Mai ?/April? – ein Gedicht von Marga Leingartner aus Rosenheim
Letzte Woch bi i am Happinger See gwen.
Vui Sommafrischler san außa mia am Strand glegn.
Mei Bikini hot Gott sei Dank no passt,
Net umasunst hob i seit Neijahr g’fasst.
Doch wia i neuli in da Fruah aus’m Fensta hob gschaut,
hots mi glei umghaut.
Is vielleicht da Mai
scho wieda vorbei?
Is da Winta z’ruck kema,
I mog gar net dro denka.
Dick eighüllt bin i mit’m Radl ausgruckt
Und hob oft aufm Auslösa vom Fotoapparat druckt.
Übaroi war vui Schnee,
Bloß net aufm Happinger See.
Den Schnee hot da See freindli aufgnumma
und is so zu am höheren Wassastand kumma.
Wieda dahoam hob i an Bikini in d’Eckn gschmissn,
Den werd i hoffentli boid vamissen.
Lang werd er do scho net liegn bleibn,
I tua mi jetzt scho aufs nachste Sonnabod frein.
De Leit, de an Wintagartn hobn, werdn natürli lacha,
De kennan ’s ganze Jahr a Sonnabod macha.
Mia daat des gar net taugn,
I mog andane Leit oschaugn.
Menschn ohne vui Gwand,
De san intressant.
D’Leit beobachtn des olle gern,
bsundas de oitn Herrn.
Junge Madl oschaugn,
Des tuat eahna taugn.
Ma solls de reifn Senioren net vadenka.
A bissal a Freid sollt ma eahna scho no schenka
Bericht und Foto: Marga Leingartner, Rosenheim