Brauchtum

Am Sonntag ist Patronatstag der Gebirgsschützen in Bichl

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Ein großer Festtag ist am kommenden Sonntag, 6. Mai der traditionelle Patronatstag der Bayerischen Gebirgsschützen in Bichl. Nachfolgend Informationen zum Patronatstag allgemein, einen Ablauf und ein Plakat mit dem Gesamt-Programm.

 Der Patronatstag

Am ersten Sonntag im Mai treffen sich alle Bayerischen Gebirgsschützen-Kompanien zu Patronatstag, dem Fest der Patrona Bavariae. Der Patronatstag wird jedes Jahr neu an eine Kompanie zur Ausrichtung übergeben. Die Entscheidung trifft die Bundesgeneralversammlung, in der alle Kompanien des Bundes vertreten sind. Es ist für jede Kompanie Ehrensache, in möglichst großer Stärke mit Spielmannszug und Musikkapelle beim Patronatstag dabei zu sein. So auch für uns, die Gmunder Gebirgsschützen.
Hohe und höchste Vertreter des Öffentlichen Lebens aus Kirche und Staat, ehren die Gebirgsschützen durch ihre Anwesenheit. In der Regel zelebriert ein Bischof die Messe, der Bayerische Ministerpräsident kommt, ein Vertreter des Hauses Wittelsbach ist da und läßt Erinnerungen an vergangene Tage der Monarchie aufkommen. Die in Kameradschaft und in gemeinsamer Tradition mit den Bayern verbundenen Schützenbünde von Nordtirol, Südtirol und Welschtirol schicken Delegationen. Die gastgebende Gemeinde hat sich herausgeputzt. Die Hausbesitzer haben ihre Häuser beflaggt, die Fahnen flattern lustig im Wind, Böllerschüsse hallen von den Bergen wieder, Trommelschlag und Marschmusik klingen durch das festlich gestimmte Dorf.
Und was ist überhaupt der Patronatstag?
Antwort gibt uns der “liturgische Kalender”. Er weist am 1. Mai für die Katholiken das Marienfest “Patrona Bavariae” aus. Wenn wir wissen wollen, wie die Mutter Gottes zu diesem Festtag gekommen ist, so müssen wir schon zurück gehen in das Jahr 1598. Am 4. Februar dieses Jahres wurde Herzog Maximilian zum alleinigen Herrscher in Bayern ernannt. Seine Regierung begann der fromme Fürst mit einer Wallfahrt zur Heiligen Jungfrau nach Altötting. Unter Maximilian wird die Marienverehrung zum Staatskult und das Patronat Mariens über Bayern zum Staatsprogramm. Wichtige Staatsaktionen wurden auf Frauentage gelegt. Die Fahnen von Maximilians Armee hatten als Siegeszeichen das Bildnis der Madonna eingestickt. Sein Heer führte Maximilian 1620 am Weißen Berg mit dem Schlachtruf “ Maria” ins Feld. Die Taler von 1631 bekommen als erste das Marienbild aufgeprägt. Maximilian ernennt seine Maria zur “Patrona Bavariae”, der Schutzfrau Bayerns.
Die Menschen im katholischen Bayern haben die von Herzog Maximilian verordnete Marienverehrung mit offenem Herzen angenommen und intensiv gelebt. Und gerade bei den Gebirgsschützen, die ihre Tradition wesentlich auf das von Herzog Maximilian neu organisierte Landesdefentionswerk zurückführen, wird auch das Patronat der Mutter Gottes über Bayern in besonderer Weise gepflegt.

 

Ablauf Patronatstag 06.05.2018 in Bichl

Nach dem Eintreffen der Kompanien am Festplatz

  • Einzug der Geistlichkeit
  • Begrüßung durch den Landeshauptmann Martin Haberfellner
  • Grußwort Bürgermeister Benedikt Pössenbacher
  • Gottesdienst zelebriert durch Weihbischof Florian Wörner

Kommando zur Wandlung Gauhauptmann Michael Bromberger

Nach dem Ende des Gottesdienstes

  • Grußwort der Tiroler Schützenbünde durch Landeskommandant Major Elmar Taler, Südtiroler Schützenbund
  • Festansprache des Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder
  • Ehrungen durch den Landeshauptmann Martin Haberfellner
  • Dankesworte Hauptmann Markus Geißler, Gebirgsschützenkompanie Bichl
  • Bayernhymne Kommando Gauhauptmann Michael Bromberger
  • Abmarsch der Kompanien zum Festzug

Ansage durch stv. Gauhauptmann Georg Schwaiger

 

Foto Plakat: Hötzelsperger

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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