Kirche

Am Grab von Irmengard Obermaier aus Bernau

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Im Alter von 80 Jahren und nach längerer Krankheit verstarb Irmengard Obermaier aus Gröben in der Gemeinde Bernau. Die „Landinger Irmi“ erfreute sich großer Beliebtheit im Ort und in den Vereinen und so fanden sich zahlreiche Gläubige in der Bernauer Pfarrkirche St. Laurentius ein, als Pfarrer Josef Steindlmüller das von Chor und Orgelmusik gestaltete Requiem feierte.

 In seiner Trauerrede erinnerte der Geistliche, dass Irmengard Obermaier mit ihrem vor wenigen Monaten verstorbenen Mann Balthasar jeden Sonntag den Gottesdienst besuchte und für Andere betete. „Heute beten wir für sie, die im Marienmonat zur Welt kam und die für ihre Marienfrömmigkeit bekannt war“. Gemeinsam mit ihrem Bruder Paul und mit ihrer Schwester Hedwig wuchs Irmengard auf dem Landingerhof in Gröben auf.  Als ihre Schwester nach Amerika auswanderte und ihr Bruder sich neben dem Hof ein Haus baute, arbeitete sie nach ihrer Ausbildung in der Hauswirtschaftsschule am Hof der Eltern mit. Zusammen mit Balthasar Obermaier aus Stetten bei Atzing, den sie 1963, also vor 60 Jahren ehelichte, übernahm sie die Landwirtschaft, eine besondere Liebe entwickelte sie dabei zu ihrem blumenreichen und großen Garten. Der Familie waren zwei Kinder, drei Enkelkinder und vier Urenkelkinder geschenkt. Durch einen landwirtschaftlichen Unfall musste schon bald die Landwirtschaft aufgegeben werden. Das Ehepaar Obermaier – so Pfarrer Steindlmüller weiter – war bis zuletzt ein Herz und eine Seele, gesundheitliche Beeinträchtigungen wurden mit gegenseitiger Fürsorge gemeistert. Erst die letzten Wochen nach einer Reha-Maßnahme war für Irmengard Obermaier ein Pflegeheim-Aufenthalt in Rosenheim notwendig.   

Für den Katholischen Frauenbund Bernau-Hittenkirchen bedankte sich am offenen Grab Helene Seehauuser für 50 Jahre Mitgliedschaft, dabei von 1979 bis 1983 in der Vorstandschaft. „Irmengard Obermaier war immer zur Mithilfe bereit und bei Veranstaltungen zugegen“ – so die Rednerin. Auch der Trachtenverein D´Staffestoana Bernau dankte durch einen Nachruf von Vorstand Franz Praßberger, er sagte: „Die Irmi war ein aktives Dirndl, 1999 zum Gautrachtenfest ließ sie sich noch ein Röckegewand machen, sie ging so weit es die Einschränkungen von ihrem Unfall her zuließen bei allen Anlässen mit und sie stand ihrem Mann und unserem langjährigen Vorstand Balthasar stets hilfreich zur Seite“. Insgesamt war Irmengard Obermaier 63 Jahre beim Verein, dieser ernannte sie 1990 zum Ehrenmitglied, eine weitere Ehrung durch den Gauverband war im Jahr 2003. Die Fahnen der Frauengemeinschaft und des Trachtenvereins überbrachten einen dreifachen Senk-Gruß am Grab.

Sterbefoto: Irmengard Obermaier


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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