Land- & Forstwirtschaft

Appell des Bauernverbandes: Grünland möglichst nicht betreten

Die Trockenheit der vergangenen Wochen trieb nicht nur Ackerbauern Sorgenfalten ins Gesicht. Auch das Grünland braucht dringend Wasser, damit die Bäuerinnen und Bauern gesundes Futter ernten können. Doch es gibt noch andere Sorgen.

Grünland, also Gras, umfasst ungefähr ein Drittel der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Bayern. Es liefert einen wichtigen Beitrag zur Versorgung der heimischen Wiederkäuer. Außerdem schützt der Grasaufwuchs den Boden und das Grundwasser und ist für viele ein prägendes Landschaftselement. Zudem bietet das Grünland einen wichtigen Lebensraum für Pflanzen und Tiere.

Damit das Gras als wertvolles Futter von der Wiese auf den Hof kommt, wird es in diesen Zeiten das erste Mal geschnitten, der erste Schnitt erfolgt. Je nach Fläche, Intensität der Nutzung und Aufwuchs werden die Wiesen mehrfach in der Vegetationszeit geschnitten. Dabei enthält aber der erste Aufwuchs die meisten energiereichen Inhaltsstoffe.

Bauern bitten um Rücksichtnahme

Damit möglichst energiereiches und gesundes Futter für die Tiere zur Verfügung steht, ist es unheimlich wichtig, dass der Grünlandbestand nicht durch äußere Einflüsse in Mitleidenschaft gezogen wird. Daher bitten die bayerischen Landwirte die Bevölkerung regelmäßig um Rücksichtnahme. „Dazu gehört auch, dass Wanderer oder Radfahrer derzeit auf ihre Route über diese Flächen verzichten. Ebenso bedeutet dies, dass Hundekot keinesfalls im Gras zurückbleiben sollte. Dadurch können bei den Rindern Krankheiten und Aborte ausgelöst werden“, sagt Alfred Enderle, Vorsitzender des Arbeitskreises Grünland im Bayerischen Bauernverband.

Aber der alles entscheidende Baustein für einen gesunden und ertragreichen Grünlandaufwuchs ist jedoch die auseichende Versorgung der Pflanzen. Und gerade in den vergangenen Wochen war der Wassermangel akut zu verspüren. Gerade in Nordbayern rechnen viele Betriebe mit deutlichen Ertragseinbußen. Allerdings drohen angesichts starker örtlicher Regenfälle schon wieder die nächsten Herausforderungen, so Enderle. „Bei Starkregen ist der trockene Boden oftmals gar nicht in der Lage das heiß ersehnte Wasser aufzunehmen. Dieses fließt dann ab, ohne in tiefere Bodenschichten einzudringen. Regionale Überschwemmungen können dann die Folge sein. Deshalb hoffen wir auf ausdauernden Landregen. Es zeigt sich wieder mal, Landwirtschaft ist nicht planbar, wir leben mit und von der Natur.“

Bericht und Foto: Bayerischer Bauernverband


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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