Im Alter von 72 Jahren verstarb nach langer Krankheit Alois Bäuerl im Maria-Eberth-Pflegeheim von Schongau. Der Verstorbene fand seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof von Wildenwart, bei einer Trauerfeier in der dortigen Pfarrkirche „Christkönig“ erinnerte Gemeindereferent Werner Hofmann daran, dass Alois Bäuerl in Wildenwart zur Welt kam, in Atzing mit vier Geschwistern aufwuchs und in Rosenheim eine Schriftsetzer-Lehre machte. Anschließend ging es beruflich nach München, unter anderem trat er dabei als Schuhplattler und Tänzer lange Jahre auf der „Platzl-Bühne“ auf. Der weitere Berufsweg führte zur Oberfinanzdirektion ehe große Nieren-Probleme einen Heimaufenthalt erforderten.
Bei der Trauerfeier, die in der Wildenwarter Kirche von Annette Bauer als Organistin und vom Chiemseewinkel-Dreigesang musikalisch gestaltet wurde, waren auch die Fahnenabordnungen des Trachtenvereins „Daxenwinkler“ Atzing und des Veteranenvereins Wildenwart zugegen. Für die Atzinger Trachtler dankte Anton Hötzelsperger dem Verstorbenen, dass er ab 1958 der ein Jahr zuvor gegründeten Jugendgruppe angehörte und dass er während seiner Aktiven-Zeit als hervorragender Plattler Spitzenpreise beim 6-Vereine-Preisplatteln und auch bei den Gaupreisplatteln in Unterwössen 1966 und in Atzing 1967 erzielte. Ältere Atzinger Vereinsmitglieder können sich noch erinnern, dass Alois Bäuerl als Schulbub zusammen mit seiner späteren Tanzpartnerin Luise Riepertinger bei einer Geburtstagsfeier für Seine Königliche Hoheit Prinzessin Helmtrud von Bayern auf Schloss Wildenwart einen Prolog vortrug. Bekannt was Alois Bäuerl auch für seine aussergewöhnlich gestochen-schöne Handschrift. Für langjährige Treue wurde – wie Veteranenvorstand Florian Bauer in seinem Nachruf sagte – Alois Bäuerl mehrfach vom Veteranenverein ausgezeichnet, er leistete 18 Monate Soldaten-Dienst bei den Gebirgspionieren in Brannenburg. Die Beerdigung auf dem Wildenwarter Friedhof fand in aller Stille statt, anstatt eines Trauerkranzes spendeten der Trachtenverein Atzing und der Veteranenverein Wildenwart an die Priener Tafel.
Sterbefoto: Alois Bäuerl – Bildererinnerungen an Alois Bäuerl bei Teilnahmen an Gaufesten und an Besuche in Schongau