kirchekirchAußergewöhnliche Zeiten sorgen in der Regel für außergewöhnliche Aktivitäten, Ideen und Maßnahmen. Gerade jetzt in den Wochen, an denen die Menschen ihre Häuser nicht mehr verlassen sollen und sogar die Kirchen für Gottesdienste und Zusammenkünfte geschlossen bleiben, kommt aus den Pfarrverbänden Westliches Chiemseeufer und Bad Endorf ein Vorschlag, der in vielen privaten Wohnungen Nachahmer und Freude finden dürfte: Pfarrer Klaus Hofstetter aus Prien erinnerte sich gerne an einen Krippenbaukurs, den er vor vier Jahren zusammen mit drei weiteren Seelsorgern aus der Region beim Krippenbaumeister Peter Bichler in Bad Endorf machte. Das Ziel damals war, sich ganz und gar seine eigene, persönliche Weihnachtskrippe mit der Darstellung des Geschehens von der Geburt Jesu zu basteln. Zehn Abende lang waren die Seelsorger damit beschäftigt, ihre handwerklichen Fähigkeiten sowie ihre Phantasien so einzusetzen, dass das Werk letztlich auch bestens gelang. Pfarrer Klaus Hofstetter brachte zum Krippenbaukurs seine eigenen Kindergarten-Krippenfiguren mit, denen er weder heimatlich noch orientalisch, sondern nach eigenen Phantasien (unter anderem mit einer aus Italien mitgebrachten Pergula) ein Zuhause bauen wollte. Nachdem es nicht nur Weihnachts-Krippen, sondern auch Ganzjahres-Krippen gab und gibt, überlegte Pfarrer Hofstetter aufgrund der heurigen Sonder-Situation etwas für die Osterzeit zu machen, dazu erklärte der Leiter der beiden Pfarrverbände Westliches Chiemseeufer und Bad Endorf:
„Warum nicht in diesen Tagen die Weihnachtskrippe hervor holen und zu einer Osterkrippe werden lassen? Seitdem ich meine Krippe selbst baute, stellte ich sie immer zur Adventszeit auf. Dieses Jahr ließ ich sie stehen, bis heute, wenn auch mit anderen Darstellungen. Es gibt ja in vielen Kirchen, so auch in der Endorfer Pfarrkirche St. Jakobus, Jahreskrippen, in denen jeweils zum Kirchenjahr passend biblische Szenen dargestellt werden. Darum der Vorschlag unseres Seelorgeteams an alle Familien aber auch an alle Alleinstehenden, in diesem Jahr, in dem keine Gottesdienste in den Kar- und Ostertagen gefeiert werden können, die Krippe hervorzuholen und die Szenen des Evangeliums in diesen Tagen dar zu stellen“. Dazu gibt es auch gleich ganz praktische Tipps, indem von der Weihnachtskrippe der Esel und die Engel Verwendung in der österlichen Darstellung finden. Das weihnachtliche Jesuskind wird ersetzt durch den Heiligen Josef, der somit zum erwachsenen Jesus ist. „Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, allein sich mit dem Umbau einer Weihnachts- in eine Osterkrippe zu beschäftigen, gibt Sinn und Freude“, so Pfarrer Hofstetter. Fotos und Impulse zu diesem österlichen Krippen-Thema gibt es auf den beiden Internetseiten der Pfarrverbände unter www.pwcu.de und www.pfarrverband-bad-endorf.de.
Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke vom Weihnachtskrippenbau der Seelsorger aus den Pfarrverbänden Bad Endorf und Westliches Chiemseeufer sowie Osterkrippen-Ideen vom Seelsorgeteam der Pfarrverbände.
Fotos: Gundi Ganter – Szenen der Osterkrippe von Pfarrer Klaus Hofstetter
Osterkrippe 2020 – Pfarrverbände Bad Endorf und Westliches Chiemseeufer
Zur Einstimmung in die Karwoche:
„Als sich Jesus mit seinen Begleitern Jerusalem näherte und nach Bétfage am Ölberg kam,schickte er zwei Jünger aus und sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; dort werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Binde sie los und bringt sie zu mir!“ (aus dem Matthäus-Evangelium 21,1-11 – am Palmsonntag zur Feier des Einzugs Christi in Jerusalem)
Am Palmsonntag:
„Die Jünger brachten die Eselin und das Fohlen, legten ihre Kleider auf sie und Jesus setzte sich darauf. Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf den Weg aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Die Leute riefen…: Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe!“ (aus dem Matthäus-Evangelium 21,1-11 – am Palmsonntag zur Feier des Einzugs Christi in Jerusalem)
Am Gründonnerstag:
„Es fand ein Mahl statt… Jesus… stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch. Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen… Dann sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe? Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. Wenn nun ich, der Meister und Herr, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.“ (aus dem Johannes-Evangelium 13,1-15 – am Gründonnerstag)
Am Karfreitag:
„Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Mágdala. Als Jesus die Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe dein Sohn. Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.“ (Johannes-Evangelium 18,1 – 19,42 – Passion)
Am Karsamstag:
„An dem Ort, wo man ihn gekreuzigt hatte, war ein Garten und in dem Garten war ein neues Grab… Weil das Grab in der Nähe war, setzten sie Jesus dort bei.“ (Johannes-Evangelium 18,1 – 19,42 – Passion)
Am Ostersonntag:
„Der Engel aber sagte zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und sehr den Ort, wo er lag! Dann geht schnell zu seinen Jüngern und sagt ihnen: Er ist von den Toten auferstanden und siehe, er geht euch voraus nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen.“ (Matthäus-Evangelium 28,1-10 – in der Osternacht)