Eine immens große Trauergemeinde begleitete Elisabeth „Lisi“ Mayer, geborene Schmidl, auf ihrem letzten Weg zum Friedhof in Altenbeuern. Ein Krankheitsweg, geprägt von Hoffnung und Zuversicht, der fast zwei Jahrzehnte dauerte und von ihrem Ehemann Georg und dem Freundeskreis getragen wurde, fand sein Ende auf der Palliativstation des Krankenhauses. Die Nachricht vom Ableben der „Lisi“ verbreitete sich rasch in der Dorfgemeinschaft. Bekannt war sie als stets freundliche, fröhliche und zuverlässige Mitbürgerin durch ihre Tätigkeit in der Raiffeisenbank Neubeuern sowie ihr aktives Engagement in der Dorfgemeinschaft.
Lisi Mayer war die zweitälteste Tochter des Ehrenbürgers und Altbürgermeisters Schmidl. Zusammen mit ihren drei Schwestern wuchs sie in Altenmarkt auf. Ihr Name wird untrennbar mit der Raiffeisenbank Neubeuern verbunden bleiben, wo sie nach ihrer Schulzeit ihre Ausbildung begann. Ihr langjähriges Arbeitsverhältnis, das 46 Jahre dauerte, wurde von ihrem Kollegen und Freund Sepp Trost beleuchtet. Sachkenntnis, Umsicht und Freundlichkeit gegenüber den Kunden am Schalter prägten ihre Arbeit. Doch auch außerhalb der Bankzeiten war sie ansprechbar. Ihr verantwortungsvoller Umgang mit Geld machte sie zu einer hilfreichen Mitarbeiterin in vielen Vereinen. Die Abrechnung der Marktbeleuchtungen zusammen mit ihrem Kollegen Helmut Bergmeister war einer ihrer Schwerpunkte.
Früh engagierte sich Lisi in der lebendigen Dorfgemeinschaft. Zuerst beim Trachtenverein Edelweiß Neubeuern in der Plattlergruppe, dann als Gardemädchen und schließlich als Gardehauptmann in der Faschingsgesellschaft Neubeuern sowie im Sportverein. Ihre große Leidenschaft galt dem Chorgesang. Angefangen in der Liedertafel Neubeuern war sie Gründungsmitglied der Chorgemeinschaft Neubeuern mit Enoch zu Guttenberg. Über Jahrzehnte hinweg war sie ein verlässliches Mitglied im Kirchenchor und bei den „Klagefrauen“, wenn es darum ging, Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen. In der Chorgemeinschaft war sie vier Jahrzehnte lang verantwortliches Vorstandsmitglied und kümmerte sich um die Kassenführung.
Ihre Familie, die Betreuung ihrer Mutter und der Freundeskreis gaben Lisi Lebensaufgaben und Lebensmut. Gemeinsam mit ihrem Ehemann und befreundeten Nachbarn verbrachte sie Ausflüge zum Skifahren, Bergwandern und zur Erholung in der Toskana. Die letzten Monate waren durch Krankheit stark eingeschränkt. Pfarrer Christoph Rudolph zelebrierte die Trauermesse und dankte Lisi für ihre langjährige Bereitschaft, den Kirchdienst mit ihrem Chorgesang zu begleiten. Der Kirchenchor gestaltete die Messe mit. Die Fahnen der Chorgemeinschaft, des Trachtenvereins Edelweiß Neubeuern und der Frauengemeinschaft begleiteten sie auf ihrem letzten Weg. Vier Freunde geleiteten ihren Leichnam zur geweihten Erde, während Trauerchoräle erklangen.
Bericht: Thomas Schwitteck