Leitartikel

Am Grab von Georg Bauer aus Bernau-Kraimoos

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Mit dem plötzlichen Tod von Georg Bauer im Alter von 71 Jahren hat die Chiemsee-Gemeinde Bernau eine starke Persönlichkeit verloren, die sich über seine Familie hinaus in vielfältiger Weise um Kultur und Vereine in seinem Heimatort verdient gemacht hat. Pfarrvikar Gottfried Grengel bezeichnete den aus dem Ortsteil Kraimoos stammenden „Weber-Schorsch“ als einen Mann mit besonderer Herzensstärke, der   in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens dank seines Engagements tiefe Spuren hinterlassen hat.

„Die Kraft und Energie für seine Aktivitäten hat Georg Bauer seiner Herkunft vom Weberbauer in Kraimoos zu verdanken. Sein Zuhause und sein Familienglück förderten seine vielen Talente und Fähigkeiten“ – so Pfarrvikar Grengel, der noch daran erinnerte, dass Georg Bauer mit seiner Frau Monika 43 Jahre zusammen war und dass er für seine drei Kinder und für das erst vor wenigen Monaten zur Welt gekommene Enkelkind ein stolzes Familienoberhaupt war. Sein beruflicher Werdegang begann –wie bei seinem Vater – mit einer Maurer-Lehre an der Fachoberschule Rosenheim, es folgten das Ingenieur-Studium an der Fachhochschule München und die Selbstständigkeit mit einem Büro in seinem Zuhause. Die musikalische Gestaltung in der Kirche und auf dem Friedhof übernahmen die mit rund 50 Musikanten spielende Musikkapelle Bernau unter der Leitung von Dirigent Albert Osterhammer sowie bei der Trauerhalle eine Hornisten-Gruppe.

Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber: „Ein Verlust über Bernau hinaus“

Am offenen Grab erinnerte Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber an den schmerzlichen Verlust für die Gemeinde, für den Abwasser- und Umweltverband Chiemsee sowie für die Musikkapelle Bernau. Zum Gemeinderatskollegen sagte sie: „Seine Beiträge im Gemeinderat waren immer von Sachlichkeit geprägt, er hat nie seine Person in den Vordergrund gestellt, für Schorsch war immer die sachliche und gute Lösung des Problems wichtig. Gerade bei Themen, die den Tiefbau betrafen oder Brückenbauten, wusste er auf jede Frage eine Antwort. Wenn es in der Verwaltung Probleme oder Fragen gab, dann kam vom Schorsch immer: das schau ich mir schnell an, da fahr ich schnell hin oder das weiß ich noch, des war so…“.  20 Jahre bereicherte er als Bernauer Vertreter die Sitzungen des Abwasser- und Umweltverbandes durch sein fundiertes Fachwissen. Als junger Bub trat Georg Bauer mit seinem Waldhorn der Musikkapelle bei, für diese war er über 50 Jahre nicht nur ein wertvoller Aktiver bei weltlichen und kirchlichen Auftritten, sondern auch ein guter Organisator. Zudem war er Alphornspieler und seit der Gründung des Vereins für die Musikapelle Bernau war er auch dessen Vorsitzender.

Für Vorstand Franz Praßberger vom Trachtenverein „D´Staffestoana“ Bernau war Georg Bauer seit 55 Jahren ein Mitglied, das sich viele Jahre als Beisitzer sowie als Bindeglied zur Musikkapelle verdient gemacht hat. Mehrere Jahrzehnte diente Bauer auch der örtlichen Feuerwehr. Wie Vorstand Andreas Reiter erinnerte, war er seit 1970 bis zum Erreichen der Altersgrenze mit dem 60. Lebensjahr für die Feuerwehr im Einsatz, dazu sagte der Vorstand: „Der Schorsch war beim Bau des Feuerwehrhauses vom Spatenstich bis zur Einweihung unser Architekt, mit der Ernennung zum Hauptfeuerwehrmann im Jahr 1987 und mit der Ehrung mit dem Silbernen Ehrenzeichen 1996 konnten wir ihn zweimal auszeichnen“. Für die Bernauer Liste war Georg Bauer Gründungsmitglied und im Gemeinderat vertreten, für sie würdigte 1. Vorstand Roland Hinke vor allem die große Geduld, das enorme Wissen, den feinsinnigen Humor und das stets ausgleichende Wesen des Verstorbenen. Und Klaus Amberger, Vorstand vom Tennis-Club Bernau dankte mit folgenden Worten: „Georg Bauer war 40 Jahre in der Vorstandschaft und kümmerte sich als Technischer Leiter um die Plätze, besonders wertvoll war seine Hilfe als vor drei Jahren das Tennisheim abbrannte und als es wieder aufgebaut werden musste.“

Günter Frey als Vorstand vom Veteranen- und Reservistenverein dankte Georg Bauer für über 30jährige Vereinszugehörigkeit und auch namens des Bernauer Bauhofs, dass er für diesen stets ein guter Ansprechpartner war. Einen letzten Fahnen-Gruß am offenen Grab gab es von den Abordnungen der Trachtler, Feuerwehr und Veteranen.

Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke von den Trauerfeierlichkeiten für Georg Bauer in Bernau, u.a. mit der Musikkapelle Bernau unter der Leitung von Albert Osterhammer.

  • Georg Bauer als Hornist und Mitglied der Musikkapelle Bernau –
  • Sterbefoto Georg Bauer –

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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