Kapuzinerpater Alfred Stephan verstorben – aufgewachsen in Prien a. Chiemsee – viele Freunde und Helferkreis Bubenburg
Nach längerer Krankheit verstarb der Kapuzinerpater Alfred (Johann) Stephan im Alter von 89 Jahren in Innsbruck im dortigen Notburgaheim. Der Verstorbene war ein Priener Heimatsohn, der auf dem Priener Raffenauer-Hof zusammen mit seinen bereits verstorbenen Geschwistern Maria und Franz Xaver aufwuchs. Im Jahr 1956 trat er in den Orden der Kapuziner ein, für diesen Orden und vor allem für die Zillertaler Kinder in der Bubenburg führte er ein segensreiches Wirken, mit seiner großen Verwandtschaft sowie mit seiner Heimatgemeinde Prien war er bis zuletzt eng verbunden.
Seine Kindheit verbrachte Pater Stephan in Prien am Chiemsee auf dem elterlichen Hof, dann besuchte er das Gymnasium in Burghausen, wo sein Wunsch Priester zu werden erwachte. Seine Nichte Elisabeth Wappmannsberger erinnert zudem: „Er kam so oft es ging nach Prien, er war ein sehr humorvoller und geselliger Onkel für seine vielen Nichten und Neffen. Während seiner Zeit in Fügen im Zillertal kam er regelmäßig mit den Kindern der Bubenburg im Sommer an den Chiemsee, wo im Obstgarten der Raffenauer Familie gezeltet wurde. In dieser Zeit entwickelte sich auch ein großer Helferkreis unter der Leitung vom damaligen Bürgermeister und Freund Lenz Kollmansberger, der in Prien gemeinsam mit seinem Freund Ministrantendienst leistete“. Viele Jahre lang war der Freundeskreis um die Familie von Lorenz Kollmannsberger für die Bubenburg in Tirol helfend tätig, besonders aktiv war bis zu ihrem allzu frühen Tod Liesl Hartung sowie ihre Schwester, die Priener Ehrenbürgerin Renate Hof. Zum großen Bekanntenkreis von Bruder Alfred gehörte auch Priens weiterer Ehrenbürger Michael Anner. Eine Gemeinsamkeit mit dem Geistlichen hatte Anner dadurch, dass sie beide mit Bartholomäus Bauer von Prien-Grabelmühle ihren Firmpaten hatten. Dazu Michael Anner: „Mehrmals durfte ich dabei sein, wenn es zu Pater Stephan ging, unter anderem zu seiner Einkleidung in Imst, bei der Feier zur Ewigen Profeß in Innsbruck und bei der Priesterweihe in Wattens. Bei den Kapuzinern war es immer schön zu übernachten und es gab immer ein gutes Essen“. Auch Josef Bauer, Sohn des Firmpaten von Grabelmühle, erinnert sich noch an die Freundschaft mit dem Pater. „Meinem Vater war das Ehrenamt des Firmpaten ein hohes persönliches Anliegen und er war stolz, dass einer seiner Firmlinge in den kirchlichen Dienst eintrat“.
Das priesterliche Wirken von Bruder Alfred (Johann) Stephan
Bruder Alfred wurde am 13. April 1934 in Prien am Chiemsee geboren. Am 25. August 1956 trat er in Imst in den Orden der Kapuziner ein und feierte in Innsbruck am 4. September 1960 die ewige Profess. Am 29. Juni 1962 wurde er in Wattens zum Priester geweiht.Sein Wirken als Kapuziner führte ihn in die Kapuzinerklöster Imst, Radstadt, Fügen, Dornbirn, Ried im Innkreis und Innsbruck. Viele Jahre seines Ordenslebens arbeitete er als geistlicher Assistent der Franziskanischen Gemeinschaft. Besonders hervorzuheben ist sein langjähriger Dienst im Seraphischen Liebeswerk in Fügen und Axams. Mehrfach wurde ihm die Verantwortung als Hausoberer in verschiedenen Brüdergemeinschaften übertragen. Er war ein geschätzter Beichtvater und Krankenhauseelsorger und übernahm gerne Aushilfen in den Pfarreien.
Dazu heißt es vom Kapuzinerorden: „Bruder Alfred Stephan war ein vorbildlicher Ordensmann. Sein Leben war geprägt von seiner Menschenfreundlichkeit und seinem franziskanischen Frohsinn. Das Leben des heiligen Franziskus und die Fokolar-Bewegung haben ihn stark angesprochen. Zu seinen verschiedenen Diensten im Orden übernahm er auch wichtige Aufgaben in der Pastoral der Diözesen. Unter anderem war er auch Studentenseelsorger in der Katholischen Studentenverbindung Rugia in Ried im Innkreis. 2004 wurde Brunder Alfred von der Diözese Linz zum Bischöflichen Geistlichen Rat ernannt. Besonders wichtig war ihm auch die Pflege der freundschaftlichen Verbindung mit seinen Verwandten“. „Seit November 2017 verbrachte Pater Stephan seinen Lebensabend im benachbarten Nothburgaheim, wo er liebevoll gepflegt wurde. Im Juni dieses Jahres musste ihm ein Bein abgenommen werden. Seitdem verschlechterte sich sein Gesundheitszustand zunehmend. Brudeer Alfred Stephan war für den Kapuzinerorden und für seine Verwandtschaft ein großes Geschenk“ – so die abschließende Würdigung der Mitbrüder von Innsbruck, der Mitbrüder der ehemaligen Kapuzinerprovinz Österreich-Südtirol, und der Mitbrüder der Deutschen Kapuzinerprovinz.
Foto: Bruder Stephan – Viele Priener erinnern sich an den Sohn vom Raffenauer-Bauern