Unser Wasser wird knapper, die Verteilungskämpfe darum größer. Höchste Zeit, dem Thema mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Die ARD tut dies nun. Und der DWV unterstützt sie dabei.
Leere Talspeeren, Trockenrisse auf den Feldern, sinkende Pegelstände an den Flüssen: Die weltweiten Wasservorräte werden immer knapper, die Verteilungskämpfe um das Wasser dagegen immer größer. Grund genug, dass sich die ARD dem Thema annimmt. Koordiniert vom Südwestrundfunk (SWR) werden die Zuschauer*innen bundesweit im Rahmen der ARD-Kampagne „#UnserWasser“ dazu aufgerufen, sich mit dem Thema Wasser zu beschäftigen.
Der Deutsche Wanderverband (DWV) als einer der ältesten Naturschutzverbände Deutschlands unterstützt die Kampagne. Er ruft seine Mitgliedsorganisationen, DWV-Wanderführer*innen®, DWV-Gesundheitswanderführer*innen®, Schulwanderführer*innen, Bestandserfasser*innen, Zertifizierer*innen und Partner*innen der Qualitätsinitiative „Wanderbares Deutschland“ sowie alle anderen Interessierten dazu auf, sich an einer Crowd-Science-Aktion sowie einer digitalen Wasserampel-Aktion im Rahmen der ARD-Kampagne zu beteiligen. Offizieller Start ist der 16. März.
Die Crowd-Science-Aktion „Wo verschwinden unsere Bäche und Teiche?“ hat zum Ziel, bundesweit Orte zu finden, an denen das Wasser verschwindet. DWV, ARD sowie weitere Unterstützer*innen rufen die Menschen dazu auf, raus zu gehen und zum Beispiel während der nächsten Wanderung darauf zu achten, wo Bäche oder Quellen weniger Wasser als gewohnt führen. Um die Beobachtungen inklusive entsprechende Fotos zu dokumentieren, gibt es ein Online-Formular unter https://www.daserste.de/unterhaltung/film/unser-wasser/crowd-science-aktion-unser-wasser-100.html.
Wissenschaftlich ausgewertet und auf einer interaktiven Karte dargestellt werden die Beobachtungen in Zusammenarbeit mit dem Grundwasserökologen Dr. Hans Jürgen Hahn und seinem Forschungsteam von der Universität Koblenz-Landau. Zu einigen der beschriebenen Orte wird die ARD zudem Filme produzieren, die den jeweiligen Ursachen der Wasserknappheit auf den Grund gehen.
Insgesamt soll die Aktion dabei helfen, möglichst viele Daten zum Thema Wasserknappheit zu sammeln und dessen Ursachen in Deutschland zu analysieren. Das soll helfen, frühzeitig zu erkennen, wie und wo sich die Situation um unser kostbarstes Gut Wasser zuspitzt. Auch die Trockenheit der vergangenen Jahre etwa hat die Regionen in Deutschland unterschiedlich stark getroffen. In den Hitzesommern 2018 und 2019 führten die hohen Temperaturen und geringen Niederschläge nicht nur zu enormen Ernteausfällen, sondern auch zum Austrocknen einiger Flüsse. Der Wasserpegel im Rhein sank auf Rekordtiefstand, auf der Elbe kam es zu Einschränkungen des Schiffverkehrs, einige kleinere Flüsse fielen zeitweise komplett trocken.
Die zweite Aktion, die der DWV im Rahmen von „#UnserWasser“ unterstützt, ist die digitale Wasserampel zur Bestimmung des persönlichen Wasserfußabdrucks. Wussten Sie, dass die Produktion eines Kilos Kakao mit 27.000 Litern zu Buche schlägt und Kakao damit zu den höchsten Wasserverbrauchern überhaupt zählt? Demgegenüber verbrauchen Tomaten „nur“ 110 Liter Wasser pro Kilo. Sie zählen damit zu den eher wassersparsamen Lebensmitteln. Bei diesen und vielen weiteren Fragen, hilft die digitale Wasserampel des Weltfriedensdienstes e.V. unter https://www.daserste.de/unterhaltung/film/unser-wasser/wasserfussabdruck100.html. Natürlich bietet die Ampel auch wertvolle Tipps zum Einsparen von Wasser.
Zum Auftakt der Kampagne am 16. März bringt die ARD einen Spielfilm sowie eine Dokumentation. Der Fernsehfilm „Bis zum letzten Tropfen“ in der Regie von Daniel Harrich beschäftigt sich mit der Geschichte eines Bürgermeisters, der vor eine folgenschwere Entscheidung gestellt wird. Er vergibt die Wasserrechte in seinem Ort an einen weltweit agierenden Getränkekonzern. Anschließend fließt kein Wasser mehr und der Protest spaltet die Gemeinde. Auch wegen der Hauptdarsteller*innen Sebastian Bezzel, Ulrich Tukur, Hannah Schiller und Karoline Schuch unbedingt zu empfehlen. Die Dokumentation „Bis zum letzten Tropfen – Die Doku“ basiert auf einer langjährigen investigativen Recherche und belegt, dass die im Spielfilm gezeigten Missstände längst Wirklichkeit sind.