Kirche

Am Grab vom früheren Priener Mesner Paul Wallner

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Im hohen Alter von fast 90 Jahren verstarb Priens früherer langjähriger Mesner Paul Wallner.  Bis zu seiner Pensionierung 1993 war Paul Wallner hauptamtlicher Mesner in der Pfarrgemeinde „Mariae Himmelfahrt“ in Prien unter den beiden Pfarrherrn Konrad Huber und danach Josef Preis. Dessen jetziger Pfarrer Klaus Hofstetter würdigte bei der Trauerfeier die vielfachen Verdienste des Verstorbenen nicht nur für die Kirchengemeinde, sondern auch für seine Familie und hob besonders seine Bescheidenheit und seine große Leistungsbereitschaft hervor.

Paul Wallner entstammte dem Moarhof in Prien-Bruck, wo er als viertes von acht Geschwistern 1928 zur Welt kam. Schon von frühen Jahren an musste er auf dem elterlichen Hof schwere bäuerliche Arbeiten verrichten, insbesondere um das Fehlen seiner beiden zum Kriegsdienst herangezogenen älteren Brüder auszugleichen. Weitere berufliche Abschnitte des gelernten Landwirts waren dann in den späteren Jahren u.a. die Priener Molkerei Weise und das Chiemsee-Center von Konrad Mader.

Von 1978 bis zu seinem Ruhestand 1993 führte er mit großem Engagement und viel Freude das Amt des Mesners aus: Blumenschmuck, Dekoration der Pfarrkirche, Vorbereitung der Gottesdienste, Betreuung der verschiedenen Pfarrgebäude und Planung der Ministranten wurden von ihm zuverlässig ausgeführt. In seine Amtszeit fällt auch insbesondere die mehrere Jahre dauernde Innen- und Aussenrenovierung der Pfarrkirche, welche zu großen zusätzlichen Arbeitsaufwänden führte und oft nur durch Unterstützung seiner Familie und weiteren Ehrenamtlichen leistbar war, um den Kirchenbetrieb aufrecht erhalten zu können.

Zelebriert wurde das Requiem durch die Pfarrer Klaus Hofstetter und Walter Kronast. Weiterer Konzelebrant war Pfarrer Josef Steindlmüller, welcher in der Amtszeit noch selbst als junger Ministrant begonnen hatte. Den Altardienst vervollständigten sieben weitere Erwachsene – allesamt frühere Ministranten aus der Mesnerzeit von Paul Wallner, die es sich nicht nehmen ließen, beim letzten Geleit den Altardienst zu versehen. Anwesend war auch Schwester Juliane, welche Paul Wallner in den letzten Monaten regelmäßig besucht hatte. In seiner Predigt würdigte der Priener Pfarrer den Verstorbenen als ruhigen, hilfsbereiten und gläubigen Mitbürger. Paul Wallner hätte stets die Tradition eines offenen Hauses gepflegt und sei gerne Gastgeber für viele Goethe-Studenten aus aller Welt gewesen. Musikalisch gestaltet wurde die Trauerfeier von Mitgliedern der Chorgemeinschaft „Mariae Himmelfahrt“ unter der Leitung von Kirchenmusiker Rainer Schütz.

Seine viel zu früh bereits 1997 verstorbene Ehefrau Rosa hatte Paul Wallner 1967 geheiratet. Aus dieser Ehe gingen vier Kinder und sechs Enkelkinder hervor. Große Freude hat ihm stets das Heranwachsen seiner sechs Enkel bereitet. Mit seinem Ruhestand im Jahr 1993 knüpfte Paul Wallner an seine Kinder- und Jugendjahre an und war zunächst noch einige Jahre bei landwirtschaftlichen Arbeiten auf dem Hof seines Bruders engagiert. Mit fortschreitendem Alter und Nachlassen der Kräfte waren später nur noch kleinere Haus- und Gartenarbeiten möglich. Die letzten Jahre waren dann von immer stärkerer Pflegebedürftigkeit geprägt, welche durch seine Töchter zuhause übernommen wurde. Zwei Monate vor seinem 90. Geburtstag, ist der Lebensweg von Priens früheren Mesner Paul Wallner zu Ende gegangen.

Sterbefoto: Paul Wallner

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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