Traditionelle Tempel und futuristische Wolkenkratzer, unberührte Naturlandschaften und boomende Megastädte: China ist ein Land der Gegensätze und der Superlative. Binnen weniger Jahrzehnte hat es sich nach dem Tod Mao Zedongs vom verarmten Agrarstaat zur aufstrebenden Supermacht des 21. Jahrhunderts entwickelt. Doch China hat auch viele Probleme. Was wissen wir hierzulande über den neuen Global Player? Worauf muss sich die westliche Welt künftig gefasst machen? Unmittelbar vor dem chinesischen Neujahrsfest am 12. Februar gibt eine Themenwoche facettenreiche Einblicke in Geschichte, Gegenwart und Zukunft eines Landes auf dem Sprung an die Weltspitze – von Samstag, 6. Februar, bis Freitag, 12. Februar, täglich in ARD-alpha.
Zahlreiche Sendungen stehen nach Ausstrahlung in der BR Mediathek zur Verfügung.
Bis heute nennen die Chinesen ihr Land Zhong-guo, „Reich der Mitte“. Mehrere Doku-Reihen lassen die reiche Geschichte und Kultur einer der ältesten Zivilisationen der Welt lebendig werden und spannen einen Bogen bis in die Gegenwart. Mit modernsten Computereffekten zeichnet der Dreiteiler „Peking – Metropole der Macht“ am Samstag und Sonntag, 6. und 7. Februar jeweils ab 20.15 Uhr ein faszinierendes Porträt der einst unbedeutenden Grenzstadt Peking – von ihren Anfängen als Treffpunkt nomadischer Stämme über ihre mythischen Kaiserdynastien bis zu ihrer heutigen Rolle als moderne Metropole.
In der vierteiligen Reihe „Konfuzius sagt …“ am Sonntag, 7. Februar ab 14.00 Uhr spüren der Sinologie-Professor Thomas O. Höllmann und die Journalistin Sha Hua den Einflüssen des berühmten Philosophen auf die Lebenswelt der Chinesen früher und heute aus unterschiedlichen Blickwinkeln nach.
Die zweiteilige Doku „Seefahrer des Orients“ am Mittwoch und Donnerstag, 10. und 11. Februar jeweils um 20.15 Uhr erzählt von der „Seidenstraße der Meere“: von arabischen Entdeckungsreisen nach Fernost und Chinas Aufstieg zur Seemacht, von blühendem Handel, Schatzflotten und Kulturaustausch sowie von Religions- und Eroberungskriegen entlang dieses ältesten Seehandelsweges der Menschheit. Auf dem Landweg erstreckte sich die legendäre Seidenstraße von China durch die sagenumwobenen zentralasiatischen Städte Samarkand und Persepolis bis in den Mittelmeerraum.
In der dreiteiligen Doku-Reihe „Mythos Seidenstraße“ am Mittwoch und Donnerstag, 10. und 11. Februar jeweils ab 21.05 Uhr folgt der britische Historiker Sam Willis den Spuren von Abenteurern, Händlern und Karawanen von Venedig nach China. Mit der „neuen Seidenstraße“ will China die uralten Routen neu beleben und damit zugleich seinen weltweiten Einfluss ausbauen.
In der Weltspiegel-Reportage „Chinas neue Seidenstraße“ am Mittwoch, 10. Februar um 22.50 Uhr befasst sich ARD-Korrespondent Mario Schmidt mit diesem wirtschafts- und geopolitischen Megaprojekt.
Auch mit der Lebenswirklichkeit der Menschen im heutigen China und den problematischen Aspekten der chinesischen Politik setzt sich die Themenwoche auseinander. Die Dokumentation „Jinju – Wandertheater in China“ aus der Reihe „Länder-Menschen-Abenteuer“ am Sonntag, 7. Februar um 21.05 Uhr zeigt den Alltag der Landbevölkerung in den strukturschwachen Regionen des Riesenreiches.
„Chinas wilder Westen“ am Montag, 8. Februar um 20.15 Uhr ist ein Film über den rasanten Aufschwung und Umbruch in China, über den Versuch chinesischer Wissenschaftler, die Menschen besser zu ernähren, sowie über die ökologischen Folgen und Chancen all dessen.
Nach dem Schicksal des tibetischen Volkes fragt am Montag, 8. Februar um 21.45 Uhr die Weltspiegel-Reportage „Sechzig Jahre im Exil – Was bleibt von ʹFree Tibetʹ?“.
Der Dokumentarfilm „Land der Einzelkinder“ am Dienstag, 9. Februar um 21.00 Uhr zeigt die verheerenden Folgen der chinesischen Ein-Kind-Politik und bricht mit neuen Enthüllungen über Zehntausende verlassene und entführte Kinder, fast alle von ihnen Mädchen, das jahrzehntelange Schweigen über die kontinuierlichen Menschenrechtsverletzungen.
Von Montag, 8. bis Mittwoch, 10. Februar setzt sich auch das Informationsformat „alpha-demokratie“ täglich um 19.30 Uhr sowie zum Abschluss der jeweiligen Themenabende mit verschiedenen Aspekten der chinesischen Politik auseinander.
Im „alpha-thema Gespräch“ am Donnerstag, 11. Februar um 22.00 Uhr skizzieren der Sinologe Prof. Dr. Thomas O. Höllmann und die Pädagogin und Bildungsreferentin Dr. Yangping Zhou Innenansichten aus dem Reich der Mitte.
„alpha-retro: China“ am Freitag, 12. Februar ab 20.15 Uhr gibt schließlich Einblick in die bewegte Umbruchszeit der späten 70er- und frühen 80er-Jahre, als sich China nach Maos Tod zum Westen hin zu öffnen begann. Gezeigt werden drei Dokumentationen, darunter um 21.00 Uhr „alpha-retro: Zwischen Tsingtao und Wuhan – Deutsche Spuren in China (1982) „: Tsingtao war 1897 bis 1914 Hauptstadt des „Deutschen Schutzgebiets Kiautschou“ und somit deutsche Kolonie. Das offizielle China verleugnete diese deutsche Epoche, aber der im deutschen Stil von den Kolonialherren erbaute Bahnhof stand 1982 immer noch.
Die vollständige Sendungsübersicht findet man hier.
Weitere Informationen gibt es unter www.ard-alpha.de.
Text und Foto: Bayerischer Rundfunk