Die Aschauer Flurprozession am Erntedank ist einer der Besonderheiten des Kirchenjahres und Brauchtum. Angeführt von den Aschauer Fahnenabordnungen und Vereinen, trug Ortspfarrer Paul Janßen unter dem Traghimmel das Allerheiligste durch die Fluren von Aschau i.Chiemgau und sagte damit Dank für die gute Ernte des Sommers.
Die Dirndl vom Aschauer Trachtenverein Edelweiß Niederaschau trugen das Standbild der heiligen Notburga, die Niederaschauer Bauern führten eine große Erntekrone aus viererlei Getreidesorten mit sich. Die Aschauer Musikkapelle und die K. B. Gebirgsschützenkompanie, alle Fahnenabordnungen der Aschauer Vereine zogen mit der geballten Aschauer Geistlichkeit durch die Straßen Aschaus, die Gläubigen nahmen in ihrer Festtracht am Gottesdienst und an der Prozession teil. Die Aschauer Pfarrkirche war für diesen besonderen Tag im Jahreskreis mit reichem Blumenschmuck und mit allen Erzeugnissen aus Feld und Garten, mit Obst und Gemüse, Blumen und Früchten festlich durch die Aschauer Bäuerinnen und Landfrauen und Mesner Frater Richard geschmückt worden. Musikalisch sang der Aschauer Kirchenchor 2 Teile aus der Missa in G von Claudio Casciolini und andere Chorlieder unter der Leitung von Christine Klinger an der Orgel. Das Erntedankfest ist eines der ältesten Feste überhaupt. Dieses geht vermutlich auf römisches Brauchtum zurück und wird seit dem 3. Jahrhundert nach Christi Geburt gefeiert.
Bericht und Fotos: Herbert Reiter