durch die geöffneten Aschauer Geschäfte zu bummeln.

Bericht und Bilder: Heinrich Rehberg

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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