Brauchtum

Altenbeurer Trachtler – ein schönes Vereinsjahr

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Das Vereinsjahr des Trachtenvereins „Immergrün Altenbeuern“ war geprägt von einem Bekenntnis zur Vereinstreue, Zusammenhalt und Arbeitsbereitschaft – auch über Vereins- und Ortsgrenzen hinaus – sowie von der Großzügigkeit der Gönner und Sponsoren. Der zentrale Höhepunkt im Jubiläumsjahr war die Ausrichtung des Inngau-Trachtenfestes. Nur durch die Übernahme dieser Aufgabe durch die Altenbeurer Trachtler konnte das Fest stattfinden, da sich im Vorfeld kein anderer Verein zur Ausrichtung bereit erklärt hatte. Bereits vor elf Jahren hatte Altenbeuern das Fest ausgerichtet, und erneut lag die Hauptverantwortung bei Vorstand Peter Bichler und Festleiter Konrad Stuffer jun. Ihr fundiertes Wissen sowie die Unterstützung, insbesondere durch die jüngeren Vereinsmitglieder und die Dorfgemeinschaft, trugen dazu bei, das Fest zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. 

Die umfassende Dokumentation von Schriftführer Gerhard Hefter hielt die Vorbereitung, Einkäufe, Proben und Arbeitseinteilungen für kommende Generationen fest. Bei der Hauptversammlung, an der 80 Teilnehmer anwesend waren, übermittelte Vorstand Peter Bichler den Dank und die Glückwünsche, die von vielen Seiten an den Verein herangetragen wurden. Stolz betonte er gemeinsam mit dem Festleiter: „Dieses Lob geben wir gerne an euch weiter.“ Die Unterstützung über Ortsgrenzen hinweg – etwa durch zahlreiche Kuchenspenden – wurde vom Vorstand besonders hervorgehoben und in Aussicht gestellt, diese Großzügigkeit künftig zu erwidern.

Die Zusammenarbeit mit den Patenvereinen aus Rohrdorf, Neubeuern und Rosholzen, die unter anderem die Festbühne bereitgestellt hatten, war von kameradschaftlicher Verbundenheit geprägt. Diese Einheit in der Trachtensache zeigte sich eindrucksvoll beim Festgottesdienst am Bürgl, an dem über 4.200 Teilnehmer mitwirkten. Trotz der begrenzten Platzkapazitäten herrschten Gelassenheit und Verständnis, auch wenn nicht alle Besucher den Altarbereich einsehen konnten. Dank der Unterstützung durch Ortsvereine, den Festwirt und Helfer aus Nachbarorten konnte die unerwartet hohe Zahl an Gästen ausreichend mit Speisen und Getränken versorgt werden.

Ein imposanter Festzug mit rund 5.100 Trachtlern, 35 Kutschen und Festwägen sowie zahlreichen Musikanten zog durch das geschmückte Dorf – ein klares Bekenntnis zu Glaube, Tradition, Tracht und Dorfgemeinschaft. Viele Helfer, darunter auch bisher unbekannte Unterstützer, trugen maßgeblich zum Erfolg des Festes bei. Vorstand Peter Bichler dankte in einer langen Liste aller Beteiligten und resümierte stolz: „Grad’ mit euch war des möglich.“  Kassier Andreas Leitner sprach zudem den Spendern seinen Dank aus und präsentierte die wirtschaftliche Bilanz des Jahres. Neben dem Gaufest war das Vereinsjahr geprägt von zahlreichen weiteren Aktivitäten, wie der Stephaniefeier mit Tombola, dem Faschingsball, dem Ostertanz der Aktivengruppe, den kirchlichen Festtagen und der Pflege des Kriegerdenkmals durch die Familie Heibler-Holzham. Die Dorfgemeinschaft aus Winkl und Fröschental übernahm in diesem Jahr das Girlandenbinden.

Die Nachwuchsarbeit spielte ebenfalls eine zentrale Rolle: Vinzenz Bichler berichtete von 90 Kindern und Jugendlichen, die regelmäßig betreut werden und von einem Musikanten bei den Proben begleitet werden. Ihre Auftritte, etwa bei der Marktbeleuchtung oder dem Seniorennachmittag, wurden mit einem Ausflug nach Tirol belohnt. Die aktive Gruppe um Marinus Paul-Nockl war intensiv in die Vorbereitung des Gaufestes und die Organisation der Bar eingebunden. Zudem betonte Paul die Bedeutung des „Gaudirndldrahn“, das auch künftig beibehalten werden soll.  Personelle Veränderungen stehen an: Dirndlvertreterin Magdalena Fritz hat ihren Rückzug angekündigt, und eine Nachfolge soll bei der nächsten Wahl geregelt werden. Die Aktivengruppe durfte sich über einen Ausflug nach Prag als Dank für ihren Einsatz freuen. Auch der Eintritt von 25 Neumitgliedern zeugt vom Schwung des Festjahres, sodass der Verein nun 603 Mitglieder zählt.

Schirmherr und Bürgermeister Christoph Schneider, der wegen der Teilnahme an der Landkreis-Kulturpreisverleihung später eintraf, würdigte die Altenbeurer Dorfgemeinschaft und dankte für die Ehre, als ortsfremder Schirmherr fungieren zu dürfen. „Ich war es gerne und fühle mich mit dem Verein und dem Ort verbunden.“  Die abschließende Diskussion in der Versammlung drehte sich um Themen wie das Fehlen der Theatergruppe, die Präsenz beim Kirchgang am Jahrtag und zeitliche Anpassungen bei bestimmten Veranstaltungen. Das Jahresprogramm wurde in schriftlicher Form vorgestellt, und ein abschließender Fotovortrag mit Impressionen vom Gaufest rundete die Versammlung ab.

Bericht und Fotos: Thomas Schwitteck – Schöne Erinnerungen: Gauvorstand Pankratz Perfler begrüßt die Teilnehmer vor dem Gottesdienst – dichte Reihen beim Festgottesdienst – Frauen des Patenvereins Rohrdorf, der den Meistpreis erzielte – Alt und Jung vereint im Festzug.


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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