Kirche

Am Grab von Martin Thaurer vom Marchlhof in Spöck

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Im Alter von 79 Jahren verstarb Martin Thaurer aus Spöck in der Gemeinde Aschau i. Chiemgau. Bei der corona-bedingt auf 25 Personen beschränkten Trauerfeier in der Kirche von Aschau i. Chiemgau erinnerte Pfarrer Paul Janßen an ein Leben des Verstorbenen, das seiner Familie, der Land- und Almwirtschaft, den Ortsvereinen sowie seiner Heimatgemeinde zugewandt war.

Als zweites Kind mit insgesamt vier Geschwistern kam Martin Thaurer im Weiler Spöck zur Welt, er besuchte die Volksschule in Umrathshausen und anschließend drei Jahre die Landwirtschaftsschule Rosenheim. Dort lernte er seine spätere Ehefrau Rosi Summerer kennen, aus der Hochzeit im Jahr 1969 gingen zwei Buben und zwei Dirndl hervor. Ab 1974 bewirtschafteten sie für 30 Jahre erfolgreich den Marchlhof bis zur Hofübergabe an seinen ältesten Sohn Martin. Große Freude hatte Martin Thaurer als Großvater von sieben Enkelkindern. Viel bedeuteten ihm die Ortsvereine sowie das kommunale Geschehen, so war er von 1959 bis zum Jahr 2000 aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Umrathshausen, dem Trachtenverein „Edelweiß“ Niederaschau gehörte er ganze 60 Jahre an, ebenso lange war er Mitglied beim Schützenverein „Chiemgau-Adler“, für diesen war er 14 Jahre Beisteher sowie anschließend 20 Jahre ehrenamtlicher Fähnrich von 1973 bis 1988. Von 1972 bis zur Gebietsreform im Jahr 1978 gehörte Martin Thaurer dem Gemeinderat von Umrathshausen an, für den Bauernverband Umrathshausen war er Ortsobmann von 1971 bis 1991 und von 1989 bis 2007 war er zudem stellvertretender Bezirksalmbauer.

Viel für die Almwirtschaft und für den Almbezirk Aschau geleistet

Michael Hinterstoißer, langjähriger Geschäftsführer des Almwirtschaftlichen Vereins Oberbayern erinnerte in einem Nachruf an die Aktivitäten und Verdienste des Almbauern, der die zum Marchlhof gehörende Laubensteinalm bewirtschafte. „Zu seinen besonderen Leistungen gehören unter anderem die Ausrichtung der Hauptalmbegehung im Almbezirk Aschau im Jahr 1996 sowie der Wegebau im Laubensteingebiet, der von Widerständen begleitet war. Aber das von Naturschützern befürchtete Artensterben trat jedoch nicht ein. Im Gegenteil, durch die Erleichterung der Bewirtschaftung konnten sämtliche Almen erhalten werden mit ihren positiven Auswirkungen auf die hochwertige Naturausstattung“.

Die musikalische Gestaltung bei der Trauerfeier übernahmen die Laubensteiner Bläser.

Sterbefoto: Martin Thaurer, Marchl-Opa von Aschau-Spöck


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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