Kirche

Prien: Am Grab von Robert Lingauer

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Im Alter von 84 Jahren verstarb völlig überraschend Robert Lingauer aus Prien. Das Priener Original war bekannt als lebensfroher, aktiver und engagierter Mitbürger, der sich vielfach im Priener Gesellschafts- und Vereinsleben verdient gemacht hat. „Am Vortag hat er noch Holz gemacht, am Abend war er noch gesund, doch um 5 Uhr morgens wurde er plötzlich aus dem Leben gerissen und den Angehörigen entrissen“ – so Pfarrer i. R. Andreas Zehetmair zu Beginn beim Auferstehungs-Gottesdienst in der Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“.

Weiters charakterisierte der Geistliche den Verstorbenen als kontaktfreudigen, geselligen und ideenreichen Menschen, dessen Fürsorge in erster Linie seiner Ehefrau Elisabeth, seinen zwei Töchtern und seinen vier Enkelkindern galt. Am Vereinsleben in Prien nahm er aktiv teil und übernahm mehrfach Verantwortung im Ehrenamt. So war Robert Lingauer beim Ski-Club Prien einige Zeit Schriftführer und bei der Prienarria war er im Jahr 1960 Prinz Robert I., später organisierte er viele Faschingsveranstaltungen. 25 Jahre war der Bank-Fachmann Schatzmeister beim Tennis-Club Prien, ein weiteres Interesse galt dem Obst- und Gartenbauverein. Lange Zeit nach seiner Pensionierung stellte er sich als ehrenamtlicher Bürgerbus-Fahrer zur Verfügung. Als Hobbies pflegte er Schwimmen, Fotografieren und das Verfassen von Texten, Robert Lingauer war ein lebendiges Lexikon zur Priener Ortsgeschichte.  Noch vor kurzem hatte er in guter Tradition sein Klassentreffen organisiert und war noch wenige Tage zuvor bei der Jubiläums-Schifffahrt des Vereins „Bürger und Polizei“ dabei. „Sein Leben war wie ein Weizenkorn, das viel Frucht gebracht hat“ – so Pfarrer  Zehetmair zusammenfassend bei der Würdigung des Lebens von Robert Lingauer. Am offenen Grab und bei Weisen von Priener Blasmusikanten dankte Zweiter Vorstand Lorenz Obermüller vom Trachtenverein Prien für lange Vereinstreue. „Seit 1985 gehörte Lingauer dem GTEV Prien an, er war stolzer Trachtenträger, er war bei jedem Fest und so auch heuer beim Gaufest in Reit im Winkl dabei und wir konnten ihn 2016 für 30jährige Mitgliedschaft ehren“. Auch die Krieger- und Soldatenkameradschaft Prien ehrte den Verstorbenen mit der Fahnenabordnung und mit Blumen, Erster Vorsitzender Georg Fischer erinnerte dabei, dass Robert Lingauer kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zur Welt kam, dass er 1960 in Rosenheim seine Musterung hatte, aber dass er aufgrund beruflicher Anforderungen nicht mehr zum Wehrdienst eingezogen wurde.

  1. Sterbefoto: Robert Lingauer
  2. Robert Lingauer vor wenigen Tagen bei der Jubiläums-Schifffahrt des Vereins „Bürger und Polizei“ (hö)
  3. Blasmusik und Fahnenabordnungen beim Trauerzug im Friedhof Prien (hö) 

 

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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