Die Bewahrung der Schöpfung als urchristliches Anliegen sowie persönliche und existenzielle Sorgen von Anwohnern jener Trasse, die für den Brennerzulauf vorgesehen ist, standen im Mittelpunkt einer Andacht, zu der der Pfarrverband Riedering zum Feldkreuz bei Untermoosen unter dem Motto „…und Beten hilft auch!“ eingeladen hatte. Geleitet wurde die Andacht von Gemeindereferent Tobias Gaiser mit Gemeindeassistentin Jacqueline Egold. Die musikalische Gestaltung übernahmen Riederinger Weisenbläser, an der Andacht nahmen rund 150 Personen teil.
Gemeindereferent Tobias Gaiser brachte in seiner Predigt zwei Erfahrungen in Erinnerungen. Einmal die Unbekümmertheit als Jugendlicher in seiner Pfadfinderzeit als er im Leichtsinn einen mutigen Sprung ins Wasser tat und dabei fast sich und andere verletzt hätte. Und dann den Turmbau zu Babel mit der Erkenntnis: „Mensch, wenn Du zu hoch steigst, dann kannst Du auch tief fallen“. Konkrete Zukunftssorgen wurden in die vorgetragenen Fürbitten gelegt und diese ließ man mit reichlich Weihrauch zu Gott aufsteigen.
Fürbitten anlässlich der Andacht „…und Beten hilft auch!“
Christine Kreuz aus Untermoosen sorgt sich, dass alle Wälder um Untermoosen herum abgeholzt werden, die Nachbarin hat erst vor ein paar Jahren den Pferdestall gebaut. Wenn dann die Trasse vorm Haus vorbeiführt, wäre die Existenz zerstört. Sie weiß daher nicht mehr, wie es weitergehen soll. Auch das Wegkreuz, an dem die Andacht stattfindet, würde mit allen Bäumen verschwinden. Hans Hamberger aus Holzen bewirtschaftet ein Demeter-Betrieb trug vor: „Der Bau der Trasse kann vor oder hinter unserem Haus vorbeiführen, nimmt den größten Teil der Betriebs- und Weidefläche, die sie benötigen. Damit ist die Existenz des gesamten Hofes gefährdet. Das betrifft auch meinen Sohn, der eine landwirtschaftliche Ausbildung hat und dessen Existenz damit auch infrage gestellt ist. Es ist ein kleiner Betrieb, der auf die Flächen angewiesen ist. Die Zerstörung der Natur um den Hof herum wäre gigantisch. Der Hof sei eine Heimat für mehrere Generationen, für meine Enkelkinder, für mich selbst, solange ich noch lebe und für meinen Sohn. Wir schauen mit Sorge in die Zukunft“. Stefan Kaiser, der in Sichtweite vom Platz, an dem die Andacht stattfand, wohnt, macht sich Sorgen um die Zukunft seiner Kinder und Enkelkinder, weil nichts mehr so sein wird, wie es einmal war.
Den Abschluss bildete die Segnung eines Schildes durch Gemeindeassistentin Jacqueline Egold, das an Bürgermeister Christoph Vodermaier übergeben wurde sowie das nachfolgende Gebet der Vereinten Nationen:
„Unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall. An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden, nicht von Hunger und Furcht gequält, nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Rasse, Hautfarbe oder Weltanschauung. Gib uns Mut und Voraussicht, schon heute mit diesem Werk zu beginnen, damit unsere Kinder und Kindeskinder einst stolz den Namen Mensch tragen“.
Fotos: Rainer Nitzsche – Eindrücke von der Andacht in Niedermoosen / Tobias Gaiser überreicht dem Riederinger Bürgermeister Christoph Vodermaier eine Tafel mit den Worten: „….und Beten hilft auch!“ / Segnung des Schildes durch Gemeindeassistentin Jacqueline Egold